Marmstorfer Triumphe auf der Zielgeraden
Volles Haus beim großen Finale der 1. Phoenix-Schachwoche
Zwei gut besuchte Mannschafts-Schnellturniere am Samstag boten den passenden Abschluß unseres kleinen Schachfestivals im Harburger Phoenix Center.
1. Phoenix Center-Cup
Nach bewährtem Muster begann der letzte Tag unserer Schachwoche mit dem
Vierer-Schnellturnier für Betriebsmannschaften und Vereine aus der Region.
Erstmals fehlte das starke Team der Baubehörde, doch dieses kleine Manko wurde
mehr als wettgemacht durch das phantastische Engagement der regionalen
Schachszene. Alle größeren Klubs waren vertreten, Buxtehude und Marmstorf sogar
mit speziellen Jugendmannschaften.
Turnierleiter Hugo Schulz zeigte dramaturgisches Talent, als er mit geschickter Auslosung
dafür sorgte, daß die Favoriten Marmstorf 1 und Volksfürsorge erst in der
Schlußrunde aufeinander trafen. In den Runden 1-8 meisterten beide ihre
Pflichtaufgaben und setzten sich schon bald vom übrigen Feld ab. Lediglich
Marmstorf Jugend und Buxtehude konnten eine Zeitlang mithalten, wurde dann aber
von den Spitzenreitern in den direkten Begegnungen zurückgeworfen.
So gingen Marmstorf 1 und Volksfürsorge mit jeweils 16:0 Mannschaftspunkten in den großen
Show-down. Allerdings hatten die Marmstorfer in dem Kopf-an-Kopf-Rennen einen
Vorsprung von 1½ Brettpunkten herausgearbeitet, Volksfürsorge mußte also gewinnen.
Anfangs sah es allerdings auch ganz danach aus: Uwe Grimm schlug Michael Hohlbein, und der
bis dahin mit acht aus acht makellose Jeronimo Hawellek mußte sich Dirk Legahn
geschlagen geben. Dann konnte Ralf Schöngart auf 1:2 verkürzen, alles hing nun
von Brett 1 ab. Dort standen Hajo Leminski und Holger Hebbinghaus bei etwa ausgeglichener Stellung und Uhr
irgendwo zwischen Mittel- und Endspiel. Das Team der Volksfürsorge durfte also
hoffen. Doch dann zeigte Leminski Nerven; Hebbinghaus dagegen wurde zu
Marmstorfs Held des Tages, als er die Ruhe behielt und eiskalt die Fehler verwertete.
Mit diesem hartumkämpften 2:2 ging der erste Phoenix Center-Cup an Marmstorf.
Das beste Einzelergebnis erzielte Dr. Hauke Reddmann (Wilhelmsburg), am Spitzenbrett gewann er alle neun Partien!
Der Endstand: | MP | BP |
1. SK Marmstorf 1 | 17:1 | 30 |
2. Volksfürsorge | 17:1 | 28½ |
3. SK Marmstorf Jugend | 12:6 | 23 |
4. SF Buxtehude | 11:7 | 22½ |
5. SK Wilhelmsburg | 9:9 | 18½ |
6. SK Marmstorf 2 | 8:10 | 15 |
7. SV Diagonale Harburg | 7:11 | 15½ |
8. TV Fischbek | 5:13 | 12 |
9. Freibauern-Harburg | 4:14 | 11 |
10. SF Buxtehude Jugend | 0:18 | 4 |
2. PhoenixFamilien-Cup
Bei der letzten Schachwoche im EKZ Alstertal im Januar 2005 boten wir erstmals ein
Familienturnier für Zweierteams an, die SpielerInnen mußten lediglich irgendwie
verwandt oder verschwägert sein. Das neue Angebot wurde gut angenommen, was lag
da näher, auch im Phoenix Center einen Familien-Cup zu versuchen. Und
tatsächlich: auch im süderelbischen Hamburg gibt es genügend Schachfamilien,
die gern gemeinsam antreten: 16 Teams folgten unserer Einladung. Wiederum reflektierte das Feld die dominierende
Position Marmstorfs in der süderelbischen Schachszene: mit 13 SpielerInnen
stellte der Klub aus dem Süden Harburgs fast die Hälfte der Teilnehmer, wobei
die Familie Peschke allein drei Teams an die Bretter brachte.
Nach der Siegerehrung des Team-Cups ging's dann los. Allgemein wurde ein Start-Ziel-Sieg
der klaren Favoriten Matthias Bach / Jonathan Carlstedt erwartet. Bach spielt
beim HSK in der Zweiten Bundesliga, in diesem Turnier war er der mit Abstand
stärkste Spieler. Und sein Sohn Jonathan zählt nicht nur in Marmstorf, sondern
hamburgweit zu den talentiertesten Nachwuchshoffnungen. Doch Bach hatte nicht seinen besten Tag erwischt:
am Donnerstag hatte er noch Großmeister
Lubomir Ftacnik eindrucksvoll aus dem Meister-Cup geworfen, heute unterlag er
in der 2. Runde dem Marmstorfer Ralf Schöngart, und zwei Runden später besiegte
ihn auch noch Matthias Wasmuth. Nutznießer waren die Teams Schöngart /
Schoknecht und Matthias und Gerd Wasmuth - sowie die Zuschauer, denn sie
erlebten nun ein dramatisches Rennen vor allem zwischen den Wasmuths und Bach /
Carlstedt. Nach sechs Runden führten die Wasmuths mit einem Mannschafts- und
einem halben Brettpunkt. In der Schlußrunde kamen die Wasmuths gegen Peschke 2
nicht über ein 1:1 hinaus, Bach und Sohn dagegen konnten mit einem 1½:½-Sieg
über die Müllers sowohl in Mannschafts- als auch in Brettpunkten mit den
Wasmuths gleichziehen. So entschied die Buchholz-Wertung, hier hatten Bach /
Karlstedt mit 58:50 die Nase vorn.
Der Endstand: | MP | BP | Buchholz |
1. Matthias Bach / Jonathan Carlstedt | 12:2 | 10½ | 58 |
2. Matthias und Gerd Wasmuth | 12:2 | 10½ | 50 |
3. Ralf Schöngart / Sabine Schoknecht | 9:5 | 9 | |
4. Jochen Kröger / Dirk Dammann | 8:6 | 8½ | 55 |
5. Joachim und Eva Peschke | 8:6 | 8½ | 40 |
6. Lucas und Jonathan Kalauch | 8:6 | 8 | |
7. Ralf und Lasse Böhme | 8:6 | 7½ | |
8. Andy Fleischer / Aaron Herold | 7:7 | 7½ | |
9. Michael und Thomas Peschke | 7:7 | 7 | 47 |
10. Timo und Lucas Kühl | 7:7 | 7 | 39 |
11. Tim und Bernd Stratmann | 7:7 | 6½ | |
12. Sebastian und Jan-Hendrik Müller | 6:8 | 7½ | |
13. Susanne und Ulrich Peschke | 6:8 | 6½ | |
14. Desirée und Sandra Renk | 4:10 | 3½ | |
15. Michael und Steven Regese | 2:12 | 2½ | |
16. Kristoph und Horst Leonhard | 1:13 | 1½ |
Frank Palm