HSK 22: Versöhnlicher Abschluss

Nach Runde 7 waren wir mit 6 Punkten noch nicht vom möglichen Abstieg befreit. Zur 8. Runde kann ich leider wenig sagen, da ich zu der Zeit in Hessen bei der SEM spielte. Doch in der Vorbereitung ist leider etwas schiefgelaufen. Aufgrund einer falsche Mailadresse bekam unser Reservespieler Olaf Voss, der sich telefonisch bereit erklärt hatte, notfalls zu spielen, die Nachricht von seinem Einsatz nicht, was einen kampflosen Verlustpunkt bedeutete. Doch spielte der Großteil der Mannschaft wohl etwas unkonzentriert (?) oder übermütig (?) oder (???). Jedenfalls ging der Kampf bei den Langenhorner Schachfreunden 2 mit 2½:5½ verloren. So waren wir vor der letzten Runde zwar sicherer Acht in unserer Gruppe, doch es könnte ja noch den schlechtesten Achten der 4 Kreisligen treffen. Immerhin hatten wir schon gut Brettpunkte gesammelt, so dass eine knappe Niederlage in der letzten Runde ausreichen sollte. Doch das ausgerechnet den schon als Aufsteiger feststehenden Niendorfer TSV 2! War das unsere Hoffnung, dass es für den NTSV um nichts mehr ging?

Zum letzten Spiel hatte sich erfreulicherweise Ricardo Quibael von der Reserveliste zurückgemeldet, der auch in der 7. Runde schon dabei war. Doch benötigte ich noch einen Ersatzspieler, da Astrid v. Holten und Andreas Kölblin abgesagt hatten. Erst bei meinem 11. Anruf hatte ich Erfolg. Horst-Jürgen Feis (HSK 30) erklärte sich spontan bereit einzuspringen. Ich (Brett 6) schaute während der ersten 1½ Stunden nur gelegentlich auf meine Nachbarn Horst-Jürgen (7) und Roberto Schmidt (5) und hatte dabei ein gutes Gefühl. Und so kam es auch, dass die beiden als erste fertig waren, Roberto mit einem Sieg, Horst-Jürgen mit einem Remis. Da auch der NTSV sogar mit 3 Ersatzleuten spielte, kam es an Brett 8 zu der skurrilen Situation, dass Ricardo (DWZ 1860) gegen Huanying Wang (DWZ 956) spielte. Auch wenn Ricardo seit 1½ Jahren kaum Schach gespielt hat, stellte er gegen die aufopferungsvoll kämpfende Huanying bald die 2½:½-Führung her. Nun traute ich mich, auch einen Blick auf die anderen Bretter zu werfen, doch im selben Augenblick hatte Wolfgang Nagel (3) mit Remis die Partie schon abgeschlossen. An den restlichen drei Brettern entdeckte ich auch nur Positives. Meine Partie, mit beiderseitigem scharfem Spiel, stand die ganze Zeit relativ ausgeglichen, aber ein schwacher Zug konnte die Partie entscheiden. Mein Gegner spielte jedoch ebenfalls sehr korrekt, wie später auch die Analyse ergab. Ich hatte immer noch die für uns notwendigen 3½ Punkte im Kopf und bot Remis an, was nach kurzer Bedenkzeit angenommen wurde. Abstieg vermieden! Nach einer Weile stellte Olaf Ahrens mit seinem Remis den 4. Brettpunkt sicher. Bewundernswert war (wieder einmal) das feine Endspiel von Martin Hoos (2). Das Angebot eines Läufers durfte sein Gegner nicht annehmen (es drohte Damengewinn). Doch auch diese Situation war nicht einfach, denn Martin hatte einen Doppelbauern auf der f-Linie und einen Bauern auf der h-Linie, sein Gegner 3 Bauern zusammenhängend auf f,g,h. Schließlich gab es den für Martin verdienten Sieg und damit den Sieg für die Mannschaft. Alles blickte nun auf Markus Weise (1). Markus war in Zeitnot, ich schrieb mit. Sein Gegner hatte ihn schon vorher durch laute Kommentare provoziert, und Markus ließ sich leider anstecken, wurde ebenfalls lauter. Was ich nicht bemerkt hatte, war, dass bei Martin schon die halbe Zusatzstunde vorbei war. Sein Gegner hatte noch 1½ Stunden Zeit. So kam es dann zum Endergebnis von 5:3 für uns. Ein überraschender und deswegen umso erfreulicherer Sieg.



Werner Krause


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