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3. Runde: Fabian Müller führt, „Huschi“ ist im Turnier

1	Markgraf, Alexander	-	Kopylov, Michael	½ - ½
2	Breuer, Stefan	-	van Delft, Merijn	½ - ½
3	Müller, Fabian	-	Lanka, Zigurds	1 - 0
4	Smith, Axel	-	Lindinger, Markus	½ - ½
5	Bracker, Frank	-	Bakker, Sven	½ - ½
6	Huschenbeth, Niclas	-	Langrock, Hannes	1 - 0

Markgraf,Alexander (2447) - Kopylov,Michael (2472)

Die erste Entscheidung der 3. Runde prägte die Angst vor einer Entscheidung in ungewissem Terrain: Alexander Markgraf war zum dritten Mal „nach zwei Zügen aus seiner Vorbereitung“, als Michael Kopylow nicht die Aljechin-Verteidigung, sondern einen Sizilianer auftischte, der nach 12.Sf5 zu einer so wilden Stellung führte, dass beide am Tag der ersten Doppelrunde geneigt waren, den Verwicklungen ins Remis auszuweichen. Mit 2 aus 3 liegen beide gut im Rennen, besonders Alexander dürfte mit seinem Score gegen die stärkste Mannschaft im Hinblick auf seine Normenjagd sehr zufrieden sein.
Die zweite Remise ergab sich zwischen Stefan Breuer und Merijn van Delft, obwohl Merijn sich zum Prinzip gemacht hat, in einer Art Selbstversuch unerbittlich alle Partien auf Gewinn zu spielen, um einen Stilwandel zu erproben. Aber „wat mutt, dat mutt“: Im Caro-Kann erzwang Stefan Breuer im Angriff mit Dame und Turm gegen die aufgerissene Rochade die Zugwiederholung.

Der erste Sieger des Tages war Niclas Huschenbeth. Er konnte sich am Vormittag noch ausruhen und Kräfte sammeln - seine Partie gegen Markus Lindinger wird am Donnerstag Vormittag gespielt - und spielte mit Weiß gegen Hannes Langrocks Sizilianer scharf auf Angriff. Hannes verteidigte sich zäh und war auch in der Analyse von einer noch möglichen Befreiung überzeugt, doch sein König kam nicht aus der Mitte weg und wäre nach der Annahme eines Damenopfers auf d5 (mit Figurengewinn) durch Turm und Läufer matt gesetzt worden.

Huschenbeth,Niclas (2318) - Langrock,Hannes (2403)

Nach 25.Tae1 spielte Hannes mit der nachträglichen Billigung von Fritz10 25...Kg8 strauchelte aber nach 26.g4 mit 26...Dg5? [26...Df7 hält nach der Engine die Stellung zusammen] 27.Dxd5! [27.Dxd5 exd5? 28.Txe8+ Kf7 29.Tf8#] 1-0 Hannes’ Gefühl könnte also richtig gewesen sein, und auch Niclas war mit seiner Angriffsführung trotz des starken Druckes, den er aufbaute, noch nicht zufrieden und suchte in der Analyse immer wieder nach Verstärkungen.

Fabian Müller erkämpfte sich mit seinem Sieg gegen Zigurds Lanka die Tabellenspitze nach drei Runden und liegt mit 2 ½ aus 3 gegen die Meister auf sehr gutem Normkurs. Die Partie war lange leicht besser für Weiß, und schließlich hatte Fabian einen isolierten Bauern gewonnen und mit einer kleinen Kombination in ein vorteilhaftes Turmendspiel abgewickelt, das er sicher zum Sieg führte.

Müller,Fabian (2312) - Lanka,Zigurds (2482)

35.Lf3 h6 36.Lxc6 bxc6 37.Txc6 Td1+ 38.Kf2 Td2+ 39.Kg3 Txa2 40.h4 a5 41.Ta6 Ta3 42.Kf4 Txb3 43.Txa5 Tc3 44.Tc5 Kh7 45.Tc6 Tc1 46.h5 Tg1 47.Kf5 Tf1+ 48.Ke5 Te1+ 49.Kd5 Td1+ 50.Kc5 g5 51.Td6 Tf1 52.Kc6 Tf4 53.c5 Txg4 54.Kd7 Tc4 55.c6 1-0

Markus Lindinger setzte Axel Smith als Schwarzer mit dem Läuferpaar und in der h-Linie sehr zu, aber Axel verteidigte sich dynamisch und ließ nur ein Läuferendspiel mit einem Minusbauern zu, doch Markus’ Mehrbauer in der a-Linie hätte selbst mit dem weißen Läufer mehr vielleicht keine Chance auf seine Wiedergeburt als Dame gehabt: Remis nach hartem und spannenden Kampf, wie die in ihrem Urteil über die beiderseitigen Chancen hin- und herschwankenden Kiebitze zufrieden feststellten.

In der letzten Partie zwischen Frank Bracker und Sven Bakker ergaben sich erst spät im Endspiel gewisse Chancen für Sven, die jedoch nur wenige Züge andauerten. Nachdem Schwarz den Abtausch des Springers und einiger Bauern zugelassen hatte, indem er seinen Raumvorteil aufgegeben hatte, war das Turmendspiel ausglichen.

Stand nach der 3. Runde

(Text: Christian Zickelbein)

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