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5. Runde: Hamburger Talent huscht an die Spitze

Nachtrag zur 2. Runde
Markus Lindinger ½ Niclas Huschenbeth

Am frühen Morgen um 10 Uhr suchte Markus mit Weiß im Vierspringerspiel schnell die Vereinfachung und bot bereits im 8. Zug das Remis an, das spätestens nach insgesamt 26 Zügen unterschriftsreif war. Zunächst hatte Niclas mit dem Argument, seine Fahrkarte sei teuer gewesen, das Angebot abgelehnt, aber nach zwei Stunden war wirklich nichts mehr zu wollen.
Am Nachmittag begann Niclas’ Partie mit dem „Blitzlichtgewitter“ des Hamburger Abendblatts, das in der Vorbereitung auf die nächste Wahl im Januar 2008 erzählen will, was aus seinen „Talenten des Jahres 2006“ geworden ist. Niclas’ Foto haben sie nun im Kasten, es fehlt nur noch die dritte Norm, und nach dem geplanten Besuch eines HSV-Spiels in der HSH Nordbank Arena hätten Rainer Grünberg oder Manfred Schaeffer ihre Story für die U18 Seiten des Hamburger Abendblatts!

1	Huschenbeth, Niclas	-	Markgraf, Alexander	1 - 0
2	Smith, Axel	-	Breuer, Stefan	0 - 1
3	Bracker, Frank	-	Müller, Fabian	1 - 0
4	Bakker, Sven	-	Lanka, Zigurds	½ - ½
5	Langrock, Hannes	-	Kopylov, Michael	½ - ½
6	Lindinger, Markus	-	van Delft, Merijn	½ - ½

Die Niedersachsen haben zum ersten Mal ein Mini-Match verloren, bei zwei Niederlagen rettete Stefan Breuer die Ehre und schloss mit seinem hart erkämpften Sieg gegen den unglücklich spielenden Axel Smith zu seinen Mannschaftskameraden auf; alle drei haben nun 3 aus 5, teilen mit Michael Kopylov den 2.-5. Platz und haben noch Chancen auf eine Norm, für die sie allerdings in der zweiten Turnierstrecke 3 aus 4 brauchen!
Neuer Tabellenführer ist nach seinem Sieg gegen Alexander Markgraf nun mit 3 ½ aus 5 Niclas Huschenbeth, nur zwei Punkte entfernt von dem Score, den er für seine letzte IM-Norm und die geplante U18-Story braucht.

Niclas’ Partie gab mir ebenso wie die Gewinnpartie von Frank Bracker Rätsel auf: Weder kenne ich die Systeme noch begreife ich das in ihnen geforderte Positionsspiel und brauche dann zu meiner Beruhigung die Versicherung des Zwillingsbruders Arne Bracker und besser noch von Karsten Müller, dass alles seine Ordnung habe und Weiß so spielen könne, sogar das vielleicht sogar bequemere Spiel habe. Mit dem bequemen Spiel war es für Niclas allerdings vorbei, als Alexander Markgraf zur Rochade kam und, von Niclas zugegeben, nach dem Rückgewinn eines geopferten Bauern sogar etwas besser stand. Begreifen und genießen kann ich dann wieder das Finale beider Partien, das auch unsere Kiebitze Werner Schirmer und Dusan Nedic begeisterte:

Huschenbeth,Niclas (2318) - Markgraf,Alexander (2447)

38...Lxg2? war wegen der folgenden hübschen Kombination ein Fehler: 39.Lxh7! Ld5 [39...Txh7? 40.f7! Stärker aber war 39...Lc6] 40.Lg6+ Kg8 41.Lxf7+ Kxf7 42.Th7+ Ke8 43.Te7+ Kd8 44.Tg7 Ke8 45.Kd3 a3 46.e4 La2 47.Tg1 e5 48.c4 Lb3 49.Ta1 a2 50.Kc3 La4 51.Txa2 Lc6 52.Ta5 Kf7 53.Txe5 Kxf6 54.Kd4 1-0

Bracker,Frank (2214) - Müller,Fabian (2312)

Hier konnte ich kaum glauben, dass Frank zehn Züge später eine so druckvolle Stellung aufgebaut hatte, dass er den Qualitätsgewinn erzwingen konnte: 17...Ta7 18.Td2 Ld7 19.Thd1 Ke7 20.Kb2 h5 21.g3 Tc7 22.Td6 f5!? 23.exf5 exf5 24.Txa6 h4 25.Te1+ Kd8 26.Ta8+ Tc8 27.Ta7

27...hxg3 28.hxg3 Tc7 29.Sb7+ Kc8 30.Ta8+ Kxb7 31.Txh8 Le6 32.Te5 Kc6 33.Tb8 b4 34.cxb4 1-0

Im Match zwischen den Meistern und den Spielern von HSK II + III ging’s deutlich friedlicher zu, alle drei Partien endeten remis. Am schnellsten waren sich Hannes Langrock und Michael Kopylov, der skandinavisch eröffnet hatte, einig: Die Spannung war raus aus ihrer Partie. Sven Bakker schloss mit Zigurds Lanka nach dem 26. Zug Frieden, und bei der gemeinsamen Analyse gab Zigurds die Rechtfertigung: „Meine Stellung ist so sicher wie der Bunker neben dem HSK Schachzentrum!“ Merijn van Delft konnte im 27. Zug seiner Caro-Kann-Verteidigung einer Zugwiederholung Markus Lindingers nicht ausweichen: „Die Sofia-Regel gilt immer noch für mich!“

Stand nach der 5. Runde

(Text: Christian Zickelbein)

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