C 2 - Zwei der drei Favoriten kommen durch
Dass der Bericht über diese Gruppe der C-Klasse aus dem Computer des Redakteurs stammt, ist eine tückische Konsequenz unserer modernen Kommunikation per Mail. Jan Rauschning wollte über seine Turniergruppe schreiben und hatte sich zu diesem Zweck die Datenbank der Partien erbeten. Frank Palm hatte sie ihm zugesandt, sie war nicht angekommen. Ich habe sie noch abgesandt, doch als ich im neuen Jahr nach dem erhofften Artikel fragte, waren die Partien noch immer nicht da. Ich beteuerte, nun am altväterlichen Telephon (oder moderner: Telefon), dass wir sie zweimal abgesandt hatten. Da entdeckte Jan sie dank seiner schwer zu überwindenden Firewall in seiner Spam-box als abzuwehrenden Datenmüll - und dabei ist die C2-Datenbank bist auf die letzten beiden Runden recht gut sortiert. Seis drum, nun war keine Zeit mehr für einen Originalbeitrag aus der Gruppe, der Alte muss wieder mal ran.
Stefan Haack (+26) mit
7 ½ aus 9 und Boguslaw Krupa (+2) mit 6 ½ erspielten sich als Favoriten
die beiden Aufstiegsplätze, während Manfred Stejskal, die Nr. 1 der
DWZ-Rangliste, mit 50% nur im sicheren Mittelfeld landete: Er punktete fast nur in der
unteren Hälfte der Tabelle und verlor gegen die drei Turnierbesten. Vielleicht spielt in
seinen Partien auch eine Rolle, dass er seine Aufmerksamkeit gelegentlich teilen muss:
zwischen dem Brett und dem Haus, um das er sich ja für uns alle kümmert (s. die beiden
Schnappschüsse gegen Stefan Haack und Jan Rauschning).
Stefan Haack verlor nur gegen Gunnar Klingenhof, der - wie meine vor
allem ihm gewidmete Partieauswahl zeigt - ein sehr gutes Turnier mit interessanten Partien
spielte und unter DWZ-Aspekten der Gewinner im Turnier ist, und das nicht weil er Referent
für Wertungen im Vorstand des Hamburger Schachverbandes an den Schrauben gedreht hätte;
ich beziehe mich ja lediglich auf die vorläufige objektive Auswertung durch unser
Turnierprogramm, die Gunnar +45 bestätigt! Stefan wird es als Sieger vertragen, das ich
u.a. seine Verlustpartie gegen Gunnar veröffentliche, in der er nach starkem Beginn vom
Wege abkam und sehr sachlich ausgekontert wurde. Als weitere Kompensation biete ich ein
Fragment seines Sieges gegen Boguslaw Krupa, ausgehend von einer kritischen Stellung, in
der Stefan mit einem mir Rätsel aufgebenden Figurenopfer seinen Vorteil aufs Spiel setzt,
um nach der eingeschüchterten Antwort den sofortigen Gewinn dennoch zu verpassen. Aber
Boguslaw ist zur Zeit mit sich selbst am Schachbrett nicht zufrieden - und dennoch trotz
zweier Niederlagen Zweiter geworden und hat seine DWZ immerhin bestätigt und kann im
nächsten Jahr in der B-Klasse wieder angreifen.
Die Partie des Turniers haben für meinen Geschmack Gunnar Klingenhof und Sebastian
Rönker gespielt, sie darf in der Auswahl nicht fehlen: Hieb und Stich, beide brechen alle
Brücken hinter sich ab, am Schluss liegt Gunnar im Graben (oder lässt seine weiße Witwe verbrennen
).
(Text: Christian Zickelbein)
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