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Klubturnier A-Klasse

Das Klubturnier. Alle Jahre wieder steht es an, ich schaue mir die Gegner und die Auslosung an und versuche mir ein Ziel zu setzen. So richtig hat das Erreichen dieser Ziele eigentlich erst im letzten Jahr funktioniert, als ich Zweiter werden konnte. Als an Nummer zwei Gesetzter wäre mir eine Wiederholung sehr recht gewesen, aber heimlich hoffte ich doch, ein Wörtchen um die Titelvergabe mitreden zu können.

Zur Einstimmung hatte ich mir noch einmal die Ergebnisse des Jahres 2006 angesehen und auch den Bericht von Klaus-Günther Besenthal, der über mich Folgendes zu berichten hatte: “Auf jeden Fall erwähnt zu werden verdient die starke Leistung von Vizemeister Björn Bente, der als einziger Spieler keine Partie verlor. Andererseits ist klar: Mit nur drei Siegen kann man nicht Meister werden!“ Eine völlig zutreffende Analyse, was den zweiten Teil der Aussage anbelangt, was die tatsächliche Güte der Leistung betraf, war ich mir da nicht ganz so sicher, als ich mir die Partien noch einmal angeschaut habe.
Nichtsdestotrotz, dieses Mal wollte ich wie erwähnt schon versuchen, ganz vorne zu landen, und nahm mir vor, zunächst wieder keine Partie zu verlieren (das sichert immerhin 50%), aber eben mehr als 3 Partien zu gewinnen und dann mal zu schauen, wozu es reicht. Am Anfang sah es wieder ganz nach zu wenig Siegen aus, aber durch einen „Schlussspurt“ reichte es am Ende mit einigem Glück (das braucht man nun mal) zu 5 Siegen, 4 Remis und Platz 1, was mich sehr gefreut hat.

Die „Hackordnung“ nach Rangliste wurde im Großen und Ganzen eingehalten.
Zweiter wurde Markus Lindinger, der erst in der letzten Turnierwoche an der Titelverteidigung scheiterte (dazu später mehr). „Bronze“ ging an Frank Bracker (jeweils 6 Punkte). Vierter wurde Arne Bracker mit 5 Punkten. Ein sehr starkes Turnier spielte auch Malte Colpe, der nur gegen die berüchtigten Bracker-Brothers seine Schwierigkeiten hatte (ich bin mir fast sicher, die Vorbereitung ging daneben, weil er sie verwechselt hat …), ansonsten aber sehr stark aufspielte und am Ende auch 5 Punkte erzielte und Fünfter wurde. Platz 6 ging an Klaus Günther Besenthal (4 ½ Punkte), der leider wieder nicht ohne Niederlage durch das Turnier kam (nach den netten Worten vom letzten Jahr hätte ich es ihm wirklich gegönnt, war aber mit dafür verantwortlich, dass es nicht geklappt hat - ich bitte um Entschuldigung). Siebter wurde Michael Lucas (auch 4 ½), der oft in der ersten Stunde noch mehr mit nicht besetzten Brettern als mit seiner Partie zu tun hatte. Vielen Dank für das tolle Engagement, Michael! Platz 8 besetzt Jamshid Atri (3), Neunter wurde Sergius Kirsch (2) und Platz 10 ging an Hans-Jürgen Schulz (ebenfalls 2), der allerdings Markus Lindinger besiegte (dafür natürlich mein besonderer Dank) und mir somit die Gelegenheit gab, in der letzten Runde gegen ihn aus eigener Kraft Klubmeister zu werden (danke auch dafür).

Durch diverse Partieverlegungen wurden die Runden teilweise doch ziemlich durcheinandergewürfelt, so dass ein chronologischer Bericht etwas schwierig ist. Es deutete sich allerdings doch zur Hälfte des Turniers an, dass die Titelvergabe über Markus, Frank oder mich führen würde. Markus musste in der letzten Woche vier Partien spielen, da durch Verlegungen (immer nach hinten …) plötzlich die Zeit davon lief. Er hatte zu diesem Zeitpunkt 3 ½ aus 5, hätte also noch 7 ½ erreichen und seinen Titel verteidigen können. Da aber schon in der ersten von den vier Partien Hans-Jürgen Schulz zubiss, hatte Markus vor der letzen Runde (die anderen beiden Nachholpartien gewann er), genau wie Frank 5 ½ aus 8 (Frank hatte Runde 9 schon gespielt und spielte die Runde 8 gegen Arne am letzten Termin, ja ja, die Verlegungen …), und ich hatte 6 aus 8. Somit war noch für Spannung gesorgt, denn mit einem Sieg hätte jeder von uns dreien noch Klubmeister werden können, wobei Markus und Frank natürlich auf einen Ausrutscher meinerseits hoffen mussten.
Das Ende habe ich ja schon vorweggenommen, ich konnte gewinnen, während Markus gegen Malte und, wie erwähnt, auch Frank gegen seinen Bruder (für dieses Match soll es angeblich sogar einen Kartenvorverkauf gegeben haben!) nicht über Remis hinaus kamen. Als letzte Partie des Klubturniers endete das Bruder-Duell, das ein bis zum Ende aus-gekämpftes Remis war.

Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass mir das Klubturnier wieder sehr viel Spaß gemacht hat, was besonders auch wegen der harmonischen Stimmung (das war zumindest mein Eindruck) untereinander der Fall war.

Deshalb noch einmal an die ganze A-Gruppe: Vielen Dank!

Zum Abschluss noch meine Partie gegen Klaus-Günther, die den Auftakt zu besagtem „Schlusspurt“ bildete.

Bente,Björn (2220) - Besenthal,Klaus-Günther (2215) [A90]
HSK Klubturnier A-Klasse Hamburg (4.5), 02.11.2007

1.d4 e6 2.c4 f5 3.g3 Sf6 4.Lg2 d5 5.Sf3 c6 6.0-0 Ld6 Der Stonewall. Eine solide Eröffnung (wie der Name schon sagt) und nicht leicht zu knacken. 7.Dc2 0-0 8.Se5 Sfd7 Laut meiner Datenbank noch nicht gespielt. [Die normale Fortsetzung ist hier 8...Sbd7 9.Sd3 De7 10.Sd2 b6 11.Sf3] 9.Sd3 b6 10.b4 Da Weiß am Damenflügel spielen möchte, hielt ich das für am stärksten, besonders weil der Königsspringer den Damenspringer in der Entwicklung auf sein natürliches Feld d7 behindert. Außerdem hat Schwarz auf De7 verzichtet, was b4 verhindert hätte. Die einfache Entwicklung mit 10.Sd2 wäre natürlich ebenfalls möglich. 10...Lb7 11.b5?! [11.c5 ist wohl doch vorzuziehen. Nach 11...Lc7 12.Sc3 Sf6 (12...e5 gefiel mir an der ganzen Sache nicht, doch ich hätte etwas konkreter rechnen müssen, statt hier nur festzustellen, dass Schwarz e5 durchgesetzt hat. Denn nach 13.cxb6 axb6 14.b5 exd4 15.bxc6 Sxc6 16.Sxd5 steht Weiß besser, denke ich) 13.a4 Sbd7 14.Lg5 h6 15.Lf4 Lxf4 16.Sxf4 hat Weiß wohl einen kleinen Vorteil.] 11...De7 12.cxd5 cxd5 13.a4 Tc8 [In der Analyse nach der Partie waren Klaus-Günther und ich uns einig, dass in diesem oder einem der nächsten Züge 13...a5 stärker ist. Entweder der Damenflügel bleibt blockiert, oder ich nehme den Bauern, habe dann allerdings den Sb1 und Lc1 noch nicht entwickelt, z. B. 14.bxa6 Sxa6 15.La3 Tfc8 und Schwarz hat keine Probleme.] 14.Db3 Sf8 15.Sd2 Sbd7 16.Sf3 Tc4 17.Ld2

17...Tac8?! [Hier war die letzte Chance zu 17...a5] 18.a5 Falls der Bauer geschlagen wird, ist zwar a7 sehr schwach, aber vielleicht ist dies dennoch die bessere Option: 18...bxa5 19.Txa5 Lb8 20.Lf4 Tc3 21.Da4 und Weiß steht besser 18...Te8? um dem Läufer den Rückzug nach c8 zu ermöglichen. Ansonsten müsste dieser nach a8 zurück, und es sieht so aus, als spiele Schwarz dann quasi mit einer Figur weniger, was aber auf den zweiten Blick gar nicht so klar ist: 18...Sg6!? 19.a6 La8 20.Tfc1 e5 und Schwarz bekommt Gegenspiel im Zentrum oder kann den Läufer befreien. 19.a6 Lc8 20.Tfc1 Txc1+ 21.Txc1 Das schwarze Gegenspiel ist jetzt völlig unterbunden, strategisch steht Weiß wahrscheinlich schon auf Gewinn. Bei Schwarz wurde hier auch schon langsam die Bedenkzeit knapp. 21...Sg6 22.Sb4 Sb8 23.h4 h5 24.Sg5 Der folgende Einschlag auf d5 ist nun quasi nicht mehr zu verhindern.

24...Sf8 [24...Lxb4 25.Lxb4 Dd7 26.Df3 und h5 fällt. 26...Dxb5 funktioniert nicht mehr: 27.Dxh5 Dxb4 28.Dh7+ Kf8 29.Dxg6 droht matt auf f7 29...De7 30.Dh5 und jetzt auf h8 30...Dd7 31.Dh8+ Ke7 32.Dxg7++-] 25.Lxd5 [Möglich war ebenfalls 25.Sxd5 exd5 26.Txc8 Txc8 27.Dxd5+ Kh8 (27...Se6 28.Sxe6 und die weiße Initiative ist zu groß) 28.Sf7+ Kh7 29.Dxf5+ g6 30.Sg5+ Kg7 31.Dxc8+-] 25...Ld7 [Nehmen funktioniert nicht: 25...exd5 26.Sxd5 die Dame hängt (auch noch mit Schach) und es droht außerdem 27.Sf6+ Kh8 28.Dg8#] 26.Sc6 Sxc6 27.Lxc6 Sh7 28.Sxh7 Kxh7 29.Df3 Kg6 30.De3 Kf7 31.Df3 g6 32.Lg5 [32.Lg5 Lxc6 33.Dxc6 Df8 34.Dd7+ Kg8 35.Dxa7] 1-0

Björn Bente

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