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B2 Klasse: Eine Gruppe wie ein Überraschungsei ...

Ein verdienter Sieger, starke wie schwache Turnierleistungen und harte Kämpfe um jeden Punkt - das war das Ergebnis der diesjährigen B2 Gruppe. Für mich war es das erste Klubturnier seit meinem Wechsel zum HSK, und ich hatte mir einiges vorgenommen. Die gute Form aus dem Sommer sollte konserviert und ausgebaut werden. Das gelang mir, um es vorwegzunehmen, überhaupt nicht.

Von Anfang an war Harout für mich der klare Favorit in unserer Gruppe, denn er verliert einfach sehr selten und spielt meines Erachtens klar besser als seine Zahl es wiedergibt. Gespannt war ich darauf, wie die DWZ-Schwächsten Robert Suntrup und Jan Zierott abschneiden und wie viele Spieler nun wirklich um die Spitzenplätze mitspielen würden.
Im Endeffekt marschierte Harout sehr sicher durch das Turnier und stieg verlustpunktfrei in die A-Klasse auf. Zweiter wurde Leo Meise, der ein starkes Turnier spielte und viele Siege einfuhr. In der letzten Runde kämpfte er gegen den punktgleichen Manfred Prager um Platz 2. Trotz Mehrfigur ab dem 7. Zug hatte Leo viel Mühe, dies zu verwirklichen; auch, weil Manfred sich stark wehrte und immer wieder gefährliches Gegenspiel entwickelte. Erst im Endspiel mit sehr reduziertem Material konnte Leo gewinnen und sich den Platz hinter Harout sichern. Manfred wurde am Ende Vierter, spielte aber auch ein sehr gutes Turnier. Für mich war das doch eine Überraschung, denn rein nominell hatte ich das nicht erwartet. Zwischen Leo und Manfred schob sich letztlich noch Tera Siregar, dessen erfrischendes, kreatives Angriffsschach mich in vielen Runden begeisterte - unter anderem auch gegen mich selbst. Platz 5 belegte Florian Lezynski, der sehr wechselhaft agierte und im Endspurt unglücklich Punkte verlor. Mit dem sechsten Platz durfte ich mich dann schmücken, aber dazu gleich mehr. Rang 7 ging an Robert Suntrup, der sehr ehrgeizig spielte, aber nicht immer die nötige Fortune hatte. Oliver Leube ist mit Platz 8 sicher unzufrieden und blieb wie ich hinter seinen Erwartungen. Nach Feinwertung Neunter wurde Christoph Bohn. Auch er konnte keine Konstanz in sein Spiel bringen und verpasste so eine bessere Platzierung. Die rote Laterne trägt schließlich Jan Zierott, der deutlich stärker spielte, als seine Punkteausbeute es aussagt. In den entscheidenden Momenten konnte er dies dann leider nicht zeigen.
Mein eigenes Turnier war geprägt von fehlendem Verständnis für verschiedene Stellungsbilder, taktischen Patzern und einer Menge Frust. Einzig meine Verteidigungsleistungen in schlechten Stellungen fielen in diesem Turnier positiv auf. So konnte ich mit Schwarz gegen Harout das Endspiel mit Minusqualität halten und gegen Tera bzw. Florian spektakuläre Opfer mit heftigen Königsangriffen ohne Niederlage überstehen. Dem stehen etliche verpasste Chancen gegenüber, wie der ausgelassene Figurengewinn gegen Leo, Figureneinsteller wie gegen Oliver oder völlig planloses, einfach schwaches Spiel wie gegen Robert und Jan, die ich beide trotz deutlichem DWZ-Übergewicht nicht besiegen konnte. So verlor ich gerechterweise 40 DWZ-Punkte, was natürlich ganz schön wehtut. Dafür bin ich nun ein weiteres Mal um die Erfahrung reicher, dass ich dringend an verschiedensten Stellen und vor allem an Kontinuität in meinem Spiel arbeiten muss, um im nächsten Jahr eine bessere Vorstellung zeigen zu können. Trotz allem hat mir das Klubturnier Spaß gemacht, und ich bedanke mich an dieser Stelle bei dem Leitungsteam für ein rundum gelungenes Turnier!

Jade Schmidt

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