Volles Haus: Das Klubturnier - zwei Runden vor Schluss
Die 7. Runde des Klubturniers am Freitag, 23. November, füllte das HSK Schachzentrum: Gegen Schluss werden zum Glück weniger Partien verlegt, einige Partien früherer Runden wurden nachgespielt, Analysen post mortem im eng besetzten Jugendraum verlangten laute Stimmen, gutes Gehör und einige Nerven. Bewundert habe ich Wolfgang Schellhorn, der in diesem Tollhaus ganz allein und voll konzentriert seinen Sieg zur 2-0 Führung im Match gegen Guilherme Borges nachspielte.
Die letzten beiden Runden sowie die offiziellen Nachspieltage am 4., 6. und 7. Dezember versprechen natürlich noch viel Spannung: Die Siegerehrung für alle Gruppen des Klubturniers wird auf unserer Weihnachtsfeier am 21. Dezember, eine Woche nach den letzten Partien stattfinden.
In der A-Klasse führt weiter Frank Bracker mit 5 ½ aus 7, der gestern Sergius Kirsch in einem langen Endspiel bezwang. Verfolgt wird er von Björn Bente (5 aus 7) und vielleicht noch stärker vom Titelverteidiger Markus Lindinger, der mit 3 ½ aus 5 relativ genauso gut steht wie Frank, aber noch zwei Partien im Rückstand ist.
In der B 1 steht Theo Gollasch mit 6 ½ aus 8 vor seinem zweiten Aufstieg in die A-Klasse, doch Bernhard Jürgens steht mit 4 ½ aus 6 relativ gleich und darf noch nicht abgeschrieben werden: Diese beiden werden aber den Aufstieg unter sich ausmachen.
Viel offener ist die B 2: Hier kommen noch fünf Spieler für den 1. Platz und damit den Aufstieg in Frage. In Führung liegt Manfred Prager mit 5 ½ aus 8 vor Tera Siregar (5 aus 8), doch Harout Dalakian (4 ½ aus 6), Leo Meise (4 ½ aus 7) und vor allen Florian Lezynski (mit 4 aus 5 relativ am besten) werden versuchen, ihre Chancen geltend zu machen.
In der C 1 führen Klaus von Bargen mit 5 aus 5 und Thomas Richert mit 4 aus 5: Natürlich haben sie die beiden Aufstiegsplätze noch nicht sicher, aber die Verfolger scheinen sich die Punkte gegenseitig abzunehmen, so dass der Vorsprung schon ein kleines Unterpfand ist.
Milton Fernandes hat sein Turnier in der C 2 mit 7 aus 8 bereits beendet und gewonnen. Vor allem Rolf Bollmann und Sebastian Meinßen (mit 4 aus 6) kämpfen um den 2. Platz, ohne sich sicher sein zu dürfen, dass sie diesen zweiten Aufstiegsplatz allein unter sich ausmachen können; es gibt weitere Verfolger.
In der C 3 scheinen Stefan Haack mit 6 ½ aus 8 und nach einem sensationellen Turnier Stanislaw Frackowiak (mit 6 aus 7 relativ am besten) vor dem Aufstieg zu stehen, aber Dr. Hanns Schulz-Mirbach (5 ½ aus 8) und Karim Jami (4 ½ aus 7) - er spielt noch gegen Stanislaw - sind noch im Rennen.
Drei Spieler bestimmen die C 4: Stefan Ziefle führt mit 6 aus 7, aber auch Leon Tscherepanov (5 aus 6) und Udo Radeloff (5 aus 7), die noch gegeneinander spielen, können das Turnier noch gewinnen. Die beiden Aufstiegsplätze machen die drei mit Sicherheit unter sich aus.
In der D 1 führt Wilhelm Graffenberger mit 5 aus 6 vor Ulrich Kibilka (5 aus 7), aber Inge Arft und Wolf-Dieter Dethlefsen (je 4 aus 7) und andere mit zwei Partien Rückstand können zumindest noch um Platz 2 kämpfen.
Ralph Bernhard (6 aus 7) führt in der D 2 vor Milian Fernandes (5 aus 6) und dem jüngsten Teilnehmer am Klubturnier insgesamt Valentin Chevelevitch (5 aus 7); auch Arend Bothe hat mit 4 aus 6 noch Chancen, um den Aufstieg mitzuspielen.
Die E 1 scheint eine sichere Beute für Gerd Becker zu sein, der mit 6 ½ aus 7 mit deutlichem Vorsprung führt. Zweiter ist Oliver Hemp mit 5 aus 7 vor Klaus Elsner, Karl Jesnita, Erika Tiencken und Walter Schruhl mit 4 aus 7, die alle noch um den 2. Platz mitspielen.
In der E 2 führen Sylvia Badih (5 ½ aus 7) und Peter Heunemann (4 ½ aus 6), aber insbesondere Christoph Anders mit 3 ½ aus 6, der noch gegen Peter spielt, kann noch hoffen. Uwe Harms führt mit 4 aus 7 ein sehr ausgeglichenes Mittelfeld an, aus dem sich auch noch der eine oder der andere weiter nach vorn spielen kann.
Dank
Im Namen des Vorstands möchte ich allen Organisatoren des Klubturniers und ihren Helfern
bei der Eingabe der Partien und beim Aufbau der Bretter für ihre Arbeit danken. Ich danke
auch allen den Turnierteilnehmern, die für die Turnierleitung pflegeleicht
waren.
Berichterstattung
Natürlich suchen wir Autoren, die bereit sind, einen Bericht über ihre Gruppe zu
schreiben, eine ihrer Partien oder Partiefragmente zu kommentieren, die Organisation des
Klubturniers zu bewerten und Anregungen für Neuerungen zu geben.
Diskussion
Um eine immer mögliche Weiterentwicklung unseres sicher weitgehend bewährten Turniers
anzuregen, zitiere ich Ideen von Thomas Stark aus einer Mail vom 24. April 2007, die wohl
im Turnierausschuss bei der Vorbereitung schon einmal erörtert worden sind, aber
vermutlich bisher nicht allen Interessenten am Klubturnier zugänglich gemacht worden
sind. Wer sie liest, kommt vielleicht auf weitere Ideen und regt mit ihrer Darstellung die
Diskussion an, die wir zur Vorbereitung des Klubturniers 2008 führen wollen.
(Text: Christian Zickelbein)
Thomas Starks Diskussionsbeitrag:
Vor allem die bisherige Aufstiegsregelung finde ich sehr schlecht. 1 Spieler pro 10-er
Gruppe ist meiner Meinung nach deutlich zu wenig. Es sollten mindestens zwei, wenn nicht
sogar drei Spieler aufsteigen. Entsprechend "umfangreich" muss natürlich auch
die Abstiegsregelung ausfallen.
Realisieren lässt sich das natürlich nur, wenn es keine allzu spitz zulaufende
Klassenpyramide gibt. In einem System mit einer A-Klasse, zwei B-Klassen und 4 C-Klassen
lässt sich eine durchlässigere Auf/Abstiegsregelung nur schwer durchführen.
Oder - Vorschlag zwei - man verzichtet
ganz auf Auf- und Abstieg und richtet die Klassen einfach nach DWZ ein. Alle Anmeldungen
sammeln, auf die gewünschten Spieltage verteilen, die zehn DWZ-besten spielen in der
ersten Gruppe, die nächsten zehn in der zweiten usw.
Für Jugendliche könnte man einen DWZ-Bonus festlegen, sodass sie Gelegenheit erhalten,
auf Wunsch in höheren Gruppen zu spielen.
Um wirklich starke Spieler anzulocken, könnte man auch eine Gruppe ab z.B. DWZ 2200 und besser einrichten. Falls diese Gruppe voll wird (kann ja auch eine 8-er Gruppe sein oder eine 4er-Gruppe doppelrundig, wenn die Teilnehmer einverstanden sind), wird gespielt. Falls sie nicht voll wird, können die Spieler entscheiden, ob sie in der ersten DWZ-Gruppe spielen oder es lieber sein lassen.
Ein vielleicht sinnvolles Experiment wäre es auch, eine Gruppe mit verkürzter Bedenkzeit anzubieten, z. B. 1,5 Stunden pro Spieler. Das ist für Spieler interessant, die auf jeden Fall um 22 Uhr die Turnierpartie beendet haben wollen. Eventuell kann man diese Klasse auch ohne DWZ-Auswertung anbieten.