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D1-Klasse

Zwei Sieger aus dem Gymnasium Bornbrook! Da freut sich der alte Schachlehrer, auch wenn die beiden nie seine Schüler, sondern Kollegen waren. Bernd Heinze, lange Jahre der Verbindungslehrer der Schachgruppe und heute Leiter eines Wahlpflichtkurses Schach, und sein ehemaliger Schulleiter Gerd Becker teilen sich den 1. Platz. Aufgrund des Sieges in der direkten Begegnung ist Bernd aufgrund der Wertung nach Sonneborn-Berger Erster.
Unser früheres Mitglied Bernd Klawitter, heute beim Königsspringer SC, wurde Dritter. Nicole Lehmkuhl musste leider die letzte Partie versäumen, vielleicht hätte sie ihr gutes Resultat noch verbessern können, wie Gerd Becker in einer Mail an die Turnierleitung sehr fair darstellt:

 

Lieber Michael, lieber Olaf,
laut Ergebnisliste auf der homepage bin ich in meiner Gruppe D 1 Zweiter geworden. Falls dieses ein Aufstiegsplatz ist, so möchte ich hiermit meinen Verzicht auf den Aufstieg erklären.
Da ich gerade erst aufgestiegen war und in der D-Klasse die schlechteste DWZ habe, möchte ich mich 2009 doch lieber in dieser Klasse bewähren. Mein Ziel war der Klassenverbleib, insofern bin ich hochzufrieden und muss nicht nach den Sternen greifen. Nicht ursächlich, aber doch verstärkend für diesen Verzicht ist die Tatsache, dass ich meinen letzten Punkt nicht errungen, sondern aus formalen Gründen erhalten habe, weil der Wunsch meiner Gegnerin, die letzte Partie einen Tag später zu spielen (dem ich ja zugestimmt hatte), mit der Turnierordnung (Ziff.6, Abs.2) nicht vereinbar ist. Ich habe den Sinn dieser Regelung inzwischen verstanden und akzeptiere eure Entscheidung ohne Groll. Es bleibt aber für mich bestehen, dass bei regulärem Ablauf mein zweiter Platz durchaus auf dem Spiel gestanden hätte.
Euch sage ich herzlichen Dank für eure Mühe als Turnierleitung (zu der ich ungewollt beigetragen habe)!

Gerd Becker

 

Unsere Partiefragmente sollen u.a. andeuten, dass Gerd Becker das halbe Jahr bis zum nächsten Klubturnier nutzen könnte, um über seinen Verzicht noch einmal nachzudenken, denn nach der Befreiung aus einer kritischen Stellung nutzt er seine taktische Chance gegen Bernd Klawitter wie einer, der - wie auch Bernd - durchaus in der C-Klasse spielen könnte.

(Text: Christian Zickelbein)

 

Klawitter,Bernd (1464) - Becker,Gerd (1133)
D1-Klasse (3.1), 04.11.2008
[A. Bodnar / ChZ]

29.Lg8+ [besser war 29.Ld7+!? Kf8 30.Td5 De7 31.Dxf4+ Kg7 32.Dd4+ Df6 33.De3 Thf8 (33...h6!?) 34.g5!+-] 29...Kf8 30.Txd8+ Dxd8 31.Ld5 Df6 32.Lc6 Kf7 33.Ld5+ Kg7 34.Kc2 Tc8 35.b5 Tb8 36.f3 Kf8 37.Kb3 Te8 38.Dc2

38...Te3+ 39.Ka2 De7! Doppelangriff auf die schwachen Felder a3 und e2 40.c5 Te2 0-1

Dass auch in der zwei Tabellenhälfte gut gespielt wurde, zeigen wir mit einem Endspiel, das Horst-Jürgen Feis gegen den Turniersieger hätte halten können, wenn er sich nach einer lange ausgeglichen geführten Partie nicht auf einen tödlichen Abtausch eingelassen hätte. Solche vermeintlich vereinfachenden Abtauschaktionen sind übrigens sehr häufig Ursache für vermeidbare Niederlagen.

Feis,Horst-Jürgen (1290) - Heinze,Bernd (1490)
D1-Klasse (5.3), 18.11.2008
[ChZ]

55.Sb3? Sc5+ 56.Sxc5 Kxc5 57.Kc3 b5 58.Kb3 b4 59.Kb2 Kc4 60.Kc2 b3+ 61.Kb2 Kb4 62.Kb1 Kc3 63.Kc1 b2+ 64.Kb1 Kb3 und nun wäre Weiß patt, wenn er nicht noch den Bg3 hätte ... 0-1

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