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18. Kids- und Youth-Cup mit 74 Teilnehmern

Der 18. Kids- und Youth-Cup im HSK Schachzentrum war wieder ein Schachfest für alle, die dabei waren: 28 Kids im Kids-Cup, 46 im Youth-Cup und viele Eltern und kleinere Geschwister, die mit den Spielerinnen und Spielern fieberten, aber auch Trainer, die mit ihnen analysierten. Die freundlichen Teilnehmer auch aus Lüneburg, Neumünster und Stade – darunter 14 Mädchen –, aber auch das schöne Sonnenwetter sorgten für eine gute Atmosphäre, denn in den Spielpausen konnten die Kids auch mal nach draußen und ein wenig um das Haus toben, bevor der Ernst der 6 Runden wieder begann. Das renovierte HSK Schachzentrum hat mal wieder einen Elchtest bestanden: Bei der Siegerehrung füllten „gefühlt“ 120 bis 130 Kinder und Erwachsene den Turniersaal und spendeten Beifall für alle 74 Kinder, die ihre Medaille und Urkunde oder sogar ihren Pokal entgegennahmen. Ein besonderer Dank geht an unser Orga-Team: Olaf Ahrens für die Turnierleitung, Bessie Abram für die Gesamtleitung der Veranstaltung, ihrem Mann Vitali für die „Regie“ in der Küche, wo er von den Müttern Andrea Grabbel und Alke Kelling nachhaltig unterstützt wurde. Mütter sorgten auch im Turniersaal für eine sichere Ergebnissammlung – hier war auch Kim Tran aus Neumünster dabei! Ich selbst analysierte non-stop im Turniersaal viele Partien und habe deshalb vielleicht nicht alle Mitglieder unseres Jugendvorstandes wahrgenommen, die zum Orga-Team gehörten – ich bitte also um Verzeihung, wenn ich jemanden vergesse. Unser Jugendwart Bernhard Jürgens half natürlich an allen Ecken und Enden – bis er gegen 13 Uhr zur HSJB-Versammlung fahren musste. Aber unser aktueller FSJler Lars Hinrichs als Analysator und unser nächster FSJler Finn Gröning als Schiedsrichter waren bis zum Schluss dabei, und damit ist nicht die Siegerehrung gemeint, sondern die große Aufräum- und Säuberungsaktion, die nach sechs Stunden Kinder- und Familienschach immer nötig wird, wenn gleich am Sonntag das nächste Event folgt, ein Match unserer 2. Bundesliga.

 

Aber nun zu den sportlichen Ergebnissen.

 

Den Youth-Cup gewann Felix Kort (Ev. Grundschule Paulus) mit 6 aus 6 vor David Serrer vom Gymnasium Süderelbe mit 5 Punkten und Johannes Blome aus dem Brecht-Gymnasium mit 4½ Punkten. Auf 4½ Punkte kamen auch Isaac Garner (4.) aus der Bugenhagen-Schule Alsterdorf, Bente Zöllner (5.) aus der Freien Waldorfschule Stade und Elias Mandelkow (6.) aus dem Gymnasium Allee. Auch sie konnten sich über Pokale freuen: Bente als bestes Mädchen, Isaac als bester Viertklässler und Elias als bester Fünftklässler. Mit 4 Punkten auf dem 8. Platz gewann Eero Sell aus dem Christianeum den Pokal für die Sechstklässler – nur Bahne Fuhrmann auf dem 7. Platz vor ihm ging leer aus, weil der beste Drittklässler im Kids-Cup mehr Punkte als er auf seinem Konto hatte. Aber Bahne kann’s verschmerzen – er hat schon viel und wird noch mehr gewinnen!

 

Im Kids-Cup ging es sehr spannend zu. In der letzten Runde hatte Finn Helms (7) aus der Hermann-Löns-Schule Lüneburg mit 5 aus 5 die besten Karten und war mit dem väterlichen Hinweis, er brauche nur noch ein Remis zum Turniersieg, als Schwarzer in die Partie gegen Marten Kelling (Grundschule Bergstedt) gegangen. Wie ein in vielen Open erfahrener Großmeister klammerte er aber  nicht, sondern spielte in seinem erst zweiten Schachturnier scharf nach vorn und bot erst Remis, als er besser stand. Marten aber, der das Turnier auch  schon einmal gewonnen hatte, lehnte zwei Remisangebote ab und gewann die Partie, sodass schließlich ein ganzes Quartett auf 5 aus 6 kam und die Zweitwertung entscheiden musste. Turniersieger wurde das Lüneburger Talent, trainiert von Gert Rabeler, vor Marten auf dem 2. Platz. Anouk Henry (Grundschule Strenge), mit 4 aus 4 gestartet, und Bennit Tietz (Grundschule Brockdorffstraße), beide aus Schachgruppen von Bessie Abram belegten den 3. und 4. Platz, Bennit mit dem Pokal für den besten Drittklässer. Drei Spieler mit 4 Punkten holten sich weitere Pokale: Jolie Abendroth aus der Grund- und Hauptschule Hittfeld als bestes Mädchen (da Anouk als Dritte schon mit einem Pokal versorgt war), Jonas Grabbel aus der Grundschule Kamminer Straße als bester Zweitklässler (knapp vor Alexander Subbot) und Hanna Emilia Tran aus Neumünster in der Kategorie „Kindergarten“. Tristan Lohmann aus der Grundschule An der Alten Forst, mit 3 Punkten (und der besten Zweitwertung) auf Platz 11, freute sich über den Pokal als bester Erstklässler.

 

Der Erklärbär hatte nicht genug gesehen

Nach der letzten Runde kam Finn, der Sieger im Kids-Cup, zu mir und bat mich, ihm seine Partie „zu erklären“. Er hatte bemerkt, dass ich ein paarmal zugeschaut hatte, und sein Vater hatte ihm gesagt, ich sei hier der „Erklärbär“. Leider konnte ich ihm nicht viel sagen, hatte ich doch die entscheidende Phase gar nicht gesehen – und natürlich gab es keine Notation von der Partie, die ja im Kids-Cup nicht verlangt wird. Das ist im Youth-Cup anders, und dort gibt’s deshalb immer viel „Lernstoff“. Hier zwei Beispiele:

 

18.KYC-Diagramm 1Im ersten Diagramm links setzte Schwarz in zwei Zügen matt: 1…Txg1+ 2. Kxg1 Tf1# Ein schönes Mattbild: speichern!

Aufgrund seiner Übermacht hätte Schwarz aber schon in einem Zug matt setzen können, und zwar auf drei Arten: Wie viele Mattbilder siehst Du? 

 

 

 

 

 

 

 

18.KYC-Diagramm 2Das zweite Diagramm zeigt eine für viele Partien typische Stellung: Weiß hat großen Entwicklungsvorsprung, er hat rochiert. Der schwarze König steht noch unsicher in der Mitte und sperrt einige Figuren ein, die nicht ins Spiel eingreifen können. Vermutlich hat Schwarz zu oft mit der Dame gezogen, gerade greift sie schon wieder eine weiße Figur an. Weiß sah diesen Angriff und zog gleich den Läufer zurück nach d2. Er hätte sich aber nicht verteidigen müssen, sondern selbst angreifen und die Partie ganz schnell entscheiden können.

Siehst Du, wie Weiß den schwarzen König angreifen kann? In der Hauptvariante gibt’s ein Matt in drei Zügen …

 

 

Schulwertung

18.KYC-St. PauliNur vier Schulen waren in „Mannschafts-stärke“ (mit mindestens vier Spielern) dabei – einige Bergstedter feierten ein kleines Sommerfest im Twietenknick. Beste Schule wurde Bernhard Jürgens‘ Ev. Schule Paulus mit 14 Punkten vor Bessie Abrams Grundschule Strenge (13) und den beiden Schulen von Jones  Ganztagsschule St. Pauli (12) und Stadtteilschule Am Hafen (11).

Unser Foto zeigt das Dreamteam aus St. Pauli mit seiner Trainerin Diana Baciu, der Internationalen Meisterin, die Jones an den beiden Schulen unterstützt und für den HSK in der 1. Frauen-Bundesliga spielt.

 

 

 

 

 

 

Rückblick und Ausblick

Bevor alle Medaillen, Urkunde und Pokale verteilt wurden, gab’s einen besonderes Preis: Mit dem 18. Kids- und Youth-Cup ist ja das am Küchentisch im Hause Hinrichs erfundene Turnier in sein viertes Jahr gegangen … Mit den nächsten beiden Turnieren am 18. Juni und 9. Juli 2016 werden wir noch in dieser Spielzeit ein großes Jubiläum feiern: zum 20. Mal Kids- und Youth-Cup. Im Vorgriff auf dieses Jubiläum haben wir schon dieses Mal einen Preis nach einem kleinen Ratespiel vergeben: „Wie oft haben die Spieler teilgenommen, die am häufigsten dabei waren?“ Die Kids vermuteten, dass einige mehr als zehnmal mitgespielt haben, aber dass einer allein auf 15 von 17 Turnieren gekommen ist, konnte sich zunächst keiner vorstellen. „Wer könnte denn so oft mitgespielt haben?“ Lennart Grabbel, wurde vermutet, und tatsächlich war er wie einige andere sehr oft dabei, ist dann aber aus dem Turnier „herausgewachsen“ – wie andere auch, für die nun Kevin Weidmann und der Jugendvorstand ein Jugend Sommerturnier vom 21. bis 24. Juli 2016 veranstalten wird. Schließlich erriet aber Gregor Köhler, selbst auch schon achtmal dabei, doch noch den Rekordteilnehmer. Kai Zores von der Grundschule Hasenweg erhielt den passenden Preis für 15 Turniere einen Fritz 15! Bei der 20. Auflage im Juli wird es noch ein paar (kleinere) Überraschungspreise für die aktivsten Spieler geben …

Die Endtabellen finden sich hier.

 

Christian Zickelbein



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