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Rekord beim 17. Kids- und Youth-Cup

Den 4.Kids-Cup am 8. Dezember 2013 hatten wir schon einmal als erfolgreichen „Elchtest“ für das HSK Schachzentrum gefeiert, aber die Mail-Flut mit Anmeldungen für den 8. Kids- und Youth-Cup am 21. Dezember 2015, drei Tage vor Heiligabend, machte bange vor dem zweiten Elchtest. Zum ersten Mal musste Turnierleiter Olaf Ahrens einigen Kindern, die sich erst nach dem Meldeschluss per Mail anmelden wollten, absagen. Wer dennoch kam, musste zuschauen, obwohl doch nicht alle der 100 gemeldeten Teilnehmer tatsächlich am ersten Ferientag im HSK Schachzentrum ankamen. 38 Kids aus den Klassen 1-3 spielten den Kids-Cup, 52 Kids aus den Klassen 2-6 spielten den Youth-Cup mit der anspruchsvollen Notationspflicht – 45 Bretter für 90 Spieler passen nur mit zusätzlichen Tischen in die Bibliothek (8) und den Turniersaal (32+5); für die Turnierleiter blieb nur noch ein  Katzentisch. Der kleine Trainingsraum  war bis auf zwei Tische leer – die Kids nutzten in den Pausen den Teppichboden als Spiellandschaft, und für die Cafeteria hatten wir immerhin noch unsere Biertische und -bänke, nicht sehr bequem aber besser als Stehplätze.  

Obwohl wir auch den zweiten Elchtest dank lieber Kinder, verständnisvoller Eltern und Trainer und unseres engagierten ORGA-Teams bestanden haben, werden wir uns einem dritten Elchtest wohl nicht aussetzen.  Künftig wird es bei der idealen Besetzung der Turniere mit 64 oder im äußersten Fall mit 80 Teilnehmern bleiben. Wir wollen den Jugendraum für Analysen am Smartboard mit einer größeren Gruppe nutzen können und auch noch Platz im kleinen Trainingsraum für Analysen kleinerer Gruppen, vielleicht auch mit Eltern haben.

 

Hannes-VladikAnalysiert wurde natürlich auch während der 17. Auflage vor allem Partien des Youth-Cups, die in der Notation vorlagen. Ich habe die Trainer und die Kinder bewun-dert, die sich zu zweit, zu dritt oder viert über die Bretter beugten und mit ihren Köpfen nah beieinander blieben, um sich im allgemeinen Lärmpegel anderer Spiele und Unterhaltungen verständigen zu können. Unsere Top-Trainer Julian Kramer und Lars Hinrichs hatten genau wie ich ihre Kids, die sie nach jeder Runde mit dem Partieformular und meist auch ihrem Gegner auf-suchten. Aber auch Henning Holinka, Ilja Goltser, Lennart Grabbel und Marvin Müller schauten den Kids

immer wieder über die Schulter und standen nach den Partien für Fragen und Tipps zur Verfügung. Ich selbst habe am Smartboard 24 Partien zwanzig Spielern, also einem Drittel der Teilnehmer analysiert und mich dabei von der wachsenden Qualität des Turniers überzeugen können. Gab’s in den ersten beiden Runden noch das eine oder andere abgewandelte Schäfermatt, so wurde die im Diagramm abgebildete Partie in einer der letzten Runden schon durch eine sehenswerte Kombination entschieden. Statt sich nach dem letzten Zug 31.Dh4 genau mit 31…Tf8 zu verteidigen oder mit Dxg2+ den Gegenangriff zu suchen, zog Vladik ungenau 31…Te7? und gab Hannes die letzte Chance, auf die er schon lange spielte: 32. Df6+ zwang den Turm in die Fesselung und ermöglichte nach 32…Tg7 ein Turmopfer 33.Txh7+, das nach 33…Kxh7 34.Dh4+ zu einem schönen Mattbild führte.

Hannes und Vladik haben drei Partien mit mir analysiert wie auch Joel und Nicolai; Luca und Johannes kamen auf vier, Aylin sogar auf fünf ihrer sechs Partien! Hoffentlich lehrreich und motivierend für Kids, für mich in jedem Fall ein Vergnügen!

Wie stark der Youth-Cup besetzt war, zeigt sich am Ergebnis der Gegner in diesem schönen Partieschluss. Vladik und Hannes holten 3 Punkte aus sechs Partien und schlossen mit dem 21. bzw. 28. Platz im Mittelfeld ab!

Ganz vorn landeten zwei Bergstedter, die aufgrund ihrer Leistungen in früheren Turnieren und der so erworbenen DWZ nicht mehr im Kids-Cup spielen sollen und die größere Herausforderungen des Youth-Cups annahmen: Linus Müller und Bahne Fuhrmann mit 5½ Punkten; Linus war in der Zweitwertung besser als der Hamburger Meister U8 und gewann deshalb das Turnier vor Bahne. Dritter wurde Jakob von Rosen mit 5 Punkten. Mit 4½ Punkten gewann Florian v. Krosigk vom Christianeum als Vierter den Pokal für die 5. Klassen,  Torben Grabbel aus der Grundschule Kamminer Straße punktgleich als Fünfter den Pokal für die 4. Klassen. Bestes Mädchen (und zugleich bester Spieler ohne DWZ) wurde Aylin Yildiz aus der Stadtteilschule am Hafen, St. Pauli, mit 4 Punkten auf Platz 12 – nach einer bemerkenswerten Turnierleistung.

Außer den beiden Turniersiegern spielten noch drei Jüngere im Youth-Cup mit. Joel Korf und Luka Brandstrup hatten wie Bahne in der Deutschen Meisterschaft U8 eine DWZ erspielt, Felix Kort besonders im Klubturnier 2015. Alle drei haben mehr von den härteren Partien im Youth-Cup als von einem möglichen Pokalgewinn im Kids-Cup.

 

Aber natürlich wird auch der Turniersieg im Kids-Cup nicht verschenkt. In der 17. Auflage fiel die Entscheidung erst in der letzten Partie an Tisch 1 in einem echten Endspiel. Marten Kelling aus der Grundschule Bergstedter mit 5 aus 5 genügte ein Remis, Zion Malchereck aus der Grundschule Richardstraße musste gewinnen – und gewann mit 5½ aus 6 das Turier. Damit zog Zion mit Marten gleich: Beide haben nun je zweimal den Kids-Cup gewonnen und sollten über größere Herausforderungen nachdenken …

Punktgleich mit Marten wurde Arthur Krüger (2. Klasse) aus der Grundschule an der Gartenstadt Dritter. Das beste von insgesamt neun starken Mädchen Charlotte Hubert aus Christopher Kyecks Louise-Schröder-Schule erreichte ebenfalls 5 Punkte und den 4. Platz. Und weil Arthur den 3. Platz erobert hatte, ging der Pokal für den besten Zweitklässler an Paul Zieriacks aus der Ganztagsschule St. Pauli, mit 4½ Punkten allein auf dem 5. Platz. In seinem ersten Kids-Cup erspielte sich Mika Dohrendorf aus Bernhard Jürgens‘ Ev. Schule Paulus mit 4 Punkten den 11. Platz und gewann gegen starke Konkurrenz auf seiner Klassenstufe den Pokal für den besten Erstklässler – und darüber hinaus die Teilnahme an der DVM U8 mit dem HSK Team!

 

Die drei Pokale für die turnierübergreifend erfolgreichsten Schulen vergab Bernhard Jürgens an Schulen, die sich schon häufiger in die Siegerlisten der Schulwertung eingetragen haben. Mit dem Gymasium Buckhorn (14½), dem Matthias-Claudius-Gymnasium (12½), der Grundschule Strenge (11½), der Ev. Schule Paulus (11) und der Grundschule Brockdorffstraße (10) auf den Plätzen 4-8 waren insgesamt acht Mannschaften am Start – eine Steigerung, aber hier gibt es durchaus noch Schulen, die sich stärker beteiligen könnten.

Den dritten Platz belegte die Ganztagsschule St. Pauli. Jones‘ Team trat mit zehn Spielern an, die besten Vier – Paul Zieriacks, Juri Bienek, John Aage, Freddie Rach – holten 15 Punkte.

Auf den zweiten Platz kam die Grundschule Richardstraße mit acht Spielern, trainiert von Thomas Richter, aber zusammengehalten und betreut von Senait Mehari. Zion Malchereck, Denzel Behrendt, Romeo Malchereck und Muhammed Yildizhan sorgten für 15½ Punkte. Andreas Schilds Grundschule Bergstedt, der amtierende Hamburger Meister, war mit sechs Spielern dabei; Linus Müller, Bahne Fuhrmann, Marten Kelling und Hannes Joswig erspielten 19 Punkte.

 

Die Siegerehrung versammelte mit den Spielern, ihren Eltern und Geschwistern, und dem Organisationsteam gefühlt 150 Personen im proppenvollen Turniersaal, und dennoch konnte sich jeder mit immer neu aufbrandendem Beifall seinen Weg zu Bernhard Jürgens, Philip Chakhnovitch und Boriss Garbers bahnen, die allen ihre Medaillen umhängten und ihre Urkunden oder Pokale übergaben. Viel Beifall gab es auch für alle Eltern und Betreuer, ohne die wir den 8. Kids- und Youth-Cup des Jahres nicht hätten feiern können, und natürlich auch für unser Team, das den langen Tag von 9 bis 17 Uhr gestaltete und zum Teil bis in den späten Abend auch in der Sitzung des Jugendvorstands engagiert war. Soweit noch nicht im Text en passant erwähnt, gehörten dazu: Andrea Grabbel und Aike Kelling, die im Turniersaal für die korrekte Sammlung aller Ergebnisse sorgten, unsere U20w mit Vivien Leinemann, Kristina Reich, Diana Garbere sowie Nicole Reiter, die Managerinnen für die Küche und das gesamte Haus, das ja am Abend dem SV Rapid für seine Weihnachtsfeier sauber übergeben werden musste – und last, not least Bessie Abram: Ihre Tätigkeiten für das Turnier vor und an diesem Tag auch nur aufzuzählen, sprengt den Rahmen des eh schon langen Berichts.  Aber meine Begeisterung über ein tolles Turnier brauchte Platz …

 

P.S.  Ich hoffe, ich habe niemanden vergessen. Ich freue mich auf Ergänzungen, auch auf Fotos. Ich träume davon, bis zum 18. Kids- und Youth-Cup am Sonnabend, 9. April 2016 ein Heft im Stil unserer Klubzeitung mit der Geschichte der ersten drei Jahre unseres Turniers vorlegen zu können – und auch für dieses Projekt nehme ich gern bis Mitte Januar Texte, Bilder, Partien, Analysen entgegen.

 

Christian Zickelbein



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