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23. Springer-Pokal: Athenäum Stade gewinnt fast alles

Das 23. Schnellturnier um den Springer-Pokal 2013 zog 62 Schulmannschaften in die Mehrzweckhalle der Wichern-Schule am Horner Weg. Mehr als ein Drittel aller Mannschaften kamen aus Schulschachgruppen des HSK (24), acht aus Bremen (1) und Stade (7). Das Athenäum Stade, wo Erich Scholvin Jahrzehnte lang Maßstäbe für hervorragende und nachhaltige Schulschacharbeit gesetzt hat, spielte in einer eigenen Liga: Es stellte nicht nur den Turniersieger (14:0 / 28:0), sondern gewann auch die Silbernen Springer in der WK IV und in der WK M; nur die Pestalozzi-Grundschule musste in diesem Jahr den Silbernen Springer in der WK V der Grundschule Genslerstraße (9:5 / 19½) überlassen: Die Koop-Schule der Schachelschweine wurde zwei Brettpunkte vor Andreas Schilds Grundschule Bergstedt bestes Grundschul-Team und lässt damit für die Zukunft des Hamburger Schulschachs hoffen. Immerhin belegten auch zwei Hamburger Gymnasien allerdings mit deutlichen Abstand den 2. und 3. Platz: Christopher Kyecks Gymnasium Marienthal (11:3 / 19) mit Felix Ihlenfeldt, Ruben Minassyan, Maximilian Niemeyer und Joannes Kosakowski war um einen Brettpunkt besser als das Gymnasium Grootmoor (mit Sandro Blesinger, Jannis Weber, Max Philippi und Anthony Tran). Das Gymnasium Grootmoor hatte das  Turnier in den letzten beiden Jahren gewonnen und hätte wohl in Bestbesetzung dem Turniersieger Athenäum Stade, 2012 Dritter der DVM U16, 2011 sogar Deutscher Meister in dieser Altersklasse, einen offenen Zweikampf liefern können.

2013 aber hatten Matthias Carmesin, Tobias Vöge, Marc Jonas Vogt und Günther Alexander vom Athenäum Stade keinen Gegner zu fürchten, sie gewannen alle Partien und fanden erst im Blitz-Handicap ihre Meisterin: Die Spitzenspielerin des FBL-Teams des HSK Marta Michna gewann mit fünf gegen fünf Minuten sehr deutlich mit 3:1 und erhielt viel Beifall der fast 300 Kinder, Trainer und Betreuer: Viele Autogrammwünsche erfüllte Marta gern – dabei erhielten die beeindruckten Schachkids nicht nur ihren Namenszug, mit schnellen Strichen zeichnete sie ihnen auch ein Herz auf die ihr zugereichten Papiere. Viel Beifall gab es  im Rahmen der Siegerehrung natürlich auch für Hendrik Schüler als souveränen Turnierleiter und für Till Teuber und das große Team aus Müttern, Vätern und Schülern der Schachgemeinschaft Wichern-Schule, die für Auf- und Abbau der Mehrzweckhalle, vor allem aber für die gewohnt vorzügliche Beköstigung der Teilnehmer durch Springer Bio Back-Werk gesorgt hatten. Natürlich wurde auch der Sponsor Wolfgang W. Springer gefeiert: Er hatte schon bei der Eröffnung des Turniers begeistert von der Schachschule Hamburg erzählt, in der er mit großer Freude seit einem Jahr aktiv sei; sein großes Interesse am Schachspiel wurde auch in seiner Präsenz während des ganzen Turnieres deutlich.

 

34 der 62 Mannschaften kamen aus Grundschulen; 18 dieser Mannschaften kamen aus acht Schulschachgruppen des HSK. Die meisten, nämlich sechs, stellte die Grundschule Oppelner Straße. Je drei Mannschaften boten die Grundschule Bergstedt und die Grundschule Hasenweg auf, zweimal war die Grundschule Strenge vertreten, und je eine Mannschaft stellten die Brecht-Schule, betreut von zwei Müttern, die Grundschule Brockdorffstraße, betreut von Marius‘ und Rubens Mutter, Bessie Abrams Grundschule Eulenkrugstraße, die Grundschule Karlshöhe, betreut von Levin Halbachs Mutters und David Chyzynski.

 

Die Grundschule Oppelner Straße in ihren blauen T-Shirts, begleitet von Jürgen Bildat und Volker Dittmann, Boris Garbers und Shiwam Arora, knüpfte mit ihren sechs Mannschaften an die große Schachtradition der Schule an. Nach dem Abschied von der langjährigen Schachlehrerin Anke Heffter arbeitet seit Beginn des neuen Schuljahres ein großes Team von Trainern, unterstützt von der Schulleitung, auf engagierte Weise. Im Rahmen der Kooperation Schule und Verein sind vierzig neue Mitglieder für den HSK geworben worden, und im Laufe des Februar werden es vermutlich noch zehn mehr! Wer ungeduldig auch schnelle sportliche Erfolge, sollte wissen, dass die Gruppe viele sehr junge Mitglieder hat und dass die letzte erfolgreiche Generation gerade in die Gymnasien gewechselt ist: So ist Anthony Tran mit dem Gymnasium Grootmoor Dritter in diesem Turnier geworden. Und die Turnierergebnisse der beiden erfolgreichsten Teams aus der Oppelner Straße: 7:7 (+3=1+3) und 6:8 (+3-4) sind aller Ehren wert. Das Mädchen-Team Oppelner Straße 2 war punktgleich mit den Mannschaften der Grundschulen Bergstedt 2+3, Strenge 2, Brockdorffstraße und Hasenweg 2! Für alle anderen gilt wie für viele unseren ganz jungen Mannschaften, dass sie erst einmal Turniererfahrungen sammeln müssen.

 

Die erste Mannschaft der Grundschule Bergstedt (+3=3-1) hatte schon eine Hand am Silbernen Springer und lag auch vor der besten Stader Schule, aber die Grundschule Genslerstraße (+4=1-2) hatte zwei Brettpunkte mehr und gewann diese Kategorie. Die Bergstedter werden versuchen, beim Hamburger Schulschachpokal am 6. April Revanche zu nehmen.

 

Sensationell war der 4. Platz der Grundschule Hasenweg (+4=1-2) noch vor renommierten Mannschaften aus der Brecht-Schule, der Grundschule Strenge und dem Gymnasium Grootmoor 2 (ein Team der WK IV): Anton Braasch, Kai und Tanja Zores sowie Boike Flint haben stark gespielt, und die Schachlehrer am Grootmoor sollen sich schon auf Anton und Tanja freuen, die dort vielleicht zu einer Renaissance der Schachgruppe beitragen werden. Zunächst haben sie diese Aufgabe aber noch an ihrer eigenen Grundschule, wo Martin Grünter gemeinsam mit Salman Wakilzada und Jan Rieve ein halbes Jahr lang eine erfolgreiche Aufbauarbeit geleistet hat. Zum ersten Mal war die Schule mit drei Mannschaften auf einem Turnier vertreten, und alle haben sich gut geschlagen. Beim Springer-Pokal hatten Martin und seine Freundin Justina Schreiber bei der Betreuung ihrer Teams gute Unterstützung durch engagierte Eltern: Kirsten Braasch, Jasmin Flint (sie fährt auch mit auf die HSK Jugendreise!), Birgit Zores, und auch Vincent Schimm hatte seinen Vater, Kjell Dettmann wurde abwechselnd von der ganzen Familie betreut. Die Grundschule Hasenweg ist auf dem Weg, wieder eine ganz starke HSK Schule zu werden, sind doch im Rahmen der Kooperation Schule und Verein fast vierzig Kinder in den Klub eingetreten!

 

Für die Brecht-Schule ist der 5. Platz unter 34 Teams der Grundschulen ein Erfolg, auf dem sich in der Zukunft aufbauen lässt, wenn engagierte Eltern wie Joris‘ und Philips Mutter bei der Wettkampforganisation helfen und auch die Betreuung vor Ort übernehmen. Joris Raschke, Philip Neumann, Jaden Zähringer und Nils Stresska freuten sich über die Urkunde, Applaus auf der Bühne und vor allem viel guten Kuchen. Am Ende lagen sie einen halben Brettpunkt vor der Grundschule Strenge, von deren erstem Quartett wir vielleicht etwas mehr erwartet hätten. Als Hamburger Pokalsieger der Grundschulen 2012 nimmt die Mannschaft ihre Aufgaben immer wieder zu leicht und ruft deshalb ihr Potential nicht ab, weder bei Turnieren und noch im Training.

Dagegen dürfen die Mannschaften aus der Grundschulen Brockdorffstraße,  Karlshöhe und Eulenkrugstraße allesamt mit ihrem Turnier zufrieden sein, auch wenn sie sich vielleicht mehr erhofft hatten. Dass sie dabei waren, ist schon ein Erfolg!

 

Die Grundschule Brockdorffstraße gewann zwar nur einen Wettkampf, hat aber bei vier Unentschieden auch nur zwei verloren: Hätten Marius und Ruben Sippel, Harrish Muthukumaru und Eric Hamann auch noch ihren Spitzenspieler Antek Komorowski dabei gehabt, wären sie noch erfolgreicher gewesen. Vor allem aber freuen wir uns, dass auch diese Schule im Rahmen der Kooperation Schule und Verein mit zwölf neuen HSK Mitgliedern und mit Christopher Kyeck als neuem Trainer weitermacht.

 

Seit ein paar Jahren betreut Bessie Abram die Grundschule Eulenkrugstraße in Volksdorf, und auch diese Mannschaft erspielte in ihrem ersten Turnier zwei Siege. Der nächste Auftritt ist wie auch für die Grundschule Karlshöhe schon am 27. Februar beim 6. Bezirks-Cup Wandsbek-Süd geplant. Die Mannschaft wurde beim Springer-Pokal von Levin Halbachs Mutter vor Ort betreut, Jarmo und Mika Henschels Mutter sorgte mit ihrer Fahrbereitschaft für die Heimfahrt, während Trainer Julian Kramer seine Mannschaft am frühen Morgen in der Wichern-Schule abgeliefert hatte. Zur Vorbereitung der für ihn in der Schule bevorstehenden Prüfungen musste er sich noch während der ersten Runde losreißen und sein Team an David Chyzynski als Coach übergeben.

Wir begrüßen es sehr, dass die Spitzenspieler unserer Jugend-Bundesliga sich im Grundschulbereich auch als Trainer engagieren. Vielleicht sind ja Daniel und Julian Grötzbach am 27. Februar beim 6. Bezirks-Cup Wandsbek-Süd mit ihren beiden Zweigstellen der Grundschule Karlshöhe auch dabei?

 

Am Schluss unseres Berichtes kehren wir mit der Ankündigung einer Veranstaltung an seinen Anfang zurück: Wisst Ihr noch, wer der Vater der vielen Stader Erfolge beim Springer-Pokal 2013 und früherer Jahre ist? Erich Scholvin. Und Erich Scholvin wird am 27./28. April einen Lehrgang der Schachschule Hamburg leiten, in der junge Trainer und auch Eltern das Schulschach-Patent der Deutschen Schachjugend machen können! Ich verspreche und unseren Schulschachgruppen viele gute Impulse für unsere Arbeit: Wir können viel von Erich Scholvins Erfahrung und seinem ernsthaften Engagement lernen – ich freue mich auf viele Teilnehmer an diesem tollen Lehrgang!

 

Christian Zickelbein



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