Tabellenführer in der Jugendbundesliga

Der Tag begann bereits sehr positiv. Nachdem wir problemlos den Weg zum Spielort gefunden und alle Spieler sich ihren Punktesammler Pulli überzogen hatten, verbuchten wir auch schon den ersten Punkt. Das 6. Brett der Wildeshausener sagte kurz vor Partiebeginn krankheitsbedingt ab, sodass Michael seine Partie kampflos gewann. Aber auch für ihn war die weite Anreise nicht völlig umsonst. Enno Eschholz, Vater eines Jugendbundesliga-Spielers mit einer DWZ von über 2100, bot Michael eine „Spaßpartie“ als Zeitvertreib an. Michael verlor nach ungenauer Eröffnung. Nicht schlimm, für unsere Mannschaft hatte er ja bereits den kampflosen Punkt eingefahren.

Aber nun zum eigentlichen Wettkampf. Die Gastgeber mussten einige Ausfälle der Stammspieler verschmerzen, sodass wir an allen Brettern 200 bis 500 DWZ Punkte stärker waren.

Unser Brett 1 Julian Kramer versuchte sich spontan an 1.Sf3. Die Eröffnung verlief nicht nach seinem Geschmack. Er hatte ein wenig zu kämpfen und bot zwischenzeitlich seinem noch sehr jungen Gegner Jari Reuker, DWZ 1982, ein Remis an. Dieser lehnte im kämpferischen Sinne ab. Am Ende jedoch spielte Julian noch eine sehr gute Partie und gewann aufgrund seiner Stellung und der wachsenden Zeitnot des Gegners. - 2:0.

Auch unser Brett 2 Bardhyl Uksini musste nach der Eröffnung kämpfen und bot in bereits schlechterer Stellung Remis. Auch sein Gegner lehnte ab und gewann am Ende nach einer starken Vorstellung. Mit einer DWZ von knapp 2100 war Bardhyls Gegner Minh Duc Ngo allerdings auch der Stärkste der Wildeshausener. - 2:1.

An Brett 3 spielte ich mit den weißen Steinen gegen Dario Eschholz. Nach einer sehr guten Eröffnungsphase ließ ich meinen Gegner noch einmal ins Spiel. Dieser stellte dann einen Bauern ein und kurz vor Schluss hatte ich noch eine spielentscheidende taktische Möglichkeit. - 3:1.

Könnt ihr diese finden? (Viele Wege führen nach Rom, einer ist besonders ansehnlich.)

Die Lösung findet ihr am Ende des Berichts

Julian Grötzbach, unser Brett 4, bekam seinen geliebten Najdorf aufs Brett. Er spielte ein paar improvisierte Eröffnungszüge und danach eine sehr souveräne Partie gegen seine noch sehr junge Gegnerin Madita Mönster. - 4:1.

Vom Zwillingsbuder Daniel Grötzbach bekam ich nicht allzu viel mit. Als er allerdings eine Dame plus zwei Mehrbauern gegen einen Läufer und Turm hatte, war es eine leichte Aufgabe für Daniel. - 5:1.

Ein kurzer Überblick zu den anderen Wettkämpfen:

Der Hagener SV spielte 3:3 gegen den Lübecker SV, das zweite Unentschieden für die Hagener, mit dem sie gegen eine der besten Mannschaften der Liga sicherlich zufrieden sein können.

Der SK Doppelbauer Kiel fuhr erwartungsgemäß den zweiten Sieg der Saison gegen den Verein Segeberg ein. Die Kieler sichern sich somit knapp hinter uns den zweiten Platz.

Der Stader SV gewann souverän gegen den Letztplatzierten SV Lingen mit 5:1.

Werder Bremen musste sich wieder mit einem Unentschieden zufrieden geben. Dieses Mal gegen den SC Königsspringer. Ein Wettkampf der besonders auffiel, da die Bremer ihr erstes Brett frei ließen und die Königsspringer ihr zweites Brett.

Tabelle nach dem 2. Spieltag:

Die Lösung der Aufgabe:

1. Td5!            Dxd5                           Die Dame wird von möglichen Dauerschachs abgelenkt.

2. Dxg7           Db7                             Die Drohung nach Dxg7 ist d8D+.

3. De7             Txa4                           Die Umwandlung des Bauern ist nicht mehr zu stoppen.

4. d8D             +-                                Wenige Züge später gab mein Gegner auf.

Lars Hinrichs