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Von Sebnitz lernen

Zwei zweite Plätze in Sebnitz

2018 Sebnitz

Die Schlagzeile schmückt uns mit einer fremden Feder: Der 2. Platz von Hanna Emilie Tran (SC Agon Neumünster) in der Mädchenwertung der Offenen U8-Meisterschaft von Sachsen mit internationaler Beteiligung mit 64 Teilnehmern, darunter 16 Mädchen, mit 5 aus 9 auf dem 27. Platz hinter der punktgleichen Polin Dominika Doskocz (23.) gehört nach Neumünster, aber Hanna Emilie ist oft bei Kinderturnieren Gast im Klub und wurde, allein in Sebnitz, mütterlich mitbetreut von Bessie Abram. So können wir und mit ihr über ihren Erfolg freuen – wie sie sich auch über den anderen 2. Platz der HSK Expedition.

Diese Vizemeisterschaft erspielte sich David Goldmann mit 7 aus 9. David hatte mit 1 aus 2 begonnen und schien seine schlechte Form aus dem Vorbereitungsturnier, dem 5. HSK U12 DWZ-Cup (2 aus 5) mitgenommen zu haben. Aber Olaf Ahrens und Bessie Abram halfen ihm die richtige Einstellung zum Turnier zu finden, er gewann sechs Partien ins Folge und spielte sich ins „Endspiel“ an Tisch 1 gegen Paul Freude (SV Empor Berlin) und wollte natürlich gewinnen, aber Davids Aufregung war zu groß – der Titel ging zu Recht nach Berlin, an den einzigen mit 8 aus 9 ungeschlagenen Spieler im Turnier. Aber auch der 2. Platz ist ein großer Erfolg, der Davids Talent bestätigt und ihm zugleich deutlich machen sollte, dass es für erfolgreiches Spiel stetiger Konzentration und bei allem Selbstvertrauen auch großer Bescheidenheit bedarf.

Die anderen vier Spieler unseres Quintetts spielten ihren Erwartungen entsprechend ein wechselndes Turnier. Nur Florian Felten, bereits zum zweiten Mal in Sebnitz dabei, hatte sich sicher mehr als 3 aus 9 erhofft, aber er hatte gesundheitliche Probleme und verlor die letzten drei Partien. Nach einer kleinen Schachpause wird er mit seinem Team aus der Grundschule Hasenweg beim Hamburger Grundschultag am 1. Dezember wieder angreifen!

Mit 4½ Punkten erzielte Narasimha Aditya Kakalur und dem 35. Platz das zweitbeste Resultat unserer Gruppe. Knapp hinter ihm folgen mit jeweils 4 Punkten Yelisei Pecararo (38.) und Kristina-Maria Abram (43.), die beide manchmal einen Materialvorteil wieder verspielten, wie es halt in der U8 noch häufiger vorkommt. Alle aber haben bewiesen, dass es richtig war, sie mit auf diese Turnierreise zu nehmen: Sie werden viel gelernt haben und es vielleicht schon bei der DVM U10 beweisen können.

Wir fahren seit einigen Jahren regelmäßig Sebnitz, aber ich glaube, in diesem Jahr war’s unsere größte Reisegruppe, die unsere Trainer sehr gut betreut haben. Ich danke Bessie Abram und Olaf Ahrens herzlich für ihr Engagement – wie auch allen Eltern, die ihre Kinder begleitet haben und so natürlich zu ihrer Stabilität beigetragen haben.

 

Sebnitz 2018 – klasse wie immer

 

Ein großer Dank auch an den Schachjugendbund Sachsen, der das Turnier nun schon zum 18. Mal ausgerichtet hat: wie immer hervorragend. Stellvertretend für das ganze Team nennen wir allen voran Turnierleiter Frank Schulze, das fantasievolle Freizeitteam und Burkhard Starkes „Bauernregeln und die liebevoll gestaltete Turnierseite.

Hamburg sollte sich das sächsische Beispiel zum Vorbild nehmen. Auch im Norden wäre ein vergleichbares offenes Turnier attraktiv und ein Gewinn. Und wenn ein offenes Turnier einen zu großen Aufwand erfordert, dann sollte der HSJB zumindest die Austragungsmodi seiner U8- und U10 Meisterschaften mit sieben Partien an nur zwei Tagen an einem einzigen Wochenende überprüfen. Statt der längst überholten U20-Endrunde braucht Hamburg sportlich anspruchsvolle Turniere für die Jüngsten über zwei Wochenenden. Wenn das vom HSJB-Team nicht zu leisten ist, sollte die Kooperation mit Hamburger Vereinen gesucht werden, denen die Organisation übertragen werden könnte, wie es ja bisher schon auch in der zu kurzen Form geschieht und wie es auch der Hamburger Schachverband mit seiner von den Schachfreunden als Peter-Dankert-Turnier ausgerichteten Schnellschach-Meisterschaft vormacht. Die U20-Endrunde muss ja nicht „sterben“, nur macht sie in der aktuellen Form keinen Sinn, da sie U20-Spieler für nichts mehr qualifiziert, seit die DSJ schon lange keine U20-Einzelmeisterschaften mehr kennt. Statt der U20-Endrunde sollte es wieder eine Internationale Hamburger Jugendmeisterschaft mit der Möglichkeit zu IM-Normen geben, gern in Schönhagen, was auch die Mehrkosten in Grenzen hielte und zugleich für alle Teilnehmer an den verschiedenen Endrunden eine reizvolle Perspektive eröffnen könnte.

 

Christian Zickelbein

 



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