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(Vorläufiger) HJET Bericht aus HSK Sicht

Aufgrund der vielen Spielerinnen und Spieler beschränke ich mich auf die herausragenden Ergebnisse, die „Verschwiegenen“ mögen es mir verzeihen.

Vielen Dank für Deine Initiative, Andi! Ich ergänze noch einige wenige Spieler, ein paar Daten und abschließend einige allgemeine Anmerkungen und Anregungen.

 

U8: (43 Teilnehmer / 11 aus dem HSK und seinen Schulschachgruppen)

Mit Luca Brandstrup (Grundschule Hasenweg) gewann in der U8 alle seine 9 Partien und damit mit einem ganzen Punkt Vorsprung sein Turnier. Auf Platz 3 landete mit Mika Dohrendorf mit 7½ aus 9, ein weiteres hoffnungsvolles Talent, diesmal aus der Paulus-Schule, in der unser Jugendwart Bernhard Jürgens eine sehr erfolgreiche Schachgruppe aufgebaut hat. Damian Harders (Grundschule Bergstedt) mit 6½ Punkten und Moritz Schelhas (Grundschule Richardstraße) mit 6 Punkten sollten sich auch für das Finalturnier qualifiziert haben. Romeo Malcherek schaffte mit 5/9 ebenfalls den Sprung über die 50%-Hürde und Nikhi Modali wurde mit 4½/9 bestes Mädchen, was besonders bemerkenswert ist, denn Nikhi hat erst im vergangenen Sommer in Ferienkurs der Schachschule Hamburg die Figuren gelernt und übt seitdem fleißig zu Hause, aber auch in der Mädchen-Trainingsgruppe von Bessie Abram.

 

U10-a (42 / 13 Teilnehmer)

An Philipp Laucht vom SKJE führte hier kein Weg vorbei, herzlichen Glückwunsch! Aber Can Mehmet aus Manfred Stejskals Adolph-Schönfelder Schule kam mit 7 Punkten auf den 2. Platz, und aus Isaac Garner und Lennox Weber haben mit Platz 4 und 5 (jeweils 6/9) sehr gute Platzierungen hingelegt, Zion Malcherek schaffte ebenfalls den Sprung in die Top-Ten, Robin Hildebrandt kam punktgleich mit Zion auf Platz 12 ein.

 

U10-b (47 / 13 Teilnehmer)

Florian Eberle (SC Sternschanze), Christopher Kyecks Schützling, gewann überlegen mit 9/9 diese Gruppe, dahinter platzierten sich Felix Kort (8/9), Colin Hildebrandt (7½/9) und Lucas Cai (7/9) auf den Rängen 2-4. Peiyu Yang wurde mit guten 5½/9 zweitbestes Mädchen auf Platz 11. Auch Matti Grohs (Grundschule Hasenweg) und Bennit Tietz (Grunschule Brockdorffstraße) kamen mit 5 aus 9 über 50 Prozent.

 

U12-2 (23 / 1 Teilnehmer)

Hier ist mit Edwina Kort nur eine unserer Spielerinnen am Start gewesen, hat aber sehr gute 4½/9 geholt und wird damit sicherlich zufrieden sein.

 

Diese vier Vorrunden der HJET U8, U10-a, U10-b und 12-2 sind nach vier Sonnabenden abgeschlossen. In allen folgenden Gruppen – wie auch in den Leistungsklassen – findet die letzte Runde am 13. Februar statt. Hier stehen also noch wichtige Entscheidungen aus.

 

U12-1a (32 / 12 Teilnehmer)

Hier wird zwar noch eine Runde gespielt, aber mit 6 HSKlern unter den ersten 10 nehmen wir gerne schon mal als Momentaufnahme. Khaled Youness hat bisher alle seine 6 Partien gewonnen und könnte höchstens noch von Eric Henry (5/6) eingeholt werden, wenn er die letzte Runde verlieren sollte. Gerrit Freitag und Torben Grabbel teilen sich mit 4½ Punkten Platz 3 und 4, Linus Müller und Bahne Fuhrmann liegen mit 4 Punkten auf Platz 6+7. Letzte Runde noch mal Gas geben und die Tabellenplätze halten, Jungs!

 

U12-1b (35 / 11 Teilnehmer)

Tabellenführer ist hier Heiko Klaas mit 5½/6 aber nur einem halben Punkt Vorsprung vor Lotta Kieckbusch (SKJE). Johannes Blome liegt mit 4½/6 auf einem aussichtsreichen 4. Platz und kann vielleicht sogar noch aufs Podium springen. Seo-Zun An und Roman Bölke komplettieren zusammen mit Kai Zores das gute Ergebnis, alle drei haben momentan 4 Punkte, Kai sogar aus nur vier Partien, weil er einen Spieltag krankheitsbedingt aussetzen musste.

 

U14-a (27 / 5 Teilnehmer)

Die Gruppe ist noch nicht entschieden; Leif Dietrich liegt mit 4½/6 nur einen halben Punkt hinter den beiden Führenden auf Platz 3. Paul Weiland hat 4/6, genauso wie Afonso Rodrigues. Beide können mit einem Sieg in der letzten Runde in die Spitzengruppe vordringen – hoffen wir, dass sie nicht gegeneinander spielen müssen.

 

U14-b (26 / 6 Teilnehmer)

Eine Runde vor Schluss haben Philipp Fuhrmann und Roman Kurley starke 4½/6, allerdings einen ganzen Punkt Rückstand auf den führenden Alihan Cinar (Königsspringer Hamburg), Joris Raschke hält sich mit 3½/6  auch noch in den Top-Ten, wird aber in der letzten Runde noch mal gewinnen müssen, um sich dort zu halten. Mit 3 aus 6 ist Franka Müller-Glewe auf Platz 12 zweitbestes Mädchen hinter Sarah Christiansen mit 3½/6.

 

U16 (18 / 5 Teilnehmer)

Narek Avetisyan  führt gemeinsam mit Malte Folger (Biller SC) mit 5/6, hier kommt es sicher in der letzten Runde zum direkten Finale, wir drücken die Daumen. Jannis Weber hat 4/6 und kann noch in die ersten 5 springen, wenn er die letzte Runde gewinnt. Antonia Stas ist mit 3/6 und Platz 10 momentan bestes Mädchen vor Jennifer Urbansky (2/6).

 

U18/U20 (10 / 1 Teilnehmer)

Nicole Reiter ist hier unsere einzige Starterin und 2½/6 sind in dieser ausgeglichen besetzten Gruppe aller Ehren wert. In der Mädchen Endrunde ist Nicole sicher eine der Titelfavoritinnen!

 

Andreas Albers

 

Statistisches

Ein gutes Viertel (78) aller 303 Teilnehmer an den Vorrunden – die Leistungsklassen sind in diesem vorläufigen Bericht noch ausgeklammert – kommen aus dem HSK und seinen Schulschachgruppen. Ein paar unserer Spieler haben das Turnier nicht durchgehalten, sondern nur wenige Partien gespielt, aber viele haben versucht, sich für die Endrunden zu qualifizieren, und fast alle haben die Gelegenheit genutzt, aus diesem wichtigsten Hamburger Jugendturnier zu lernen.

303 Teilnehmer – eine respektable Zahl, erhöht noch durch 60 Spielerinnen und Spieler der Leistungsklassen, die verdeutlicht, welche große organisatorische Aufgabe der HSJB Jahr für Jahr zu schultern hat. Gegenüber den HJET 2015 (283 insgesamt / 78 aus dem HSK) ist sogar eine kleine Steigerung zu verzeichnen; der Vergleich aber mit 2014 (369 / 99) zeigt, dass weitere Steigerungen möglich sind.

 

Dank an das HSJB-Team

Obwohl kurz vor Beginn der HJET der Spielort gewechselt werden musste, ist dem HSJB die Organisation des Turniers mit vielen engagierten Helfern (auch aus dem HSK) bis hin zur Veröffentlichung der Ergebnisse auf der neuen Homepage www.hsjb.de gut gelungen.

 

Wünsche und Vorschläge an den HSJB

Obwohl die Vorrunden der U8, U10 (und auch der U12-2) beendet sind, wissen nur wenige Teilnehmer genau, dass sie sich für die Finalturniere ihrer Altersklassen qualifiziert haben. Hier erst geht es wirklich um die Hamburger Meisterschaft und die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft vom 14. bis 25. Mai in Willingen.

Wir wünschen uns und den Teilnehmern für die Zukunft, dass vor Turnierbeginn – wenn nicht mit der Ausschreibung, dann doch vor der 1. Runde  – deutlich dargestellt wird, wie die Qualifikation für alle Finalturniere geregelt ist. In einem großen Turnier wie in den beiden U10-Gruppen, mit vielen Teilnehmern nach dem Schweizer System ausgetragen, belegen selten die wirklich zehn besten Spieler die Plätze 1-10. Deshalb ist es verständlich, dass sich der HSJB vorbehält, seinen „Lehrausschuss“ erst nach Abschluss der Turniere die Teilnehmer an den Finalturnieren festlegt. Dabei orientiert er sich durchaus an den Ergebnissen der Vorrunden, aber es hat in den früheren Jahren immer einmal überraschende Abweichungen gegeben. Deshalb sollte schon vor Beginn der Turniere bekannt sein, welche Plätze einer Vorgruppe auf jeden Fall die Qualifikation bedeuten und welchen Spielraum der HSJB sich vorbehält, weitere Plätze zu vergeben. Auf diese Weise könnte die Transparenz der Qualifikationen deutlich gesteigert werden.

Die Qualifikation in der U10 könnte auch durch das erneuerte Angebot einer U10-2 (entsprechend der U12-2)  gerechter und zugleich sportlich härter werden. Zuletzt hat es dieses Angebot 2014 gegeben – mit 31 Teilnehmern. 2016 hatten wohl nur 17 Teilnehmer die U10-2 gewählt und sind der großen Zahl aller Teilnehmer zugeschlagen worden. Künftig sollte die U10-1 mit Schachuhren und Notationspflicht spielen, während die Notation in der U10-2 nicht verpflichtend, aber empfohlen sein sollte.

Hilfreich wäre es auch, wenn die Termine und Spielorte der U8 und der U10 Meisterschaften ebenso wie der Termin der Endrunden von der U12 an aufwärts bereits vor Turnierbeginn feststünden. Nach der bisherigen Praxis beginnt die Suche nach Ausrichtern, Spielorten und Terminen vermutlich erst, wenn die Vorrunden beendet sind und alle Vereine wissen, ob sich die Ausrichtung für sie aufgrund ihrer qualifizierten Teilnehmer lohnt.

 

Anregung zu einer Strukturreform

Die Homepage des HSJB kündigt für die Endrunden-Reise nach Schönhagen vom 12. bis 20. März 2016 „Qualifikationsturniere zur Deutschen Meisterschaft in den Altersklassen U12, U14, U16, U18 und U20“. Diese Aussage ist falsch. Es gibt kein Qualifikationsturnier U20, denn es gibt keine Deutsche Meisterschaft U20 mehr. Es gibt in Schönhagen die traditionelle U20-Endrunde, an der immer weniger U20-Spieler teilnehmen – allein sechs U20 Spieler aus dem HSK haben verzichtet, einen Antrag auf Zulassung zur Endrunde zu stellen oder sich in den Leistungsklassen zu qualifizieren.  2016 werden vermutlich drei oder vier U20-Spieler dabei sein; alle anderen Teilnehmer sind jünger und streben die Qualifikation für die U18, die U16, die U14 oder die U12 an. Diese müssen sie sich in der Regel erst in einem Stichkampf gegen den Hamburger Meister ihrer Altersklasse erstreiten, denn an den Turnieren ihrer Altersklasse nehmen sie aufgrund ihrer Qualifikation für die Schönhagener „Königsklasse“ nicht teil, und alle anderen sollen doch auch zumindest eine Chance haben zur Deutschen Meisterschaft zu fahren.

Für die Hamburger Meisterschaft U20 – das ist dieses Turnier wirklich – spricht, dass einige ihrer Teilnehmer in ihren Altersklassen ein Turnier spielen müssten, das sie in vielen Partien unterfordern könnte. Gegen das Turnier spricht, dass die Qualifikation nicht wirklich innerhalb der eigenen Altersklasse erspielt werden muss und in einem Stichkampf über wenige Partien, manchmal sogar erst m Tiebreak durch Schnellpartien entschieden wird.

 

Der HSJB versucht insbesondere mit der Hamburger Meisterschaft U20 als einer „Königsklasse“ – wie die DSJ bei ihren großen Meisterschaft mit über 300 Teilnehmern in allen Altersklassen – Jahr für Jahr den Spagat zwischen Leistungsschach und Schachreise nach Schönhagen mit vielen Turnieren, auch Sichtungsturnieren für über 100 Teilnehmer. Diese Veranstaltung ist ohne Frage ein Highlight des Hamburger Jugendschachs und die Qualifikation für Schönhagen, wie und für welche Turniergruppe auch immer, ist das begehrte Ziel vieler Teilnehmer an den Vorrunden. Hier kann sich, im gelingenden Fall, das Hamburger Jugendschach bei aller sportlichen Rivalität als eine große Gemeinschaft erleben.

Schönhagen würde auch die Abschaffung der U20, die es in kaum einem anderen Landesverband noch gibt, vertragen – auch die U18 könnte die „Königsklasse“ sein. Und noch besser wäre es, wenn der HSJB seinen Top-Talenten wirklich ein Turnier in Schönhagen veranstaltete, das sportlich attraktiv wäre – und als Internationales Turnier zumindest IM-Normchancen eröffnen könnte. Natürlich brauchten wir zu diesem Zweck ein paar junge ausländische Titelträger, die eine Internationale Hamburger Jugendmeisterschaft, wie es sie vor vielen Jahren schon gegeben hat, bereichern könnten. Aber auch junge Hamburger Titelträger wären sicher gern dabei: Ginge es sogar um GM-Normen auch Rasmus Svane, Jonas Lampert und Dmitrij Kollars, aber denkbar wäre auch, dass der eine oder andere auch ein IM-Turnier durch seine Teilnahme unterstützten. Hier wäre auch der HSK zu einer verstärkten Kooperation mit dem HSJB bereit.

 

Mädchen im HSJB

Vor Jahren habe ich bei meinem letzten Besuch einer HSJB-Mitgliederversammlung vorgeschlagen, wieder eine Mädchen-Referentin in den Vorstand aufzunehmen. Die Antwort war knapp und offenbar endgültig: „Das passt nicht in die Struktur“. Auch hier weicht der HSJB vermutlich von den meisten Schachjugenden der anderen Landesverbände ab. Nun haben wir mit Karina Tobianski eine aktive Jugendsprecherin, die vielleicht allein aufgrund ihres Amtes eine Belebung der Mädchenszene im Hamburger Schach bewirken könnte. Die meisten im HSJB aktiven Mädchen haben im Ausschuss für Allgemeine Jugendarbeit sicher eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe, aber das Kerngeschäft des HSJB – wenn ich das mal so formulieren darf – die Förderung des Schachspiels kommt in ihrem Arbeitsfeld für meine vielleicht begrenzte Wahrnehmung nur mit einem Offenen Mädchen-Schnellturnier pro Jahr zur Geltung. Das ist unter schachlichen Aspekten zu wenig, wie die Resultate der DLMM Jahr für Jahr wieder zeigen.

Gewiss gibt es weitere Fördermaßnahmen. Die „Mädchen Endrunde“ in Schönhagen zum Beispiel. Vielleicht ist sie ein Modell auch für jüngere Altersklassen, die noch nicht mit auf diese auch anstrengende Reise gehen. Bisher haben die besten Mädchen die Endrunden U10 und die U8 in einer offenen Klasse mitgespielt – und es waren dann nur sehr wenige. Mein Vorschlag ist zu prüfen, ob es nicht 2016 getrennte Turniere in diesen Altersklassen geben könnte, sodass acht Mädchen in Rundenturnieren um ihren Titel in der U10 und U8 spielen dürfen, zugleich „schachpädagogisch“ im Rahmen ihres Turniers viel besser gefördert und für ein ernsthaftes Schachspielen motiviert werden könnten. Mir scheint die Teilnehmerlisten legen ein solches Vorgehen nahe, das auch den Vorteil hätte, dass auch ein paar Jungen mehr zu ihren Endrunde zugelassen werden könnten.

 

Christian Zickelbein

(seit Januar 1956 ehrenamtlich im Jugendschach aktiv, 1964-1971 Vorsitzender des HSJB)



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