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Da ist das Ding! - U12-Blog (6)

Mit drei Mannschaftspunkten gingen wir in die sechste Runde, das Ziel war klar: Mannschaftskampf gewinnen, 2 Mannschaftspunkte einsammeln und Deutscher Meister sein! Und was soll man sagen? Sie kamen, spielten und siegten. Sie siegten zwar nicht an allen Brettern, aber das war ja auch nicht das Ziel. Sie siegten als Team und wurden Deutscher Meister U12 2014 als Team.

Runde 6 beginntAls erstes kam Jakob strahlend aus dem Turniersaal und berichtete uns von seiner Glanzpartie. 19 Züge mit Schwarz und davon mussten nur 4 Züge wirklich berechnet werden. Es zeigt sich wieder einmal, dass sich die höhere Spielstärke unserer Spieler auch in ihrem Eröffnungswissen (bei machen mehr, bei machen weniger) widerspiegelt. Erst im 13. Zug spielte Weiß einen Zug, den Jakob nicht kannte und der auch direkt nicht sonderlich gut war. Drei Züge später knallte es auf h3 und danach noch auf f3 und Weiß war Matt. Eine unglaublich überzeugende Partie und das 1:0.

Henning bezeichnete seine Partie selbst als "die schlechteste Partie, die ich seit langem gespielt habe" und vielleicht ist da auch was Wahres dran. Henning hat mit Weiß gegen sein eigenes System kaum einen Plan gefunden und stand nach ca. 25 Zügen einfach auf Verlust. Henning ist aber ein taktisch sehr starker Spieler und suchte sein Heil in der Flucht nach vorne. Die Felder um den schwarzen König waren schließlich auch nicht besonders gut verteidigt und genau dies sollte ausgenutzt werden. Lh6, Df6 und Dg7# war der Plan und naja Matt wurde es nicht, aber das Dauerschach in schlechterer Stellung nimmt Henning natürlich auch. Zwischenstand 1,5:0,5 und an Brett 1 standen wir sehr gut.

Luis spielte gegen seinen alten Angstgegner Florian Dietz (DWZ 1662), denn dieser hatte Luis schon zwei mal ausvorbereitet und so Gewinnstellungen erreicht, welche Luis dann jeweils nur mit sehr viel Anstrengung Remis halten konnte. In dieser Partie sollte es aber anders kommen. Luis hatte Weiß und mit 3. Lb5+ gegen Sizilianisch war die Überraschung auf unserer Seite. Zum Glück wussten wir auch was Florian dagegen spielt, also war es an uns Luis eine gute Stellung aus der Vorbereitung zu bringen. Das Ziel war eine Maroczy-Stellung ohne die weißfeldrigen Läufer und genau das kam aufs Brett. Luis hatte einfach ein besseres Verständnis von dem Stellungstypen, machte kleine Fortschritte und gewann den schwachen Bauern auf d6. Im entstehenden Doppelturmendspiel gab Luis den Mehrbauern schnell zurück um dafür beide Türme auf die siebte Reihe stellen zu können und Schwarz keine Möglichkeit zu lassen sich zu bewegen. Ein paar Mattdrohungen später, fiel erst ein Bauer und dann ein schwarzer Turm. Florian gab auf und Luis war stolz endlich auch diesen Gegner besiegt zu haben. Stark gemacht.

Mit diesem Punkt führten wir mit 2,5:0,5, hatten also den Mannschaftskampf gewonnen und den Titel in der Tasche, während Roberts Partie noch lief.

Roberts Gegner (DWZ 1360) war ein etwas anstrengender Kerl, der erst mittels einem geschlossen Sizilianer mit frühem c4 eine sehr ruhige Stellung erschuf und dann in 44 gespielten Zügen 4! mal Remis anbot. Zur Erinnerung: Hier wird mit Sofia-Regel gespielt, es darf bis Zug 20 kein Remis gemacht werden. Folglich hat Weiß in 24 Zügen 4 mal Remis angeboten. Das ist nicht der sportlichste Ansatz von allen. Robert hat viel versucht und sich vielleicht auch eine erfolgversprechende Stellung erarbeitet, aber der feststehende Titel, die nachlassende Motivation und Bedenkzeit und das im Raum stehende Angebot schwimmen zu gehen, führten dann dazu, dass Robert dann doch irgendwann einfach ein Angebot annahm. Wir gewannen also mit 3:1 gegen den Reideburger SV 90 Halle und waren Deutscher Meister.

Danach ging es dann noch ins Schwimmbad ("Der Deutsche Meister geht baden") und es gab eine kleine Meisterschaftsfeier mit Chips, Snickers und Computerspielen :-) 

Aktuell spielen wir gegen den SK Blauer Springer Paderborn um die Kür dieses Turniers. 14:0 Mannschaftspunkte sind das Ziel!

 

Kevin Weidmann



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