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Hamburger Schulschachpokal 2018/2019

Am 28. März fand wieder der Hamburger Schulschachpokal statt, bei dem sich Schulschach-Vierermannschaften für die Deutschen Meisterschaften qualifi-zieren. In der Wertungsklasse der Grundschulen waren traditionell mit großem Abstand die meisten Teams am Start, 2019 immerhin 26 aus 15 Grundschulen, von denen am Ende die ersten vier dann Mitte Mai, somit sogar während der Schulzeit, zur Endrunde nach Thüringen fahren dürfen.

Ursprünglich hatte ich je zwei Mannschaften vom Hasenweg und aus der Richardstraße zu betreuen. Doch leider erschienen morgens nur sechs Kinder aus der Richardstraße, so dass wir die zweite Mannschaft notgedrungen wieder streichen mussten und die beiden übrig gebliebenen Kids wenigstens noch bis mittags stets gegen zwei Ersatzkinder aus anderen Mannschaften sozusagen außer Konkurrenz Freundschaftsspiele bestritten.

2019 Schulschachpokal HasenwegDie Grundschule Hasenweg trat tatsächlich wie geplant mit acht Kindern an. Und ich nehme es vorweg: die zweite Mannschaft schlug sich sehr achtbar, landete schließlich im Mittelfeld, sogar gerade eben noch vor der ersten Mannschaft der Grundschule Turm-weg, die nicht nur mit insgesamt drei Vierern am Start war, sondern sich in den letzten Jahren oft für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren konnte.

Das Foto zeigt die Hasen im Match gegen die Grundschule Windmühlenweg, die sich mit Kaiwen Wang (links an Brett 1) als Vierter für die DM qualifizierte! Rechts die Hasen mit Luis Wicklein, Jann-Lennart Höper. Julien Cogné und Philipp Streitberg.

Für die Richardstraße und vor allem den Hasenweg lautete das heimliche Ziel, letztlich unter die ersten vier Teams zu gelangen. Selbst wenn das Turnier morgens noch etwas holprig begann, war dies nach der 6. Runde und damit vor dem Schlussgang für beide Schulen noch möglich.

Denn eine Runde vor Schluss war niemand ungeschoren davongekommen. Die Genslerstraße 1 und die Schule In der alten Forst 1 führten gemeinsam mit jeweils 10:2 Punkten. Dahinter lag allein mit 9:3 Punkten die Evangelische Grundschule Paulus. Dann folgten noch fünf Teams mit 8:4 Punkten, darunter meine beiden Schulen, in denen ich als Schachlehrer tätig bin. Die nach Brettpunkten beste der fünf, nämlich die Grundschule Genslerstraße 2, wurde nach oben gelost.

Ich war zwiegespalten; denn einerseits hätte eine Auslosung Richardstraße gegen Hasenweg den riesigen Vorteil versprüht, dass sich wohl eines meiner beiden Teams für Friedrichsroda hätte qualifizieren können, und vor allem die Schüler aus der Grundschule Hasenweg wussten, wie toll es dort im letzten Jahr war. Andererseits hätte bei einer derartigen Auslosung nur noch eines dieser beiden Teams die Chance zur Qualifikation gehabt.

2019 Schulschachpokal Hasenweg 2Es kam jedoch anders. An Tisch 3 spielte Hasenweg 1 als Sechster gegen den Tabellen-siebten Knauerstraße 1. Dies war übrigens zugleich das Spitzenduell des letztjährigen Ersten gegen den Zweiten, das es übrigens per Zufall dann 2018 in der Endrunde in Friedrichsroda auch noch einmal gab. Nebenan an Tisch 4 hatte der Tabellenfünfte Richardstraße gegen den Windmühlenweg anzutreten, der Achten war.

Im Bild unsere Hasen:

Liam Zeyn, Mika Grohs, Nikolas Thies und Karl Haldenwanger.

Wie gesagt, wiesen vor dieser Schlussrunde diese vier Teams alle 8:4 Mannschaftspunkte auf, Richardstraße und Hasenweg aber das bessere Torverhältnis, was im Schach selbstverständlich Brettpunkteverhältnis heißt, so dass beide Teams bei einem 2:2 vor ihren jeweiligen Gegnern geblieben wären. Ganz entscheidend drohten in den beiden Spitzenpaarungen an Tisch 1 und 2 eventuell noch zwei weitere Mannschaften auf der Strecke (gen Osten) zu bleiben.

Die Schule Richardstraße lag zwar schnell 1:2 zurück. Aber Noah an Brett 4 hatte ausgangs des Mittelspiels einen Läufer mehr und stand total auf Gewinn, so dass ein 2:2 möglich war und im Nachhinein für die Qualifikation gereicht hätte. Doch leider schaffte sein Gegenüber noch nach großem Kampf das so wichtige Remis. Der Windmühlenweg gewann also knappestmöglich und wurde so am Ende mit 10:4 Punkten glücklicher Vierter. Euch viel Spaß in Friedrichsroda!

In Hasenweg 1 hatte Nikolas anfangs etwas geschwächelt, avancierte dann aber zum Held der letzten beiden Runden. Schon in der vorletzten schien nämlich der Zug nach Thüringen leider ohne die vier Recken aus dem Hasenweg abgefahren zu sein. Doch beim Stande von 1:2 schaffte Nikolas sensationell noch den so wichtigen Sieg zum Mannschaftsunentschieden, so dass unsere Wellingsbüttler Grundschule doch noch im Rennen blieb. Dabei hatte ich ihm vor Beginn seiner sechsten Partie ursprünglich geraten, vielleicht relativ schnell dem Gegner ein Remis anzubieten, weil es nicht so lief bei ihm. Doch der Viertklässler wollte sich erst einmal anschauen, wie alt sein Gegner ist und wie stark er denn so spiele. Zum Glück hat er nicht auf mich gehört und so am Ende den Mannschaftskampf positiv gestaltet.

Und auch in der siebten und somit letzten Runde verbuchte Nikolas an Brett 3 den vollen Punkt. Da ich stets zwischen Hasenweg 1 und 2 sowie Richardstraße hin- und herkreiste, bekam ich leider nicht geanu mit, wie der Wettkampf an den beiden Spitzenbrettern entschieden wurde. An Brett 1 gab es eine Turbulenz: Liam Zeyn glaubte seinen Gegner auf der Grundreihe mattgesetzt zu haben. Elias Miller erschrak auch, setzte dann aber die Partie, in der er eine Figur mehr hatte, fort und gewann. Auch Mika Grohs, unser bester Scorer mit 5/7, hatte an Brett 2 die Chance, das so wichtige 2:2 zu schießen, hatte er doch zwischenzeitlich einen Turm mehr, aber er verlor leider seine Dame und der Thüringer Drops war endgültig gelutscht.

Dahinter spielten an Tisch 5 und 6 die vier Teams mit 7 Punkten. Die beiden Gewinner, die Monaddrei-Schule, erstmals dabei und trainiert von Christians Sohn Benjamin Zickelbein, sowie die Schule Bergstedt, immerhin vor ein paar Jahren sogar Deutscher Meister der Grundschulen, zogen also noch mit am Ende 9:5 Punkten an uns vorbei, auch wenn es für diese beiden Teams als Fünfter und Sechster ganz knapp leider ebenfalls nicht mehr für die Qualifikation zu den Deutschen Schulschach-Mannschaftsmeisterschaften reichte.

Der Schulschachpokal 2019 in der Wertungsklasse der Grundschulen war trotzdem wieder ein voller Erfolg für (fast) alle Teilnehmer, so dass wir uns zumindest in der Richardstraße und im Hasenweg schon auf das nächste Jahr freuen, wenn wir unser Glück gern erneut versuchen können.

 

THOMAS (BE)RICHTER über die Wertungsklasse der Grundschulen

 

Nachwort ChZ: Ich danke Thomas Richter für seinen Bericht und die Betreuung unserer ersten Mannschaft wie auch Daniel Wicklein für die Betreuung der zweiten Mannschaft. Natürlich hat auch Andreas Felten, der unsere Spieler für das Turnier geworben und die Teams aufgestellt hat, großen Dank verdient. Mit seinem Sohn Florian Felten fehlte leider unser Spitzenbrett, mit dem wir im nächsten Jahr den Sprung nach Friedrichsroda schaffen werden. Dann wird sicher auch Luis Wicklein dabei sein, der schon in diesem Jahr mit 4 ½ aus 7 am Spitzenbrett der Zweiten überzeugt hat.

Voraussetzung aber für künftige Erfolge ist, dass mehr Hasen regelmäßig Turniere mitspielen, sich harten Heraus-forderungen stellen und möglichst auch über die Schulschachgruppe hinaus im Klub trainieren.

Ich gratuliere den vier erfolgreichen Mannschaften, die sich für Friedrichsroda qualifiziert haben: der Schule Genslerstraße 1 (mit Milana Krasikova), der Schule In der Alten Forst 1 (mit Tristan Lohmann), der Schule Knauerstraße 1 und der Schule Windmühlenweg 1 (mit Kaiwen Wang und Gerhard Bissinger als Coach).



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