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Der 26. Springer-Pokal war wieder ein Schachfest

63 Mannschaften aus 34 Schulen auch aus Bremen und Stade fanden am Hamburger Brückentag, dem 29. Januar 2016, in die Mehrzweckhalle der Wichern-Schule und spielten sieben Runden nach Schweizer System. Gut die Hälfte der Mannschaften (33) kamen aus Grundschulen, aber auch die WK II (9), die WK III (13) und die WK IV (8) waren gut vertreten. Auch wenn das Turnier auch für „Mannschaften auf Anfängerlevel“ empfohlen ist, war das Teilnehmerfeld ausgewogen und an den vorderen Tischen auch recht spielstark.

Zum vierten Mal in Folge gewann das Athenäum Stade (13:1 / 23) das Turnier. Die WK II Mannschaft mit Moritz Hammann, Justus Bargsten, Hauke Utecht und Marvin Singh gab nur ein Unentschieden ab – gegen das Brecht-Gymnasium (12:2 / 21), das sich auch 2015 als jüngere Mannschaft (WK III) mit dem 2. Platz hatte begnügen müssen, damals sogar noch als WK IV-Team, allerdings mit Luis und Robert Engel noch stärker aufgestellt. In der vorentscheidenden 6. Runde hatten Lennart Meyling (1), Leon Bannöhr(0), Joris Raschke (1) und Johannes Blome (0) – Timo Wittmann setzte aus – durchaus eine Gewinnchance, aber der Stader Sieg war insgesamt verdient. In der Schlussrunde musste das Brecht-Gymnasium sogar noch um ein 2:2 gegen das Matthias-Claudius-Gymnasium kämpfen, um den 2. Platz zu verteidigen. Für das WK III Team aus dem MCG (12:2 / 20½), das mit Florian v. Krosigk und Gerrit Freitag spielte, war der Bronze-Rang vor einigen Mannschaften aus der WK II ein schöner Erfolg. Zwischen vier Hamburger Gymnasien auf den nächsten Plätzen schob sich auf Platz 6 die Gesamtschule Bremen-West.

Das Quintett des Brecht-Gymnasiums Matthias-Claudius-Gymnasium

Das Quintett des Brecht-Gymnasiums (v.l.n.r.): Joris Raschke, Lennart Meyling, Leon Bannöhr und Johannes Blome – Timo Wittmann war während der Siegerehrung schon beim Fußballtrainig. Dass Joris auf dem Foto ein wenig verwackelt scheint, ist nicht seine Verantwortung; während des Turniers wackelte er nicht, sondern gewann mit 7 aus 7 den Preis für das beste 3. Brett. Zum Hamburger Schulschach-Pokal am 20. Februar noch durch Luis und Robert Engel ergänzt. Die Frage, die Gesine Dräger als Teamchefin am häufigsten beantworten musste, lautete: „In welcher Wettkampfklasse startet Ihr beim Schulschach-Pokal?“ Und die stereotype Antwort auf ihre Auskunft „In der WK III“ war: „Dann spielen wird die WK IV!“ Ob es einer Hamburger Mannschaft gelingen kann, den Titel wie die Brecht-Schule 2015 wieder nach Hamburg zu holen?

Hamburg wird in Bad Homburg mit zwei Teams vertreten sein, eines könnte wie im Vorjahr das Matthias-Claudius-Gymnasium sein, das mit Nikolas Schenk, Florian v. Krosigk, Tom Woelk (am Spitzenbrett) und Gerrit Freitag stark aufspielte.

Um den Hamburger Pokal und die Qualifikation für Bad Homburg mitspielen wird natürlich auch das WK IV-Team beim 26. Springer-Pokal, das Gymnasium Buckhorn 2 (10:4 / 18), betreut von Jürgen Bildat, das den 9. Platz in der Gesamtwertung belegte – knapp vor der besten Grundschule Bergstedt 1 (10:4 / 17½) auf dem 10. Platz, betreut von Andreas Schild. Klar, beide Mannschaften kommen im Grunde aus demselben Stall, denn angefangen haben fast alle in der Grundschule Bergstedt, dem Deutschen Meister 2014.

Gymnasium Buckhorn Grundschule Bergstedt

Roman Bölke, Marvin Müller, Tom Prager, Samuel Reine (nur er kommt von Bessie aus der GR Eulenkrugstraße) und Benjamin Wöstmann werden mit ihrem Trainer dafür sorgen, dass das Gymnasium Buckhorn wieder eine Top-Adresse im Hamburger Schulschach wird. Für die Grundschule Bergstedt waren erfolgreich: Bahne Fuhrmann, Hannes Joswig, Max Prager, Linus Müller und Robin Hildebrandt. Und auch dieses Quintett hat Ambitionen über den Springer-Pokal und den Hamburger Schulschach-Pokal hinaus: In Friedrichsroda bei der WK der Grundschulen wird dann auch sicher Jakob Weihrauch die Mannschaft noch verstärken. Aber natürlich wird das Bergstedter Team die Hamburger Qualifikation ernst nehmen!

Grootmoor 1-Grootmoor 2Die letzte Hamburger Mannschaft, die 2012 vor der Stader Serie den Springer-Pokal gewonnen hat, war das Gymnasium Grootmoor. Zur Mannschaft gehörte damals Lars Hinrichs; 2016 betreute er als FSJler und Trainer die je zwei Mannschaften seiner alten Schule (ABI 2015) und der Grundschule Hasenweg.

Für die Grootmoorfrösche reichte es nicht zu einer Top-Ten-Platzierung, Grootmoor II (9:5 / 19) und Grootmoor I (9:5 / 18½) landeten nebeneinander fast einträchtig auf den Plätzen 12 und 13. Das Spitzenbrett von Grootmoor I Roman Kurley (6½ aus 7) wollte unbedingt vor der Zweiten landen und war nach dem 3:1-Sieg im Bruderkampf in der vorletzten Runde zu früh zufrieden. In diesem Match trafen Theo Springer, der Sohn des Sponsors, und Max Liam Philippi, der Sohn von Till Teuber, aufeinander. Theo schoss das Ehrentor, das noch bedeutsam wurde. Denn in der letzten Runde zogen Paul Weiland, Seo-Zun An, Theo Springer, Georg Weiland und Frederik Schneekloth mit einem halben Brettpunkt Vorsprung an Romans Team mit Max Liam Philippi, Tanja Zores und Anton Braasch wieder knapp vorbei und wurden zweitbeste Mannschaft in der WK IV!

Könnte dieses Resultat Hoffnungen auf eine Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft in der WK IV beim Hamburger Schulschach-Pokal wecken? Die Konkurrenz wird hart sein, aber vielleicht entdecken Lars und sein Co-Trainer, Julian Kramer – auch 2012 bei letzten Hamburger Sieg dabei – im Grootmoor noch ein paar ambitionierte Frösche und lehren sie ein paar (nicht zu hastige) Sprünge? Viel Zeit ist nicht mehr bis zum 20. Februar!?

Abgesehen von den Marzipan-Springern, die den Spielerinnen und Spielern vor der 1 Runde an das Brett gebracht werden, ist der gute Butter- und Streuselkuchen alle Jahre wieder eine Attraktion des Springer-Pokals. Ich lasse ihn mir während des ganzen Tages schmecken, aber es gibt ihn auch mit anderen Leckereien in zahlreichen Kuchenpaketen bei der Siegerehrung für viele erfolgreiche Mannschaften. Auch einige unserer Teams aus den Grundschulen kamen in die Kuchen-Preisränge.

Bessie Abrams Mannschaften futterten gleich los.

Die Grundschule Strenge mit Christoph Goers, Oskar Wiese, Eric Henry und Anouk Henry, die mit 6 aus 6 bis zur letzten Runde sogar noch Hoffnungen auf ein Kuchenpaket als 4. Brettpreis hatte, den ihr aber Marvin Singh vom Stader Pokalsieger wegschnappte.

Grundschule Strenge Grundschule Eulenkrugstraße

Die Grundschule Eulenkrugstraße musste zu fünft teilen, aber es war genug für alle da: Josias Michallek, Paul Shyet, Konstantin Spiller, Bennit Tietz und Joshua Kalliardos zeigen, wie’s schmeckt.

Vermutlich ließen sich die Zahlen beim Hamburger Schulschach-Pokal gewaltig steigern, wenn’s auch Kuchen gäbe …

Ev. Schule Paulus Grundschule Hasenweg

Die Ev. Schule Paulus (8:6 / 17) und die Grundschule Hasenweg (7:7 / 16) spielten sich auf die Plätze 2 und 4 der Grundschul-Wertung und konnten sich auch auf ihre Weise über Kuchenpakete freuen: Raimund v. Krosigk, Mika Dorendorf (5 aus 6 in der U8) und Felix Kort – Quinten Spannuth musste schon los – aus Bernhard Jürgens‘ Talentschmiede sowie die Hasen Matti Grohs, Joon Park, Kai Zores und Ji-Huyn Park mit ihrem gelegentlichen Trainer Christian Zickelbein, der allerdings keine Ansprüche für sich selbst stellte, sondern eine Teilung mit den kleinen Hasen (6:8 / 12) vorschlug. Sie landete nur einige Plätze hinter der ersten Mannschaft: Luca Brandstrup (mit 9 aus 9 bereits Sieger der U8-Vorrunde der HJET), Jannis Mahns, Nikolas Thies und Ario Amiri.

Brecht-Grundschule Grundschule Oppelner Straße

Auch unsere Mädchen hatten was zu futtern: Catalina und Chiara Franz, Lisa Zhang und Sofia Aydin aus der Brecht-Grundschule brauchten vermutlich nicht einmal Lisas Bruder Richard etwas abzugeben, denn der hatte als Gast einer Stader Grundschulmannschaft selbst zum Gewinn eines Kuchenpaketes beigetragen.

Die Mädchen aus der Grundschule Oppelner Straße dürften jedoch mit ihrem Kuchenpaket nur knapp ausgekommen sein, so viele Mädchen waren in den acht Teams der Schule von Volker Dittmann und Jürgen Bildat dabei!

das Match des Siegerteams gegen die Großmeisterin Marta MichnaVor der Siegerehrung und den Kuchenschlachten hatte es den traditionellen schachlichen Höhepunkt des Turniers gegeben: das Match des Siegerteams gegen die Großmeisterin Marta Michna, wie immer auf der Bühne und live kommentiert für das große Publikum von 250 Kindern und vielen Eltern, die das Turnier begleitet hatten oder inzwischen zur Siegerehrung eingetroffen waren.

Wie im Vorjahr endete das Match nach spannendem Verlauf 2:2 – die Stader Jungs hatten sogar 2:0 geführt, aber Marta Michna schaffte noch den Ausgleich, obwohl sie mit nur vier gegen sechs Minuten spielen musste und den Versuch gewagt hatte, alle vier Partien auszuspielen, statt sich auf drei zu konzentrieren, wie das Großmeister Matthias Wahls gern tat, um überhaupt eine Chance gegen starke Gegner zu haben.

Das ist die eindrucksvolle Szene des Turniersaals

Das ist die eindrucksvolle Szene des Turniersaals, die der Siegerehrung und dem Dank der Organisatoren an die Teilnehmer, an ihre Eltern, Trainer und Betreuer vorausgeht.

Wolfgang Springer, der Gründer und Sponsor des Turniers, Till Teuber, der Leiter der Schachgruppe an der Wichern-Schule, und Hendrik Schüler, der Turnierdirektor, vergessen niemanden in ihrem großen Team, dessen Mitglieder immer wieder für einen harmonischen Ablauf des großen Turniers sorgen. Die Cafeteria-Crew mit mehreren Müttern und Vätern von Mitgliedern der Schachgruppe sorgen für das leibliche Wohl der Teilnehmer. Viele Schülerinnen und Schüler sind mitverantwortlich nicht nur für den Auf- und Abbau der Szene, sondern unterstützen den Turnierdirektor auch zuverlässig in der technischen Organisation des Turniers.

http://www.springer-bio-backwerk.de/Eröffnet wird die Veranstaltung seit einigen Jahren von Dr. Verena Schröter, der Schulleiterin der Wichern-Schule. Sie war bei der Gründung des Turniers und den Internationalen Wichern-Open in den 90er Jahren noch nicht dabei, dennoch aber kennt sie aus dieser Zeit den Ehrentitel „Meisterbäcker Springer“, mit dem Wolfgang Springer damals als Sponsor die Schachszene begeistert hat, und will mit ihm das höchste Lob aussprechen. Seit zwei, drei Jahren wehrt er dieses Lob vorsichtig ab, denn seit 1999 schon hat er sein Firmenkonzept geändert. Wolfgang Springer hat auf ausschließlich biologisch hergestellte Backwaren umgestellt und möchte sein Unternehmen entsprechend auch mit dieser Ausrichtung dargestellt sehen. Dennoch wird er den alten Titel offenbar nur langsam los, denn er passt so gut in die Schachszene. http://www.springer-bio-backwerk.de/

Schließen möchte ich mit einem persönlichen Wort: Wolfgang Springer ist seit mehr als zwanzig Jahren auch Mitglied des Klubs, zunächst „nur“ als Förderer, inzwischen aber, seit er seine berufliche Belastung eingeschränkt und einige Aufgaben auf Mitarbeiter übertragen hat, auch als Schachspieler. Ihm ist wichtig, dass Andi Albers und die Schachschule Hamburg dabei sind. Mich freut, wie er „sein“ Turnier heute miterleben kann. In den ersten Jahren hatte er kaum Zeit, an der Begrüßung und Siegerehrung teilzunehmen – jetzt bleibt er dabei, schaut zu und freut sich über die Begeisterung der Kinder. Ich kann mir vorstellen, dass es für ihn und Till Teuber schön war, dass auch ihre Söhne mitspielen. Für mich, der ich das Turnier seit seiner Gründung begleite, hat es durch die Gegenwart seines Gründers und Förderers noch an Bedeutung gewonnen.

 

Auf Wiedersehen am 30.Januar 2017!

 

Christian Zickelbein



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