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Norddeutsche u15-Meisterschaft

Unsere u15-Vereinsmannschaft zählt zu den besten, die es derzeit in Deutschland gibt, und so stand für viele (einschließlich mir, des Trainers) ganz außer Frage, daß die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft Ende des Jahres eine ernsthafte Hürde darstellen könnte.

 

Doch dann stellte sich allmählich heraus, daß die Mannschaft wohl nicht in Bestbesetzung würde antreten können, und so schien die Sache dann doch wieder nicht so hundertprozentig klar. Bedingt durch das Fehlen von Leonie Helm und Hannes Langrock ergab sich für uns folgende Aufstellung: 1) Felix Ketelaar, 2) Hans Christian Stejskal, 3) Oliver Frackowiak, 4) abwechselnd Martin Krause und Mayeul Hieramente.

 

Die Setzliste, basierend auf (etwas veralteten) DWZ-Zahlen, sah dann die Berliner Tegeler klar in Front; König Tegel ist neben uns sicherlich auch ein heißer Anwärter auf den Deutschen Meistertitel in der u15. Die verhältnismäßig dichte Schar der Verfolgerteams wurde in der Setzliste dann von uns angeführt.

 

Die erste Runde bescherte uns den AMTV Rahlstedt, den wir mit 4-0 in den Keller jagten. Nach diesem gelungenen Auftakt allerdings kamen wir nicht über ein 2-2 gegen die an fünf gesetzten SF Hettstedt hinaus. Diese leichte Enttäuschung wurde durch ein erneutes 4-0 in der dritten Runde gegen den SK Norderstedt aber schnell wieder wettgemacht.

 

Die vierte Runde brachte dann das Duell mit den favorisierten Tegelern, die die ersten drei Kämpfe gewonnen hatten und so die Tabelle alleine anführten. Martin hatte am vierten Brett schnell eine sehr aussichtsreiche Stellung erlangt, aber dafür geriet Oliver an Brett drei allmählich in eine einigermaßen kritische Lage. Da sich an den beiden Spitzenbrettern noch keine Ungleichgewichte entwickelt hatten und den Tegelern vor dem Kampf gegen uns die Knie schon etwas geschlottert haben mußten, entstand plötzlich jene peinliche Situation, die dazu führt, daß in einem noch hart umkämpften Turniersaal eine Tischreihe mit einemmal unbesetzt ist. Der Friede, das 2-2, kam uns allen ganz gelegen, zumal es auf die Dauer schon etwas lästig sein kann, jeden Tag eine Doppelrunde spielen zu müssen.

 

Tegel freilich nutzte dieses Unentschieden gegen den einzig ernst zu nehmenden Konkurrenten um den ersten Platz dazu, sich mit drei abschließenden klaren Siegen vom gesamten Feld deutlich abzusetzen und die Norddeutsche Meisterschaft überlegen mit 13-1 Punkten und vier Mannschaftspunkten Vorsprung vor uns zu gewinnen. Fragt sich nur, wie wir in den letzten drei Runden so viel Boden verlieren konnten?!

 

Die fünfte Runde brachte mit der sehr unglücklichen 1.5-2.5 - Niederlage gegen den KSC Strausberg eine sehr unangenehme Überraschung. Unsere Zuversicht, was die Qualifikation anbetraf, wurde erheblich erschüttert, und als wir am Nachmittag gegen den Stader SV (immerhin an drei gesetzt) anzutreten hatten, da war es jedem Spieler bewußt, daß nunmehr die Qualifikation, der 5. Platz wirklich erkämpft werden mußte. Nach sehr spannendem Verlauf endete dieser Kampf schließlich mit einem 2-2 - Unentschieden, was besonders für die armen Stader ein Problem darstellte, denn in der letzten Runde wartete Tegel auf sie.

 

Wir bekamen es in der letzten Runde mit dem SV Union Lohne zu tun, die überraschend auf dem zweiten Platz lagen und denen zur Qualifikation u.U. eine 1.5-2.5 - Niederlage genügt hätte.

 

Wie auch immer - es wurde hart gekämpft, und am Ende lautete das Resultat tatsächlich 2.5-1.5 für uns, womit wir uns noch auf den zweiten Platz vorschieben konnten und Lohne als Dritter sicher qualifiziert war. Übel erwischte es das Team aus Stade, das durch die 1-3 - Schlußrunden-Niederlage gegen Tegel noch auf den 10. Platz zurückgeworfen wurde und daher nicht bei der Deutschen Meisterschaft dabei sein wird.

 

In unserer Mannschaft gab es niemanden, der schlecht gespielt hätte, allerdings wuchs auch keiner über sich hinaus.

 

Felix erzielte am ersten Brett ordentliche 5/7, womit er seiner DWZ-Erwartung in etwa gerecht geworden sein dürfte. Zu ihm ist zu sagen, daß er leider in kritischen Partien nicht genug Selbstvertrauen aufbringt. In dem so wichtigen Kampf der fünften Runde gegen Strausberg hatte er seinen Gegner in sehr überzeugender Manier energisch überspielt, um dann den entscheiden Schlag zu versäumen und am Ende gleichzeitig seine sehr gute Stellung einzustellen und die Zeit zu überschreiten. Da ist noch viel unausgeschöpftes Potential!

 

HaChri brachte es nur auf dürftige 3.5/7 am zweiten Brett, aber durch seinen kämpferischen Einsatz in den letzten Runden war er der Mannschaft am Ende eine enorme Stütze, denn um seine Stellung und um seine Konzentration brauchte man sich da keine Sorgen mehr zu machen.

 

Oliver schaffte an Brett drei anständige 5/7, allerdings gegen relativ schwache Gegnerschaft, so daß auch er damit nicht über den Erwartungen lag. Oliver spielt sehr solide, ist dadurch bedingt aber manchmal nicht aggressiv genug, um seine Gegner einfach einmal „umzuhauen“. Wie auch immer - ein guter und verläßlicher Mannschaftsspieler ist er allemal.

 

Am vierten Brett wechselten sich Martin und Mayeul ab. Martin kam in seinen vier Einsätzen auf 2.5 Punkte und Mayeul auf 2/3. Martins Ergebnis ist unter dem Blickwinkel zu sehen, daß er gegen Tegel für das 2-2 in ziemlich guter Stellung Remis gab und in einer späteren Partie dummerweise die Dame einstellte. Ansonsten scheint er besonders im Kampf gegen schwächere Gegner sehr effektiv zu sein.

 

Mayeul wirkte am vierten Brett ebenfalls recht souverän, aber doch etwas zaghaft, denn er gab zwei Remisen gegen recht schwache Gegner ab. Ein Schuß mehr Aggressivität am Brett könnte ihm auch nicht schaden.

 

Abschließend die Tabelle der ersten fünf:

 

MPBP
1.SK König Tegel13-0121
2.Hamburger SK09-0518
3.SV Union Lohne09-0517
4.KSC Strausberg09-0516
5.SC Meerbauer Kiel09-0515.5

 

Christian Wilhelmi



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