.

Hamburg bestätigt seinen Startplatz 17

Niedersachsen (11:3 / 292 ½ / 35) gewinnt die Deutsche Ländermannschaftsmeister-schaft in Würzburg vor Hessen (11:3 / 281 / 33 ½ ) und Schleswig-Holstein (10: 4 / 354½ / 32½).

Das Hamburger Team u.a. mit vier HSK Spielern war als Nr. 17 unter 20 Mannschaften gesetzt und bestätigte mit 5:9 / 119 ½ / 24 ½ Punkten seinen Startplatz.

Im Gegensatz zu unseren nördlichen Nachbarn, die immer Titel- oder mindestens Medaillen-Ambitionen starten, nutzt der HSJB die Deutsche Meisterschaft als eine Art Ausbildungsturnier für Spieler, denen die Qualifikation für die Deutschen Einzelmeisterschaften knapp nicht gelungen ist. Insofern mag das Resultat auch als Erfolg gewertet werden. Obwohl dankenswerterweise IM Jakob Pfreundt (Königsspringer) als U20-Spieler das erste Brett übernahm und ungeschlagen mit 5½ aus 7 zum Hamburger Resultat beitrug und obwohl das Team von Carina Brandt und Tobias Vöge gut betreut wurde, konnte es nicht mit den starken Landesverbänden Schritt halten. Das ist auch bedingt durch die vorgeschrieben breite Aufstellung der Mannschaften, die sich in jedem Kampf aus je einem Jugendlichen der Altersklassen U20, U20w, U18, U16, U16w, U14, U12, U12w zusammensetzen müssen. Die DLMM prüfen also die Arbeit der Schachjugenden in allen Bereichen und machen so von Jahr zu Jahr erneut das Hamburger Defizit im Mädchenschach deutlich. Magdalina Genova (U14w) spielte an Brett 6 vor Rebecca Ruhnke (Schachfreunde Sasel), die als U16-Spielerin die U20w vertrat, und Charlotte Huber (U12w) vom SC Sternschanze. Alle drei erspielten zusammen 5 Punkte und waren damit nicht schlechter als manche ihrer Vorgängerinnen im Hamburger Team. In diesem Bereich muss der HSJB dringend auch strukturell seine Arbeit verändern, damit seine Mannschaften in ein paar Jahren – die dauert’s halt – auch wieder um die Meisterschaft mitspielen können.

Kurzfristig könnten die Ergebnisse verbessert werden, wenn die Planung der DLMM nicht erst im Sommer vor dem Turnier mit der Frage, wer mitspielen möchte, begänne, sondern unmittelbar nach der Meisterschaft mit einer langfristigen Planung und der Sichtung all der Spieler, die ein Jahr später für die Hamburger Vertretung in den unterschiedlichen Altersklassen in Frage kommen könnten. Ihre Trainingsarbeit und Turniererfolge sollten beobachtet werden, und die Spieler sollten früh – spätestens nach den HJEM im Schönhagen – erfahren, dass die zu den Kandidaten für das Hamburger Team bei den DLMM gehören. Nur so können die stärksten Spieler für das Turnier interessiert werden und es langfristig in ihre Turnierkalender aufnehmen. Sie müssen es als Ehre ansehen können, für Hamburg an der DLMM teilzunehmen, doch das setzt voraus, dass das Turnier an Bedeutung auch für den HSJB gewinnt: Es ist eine Deutsche Meisterschaft (was ja nicht ausschließt, dass die Spieler dort auch lernen und sich entwickeln können).

 

Christian Zickelbein



.