Donnerstagabend nach Harburg in die Alte Forst 1. Das ist für jede Mannschaft eine Herausforderung. Es gibt ohnehin immer einige Spieler, die aus diversen Gründen nicht können und dann kommen sehr verständliche Absagen von Schülern hinzu, die am nächsten Tag ja um 8 Uhr wieder voll aufnahmefähig in der Schule sein sollen. Wir haben dieses Problem ideal gelöst, unsere Ersatzspieler kommen immer aus HSK 18. Dieses Modell hat sich sehr bewährt und könnte durchaus beispielhaft auch für andere Teams sein. Heute haben wir wieder die Unterstützung unseres Bruderteams in Anspruch nehmen können. Jascha Köhnen, Marius Müller und Ferdinand Seum, vielen Dank für euren Einsatz: Letztendlich habt ihr mit 2,5 Punkten entscheidend zum Sieg beigetragen. Dafür danken wir sehr!
Vor Jahren erwartete uns dort das Fernsehen, der Wettkampf ging dann hoch verloren. Heute kein Fernsehen und wir waren der klare Favorit. Pünktlich waren alle da. Und es ging los.
Kurz nach 20.30 Uhr gewann dann schon Marius Müller am siebten Brett gegen Joachim Hemminghaus. Das war eine schöne Partie. Marius hat super angegriffen und schließlich den König besiegt. Wir waren begeistert.
Nicht nur der erste wichtige Punkt des Abends für uns, sondern zugleich die schönste Partie. Marius hat nahezu alle Figuren im Spiel. Nach dem Läuferrückzug 15… Lc8 sieht er seine Chance und ergreift sie… Wie?
Nur kurze Zeit später gewann auch Ferdinand Seum am achten Brett gegen Nicolas Osorno. Ferdinand hat sehr solide gespielt, den materiellen Vorteil immer weiter ausgebaut und sehr verdient gewonnen. Wir führten also 2:0.
Hier praktisch das Schlussbild aus der Partie von Ferdinand. Sein Gegner hat soeben versucht, wohl mit 17.Sc7 Drohungen aufzubauen, was Ferdinand einzügig widerlegte… Wie? (PS. Die Engine fordert hier zunächst 17… Tf5 als Entgegnung.)
Aber alle anderen Partien waren sehr ausgeglichen. Elvin stand sogar schlecht.
Um 21.30 Uhr enden dann zwei Partien. Christian Wolf spielt heute am zweiten Brett sehr ruhig gegen David Hernandez, der allerdings einen unangenehmen Doppelbauern hat. Dennoch einigt man sich auf Remis. Fast gleichzeitig verliert am dritten Brett unser Elvin Bachschisade gegen Rainer Vogler. Elvin hat heute sein Angriffsspiel übertrieben, zwei Figuren weniger und Angriff beendet. Da ging nichts mehr. Wir führten 2,5:1,5; vier Partien liefen noch.
Um 21.45 Uhr zwei weitere Remispartien. Am fünften Brett hatte Peter Grotrian eine solide Partie gegen Detlef Menges gespielt. Eigentlich gab es keine aufregende Szene, Remis die Konsequenz. Gleichzeitg macht auch unser Captain Sebastian Kurch am vierten Brett gegen Rainer Jonasson Remis. Sebastian stand etwas gedrückter, Remis war vollkommen in Ordnung. Wir hatten immer noch einen Punkt Vorsprung.
Im 32. Zug spielte Weiß Le5+. Hier ärgerte sich Sebastian später über seine Reaktion, um aus dem Schach zu gelangen, wie er mir verriet. Was ist die beste Antworte für Schwarz?
Also würden zwei Remis reichen in den verbliebenen beiden Partien. Ich hatte eine Qualität und einen Bauern mehr, wurde aber immer müder am ersten Brett gegen Michael Feske. Da half auch die kleine, durchaus als Ermunterung gedachte Flasche Selters, die Christian besorgte und mir aufmerksamerweise ans Brett brachte, nichts. Am sechsten Brett spielte unser Jascha Köhnen gegen Andreas Köster. Die Stellung war völlig ausgeglichen. Wir verständigten uns um 22 Uhr mit den Gegnern und beendeten beide Partien mit Remis. Der Punkt Vorsprung war verteidigt. Wir hatten gewonnen, ein hartes Stück Arbeit lag hinter uns.
Wir haben jetzt sieben Punkte und gute Chancen, den Klassenerhalt zu schaffen.
Am 14.6. geht es zuhause weiter gegen Blankenese. Da müssen wir wieder alles geben, darauf freuen wir uns schon.
Text: Armin Meibauer, Diagramme: Christian Wolf