Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

HMM 2024: HSK 11 – HSK 12 oder “Zusammen sind wir stark trotz Niederlage!”

Was für ein Wettkampf! HSK 11 – HSK 12 steht auf dem Freitagabendprogramm. Ein Blick auf die Ranglisten verrät, wir haben an jedem Brett einen deutlichen DWZ Rückstand aufzuholen.

Doch nun im Einzelnen: An Brett “0”, ja ihr habt Euch nicht verlesen, am fiktiven Brett “0” spielen David Goldmann gegen Helge Hedden. David darf nicht für uns antreten, da er in Runde 2 für HSK 5 in der Landesliga gespielt hat. Und Helge Hedden verzichtet auf diesen Wettkampf. Ob er das macht, damit in diesem Bruderwettkampf sportlich mehr Gleichgewicht herrscht oder aus anderen Gründen, wissen wir nicht. – Irgendwie aber gerecht.

Heute treten wir am ersten Brett mit John Christensen gegen Torsten Szobries an. Torsten begrüßt mich sehr freundlich und erinnert an einen früheren Wettkampf, in dem ich mal in seiner Mannschaft aushelfen durfte. Es ist schön, wenn auch Gegner freundliche Zeitgenossen sind, so macht Schach Spaß! John war extra zu diesem Wettkampf aus Randers, DK, angereist. In der Partie ging John etwas zu stürmisch ans Werk, Torsten gewann einen Bauern und überstand alle Angriffsversuche, Schwerfiguren wurden abgetauscht, der Mehrbauer wurde immer wertvoller und schließlich gewann Torsten.

Am zweiten Brett spielte ich gegen Gerardo Cohrs. Mit Schwarz hatte ich das Leningrader System aus der Holländische Verteidigung gegen 1.d4 gewählt und war eigentlich sehr gut aus der Eröffnung gekommen. Dann stelle ich ausgerechnet meinen wertvollen e4-Bauern einzügig ein. Eigentlich war’s das schon. Ich kämpfe noch ein bisschen weiter, doch nichts geht mehr, Gerardo gewinnt sicher. Vielleicht habe ich mir die Partien an den nächsten beiden Brettern zu genau angeschaut und dabei mein eigenes Brett vernachlässigt. Wie auch immer, es steht 0:2 an den ersten beiden Brettern.

Am dritten Brett spielte Christian Wolf gegen Isja Schwarzman. Ich hatte Christian schon vor der Partie vor Isja gewarnt, der manchmal etwas merkwürdig anmutende Züge macht, aber dann wie eine Schlange blitzartig zuschlägt. So auch in dieser Partie, beide rochierten kurz, dennoch marschierten die Königsbauern munter gegen den gegnerischen König. Dabei gewann Christian einen dieser Bauern, öffnete die h-Linie und platzierte beide Türme eben in dieser Linie. In dieser schönen Partie setzte sich Christian schließlich durch. Superpartie! Hier einige Schlüsselszenen daraus:

Stellung nach 34. …Tf5 von Schwarz. Weiß zog: 35. Tfh1 und hatte sich schon leicht auf: 35. …Txf3 gefreut, wonach nicht nur: 36. Th8+! und die forcierte Sequenz: Lxh8 – Sh6+ – Kg7 – Sxf7 gekommen wäre. Vielmehr kann Schwarz danach den Springer nicht gut wiedernehmen, weil nach Kxf7 der Turm auf f3 hinge und nach T3xf7 sich die weiße Dame mit Schach und starkem Angriff auf e5 bedient. Das hatte Isja gesehen und tat Christian den Gefallen nicht, und so entstand wenig später diese Stellung:

Frage: Wie setzt Weiß nach: 37. Dg7 am besten fort?

Am vierten Brett spielte einer unserer Youngster Ivan Ahryzkov gegen Hanns Schulz-Mirbach. Eine sehr toll vorgetragene Angriffspartie von Ivan, der die weiße kurze Rochade doch ganz schön auseinandernahm. Wenn Christans Partie eine Superpartie war, dann war Ivans eine Supersuperpartie. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Partie! Hier einige Auszüge:

Der weißfeldrige Läufer von Schwarz wird angegriffen. Hier zog Ivan ganz ruhig: 12. …c4 Und nach 13. Dd1 folgte… Sh5! Hanns zog den Springer nicht zurück, sondern nahm auf h5 mit dem Bauern, sodass bereits im 14. Zug nach… Lxh4+ von Schwarz das Brett in Flammen stand.

Wie kann Schwarz nach 19. Lf1 weiter „nach vorne“ spielen?
Auch hier fand Ivan den besten Zug und setzte die Dame auf f5.

Frage: Auf d4 wurden gerade die Damen getauscht. Wie setzt Schwarz nun fort?

Damit stand es an der ersten vier Brettern 2:2. Jetzt einen Sprung zu den Brettern sieben und acht, die tatsächlich die ersten beiden beendeten Partien waren:

Am achten Brett spielte unser Frank Neldner seine erste Mannschaftspartie seit Corona, allein darüber haben wir uns schon sehr gefreut. Gegner Leon Tscherepanov ist uns natürlich gut als solider Spieler bekannt und so freuten wir uns über das Remis an diesem Brett. Am siebten Brett wieder einer unserer Youngster Davyd Derhay gegen Gerhard Bissinger. Davyd spielt manchmal etwas zu stürmisch, Gerhard bot Remis an und Davyd fragte beim Captain Sebastian nach, ob er annehmen dürfe. Sebastian gab grünes Licht, Davyd spielte aber weiter. Kurze Zeit später endete die Partie, ohne abzuwarten trug Sebastian schon mal ein Remis in die Spielberichtskarte ein, und war bannig überrascht als Davyd dies korrigierte und auf seinen Sieg hinwies. Herzlichen Glückwunsch Davyd!

Noch zwei Partien laufen. Am sechsten Brett spielt der Captain Sebastian Kurch gegen Dieter Floren. Sebastian spielt Sizilianisch und kommt eigentlich ganz gut aus der Eröffnung, aber Dieter kontert. Und mit zunehmender Spieldauer stehen Dieters Figuren immer besser. Am Ende so gut, dass Sebastian aufgibt.

Bei 3,5 : 3,5 muss also die letzte Partie entscheiden. Unser Elvin Bachschisadeh gegen Tonio Barlage. Elvin war fünf Minuten zu spät gekommen, das rächte sich jetzt in der Zeitnotphase. Elvin hätte (Konjunktiv – leider!) gewinnen können, er fand aber den Gewinnweg nicht und so macht Tonio diesen Punkt. Also Endstand 3,5 : 4,5.

So knapp haben wir verloren, es war mehr drin in vielen Partien, das macht deutlich, wir gehören in die Bezirksliga und werden den Abstiegskampf positiv gestalten. In der dritten Runde sind wir spielfrei. Für uns geht es am 15.3. wieder zuhause im Klub weiter gegen Eidelstedt, wieder ein sehr starker Gegner, aber diesmal wollen wir noch mehr Zählbares erreichen. Wir freuen uns darauf!

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