Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

HMM, 4. Runde am 8. März: +2 =2

Es war ein schöner Spieltag mit äußerst spannenden Partien und Wettkämpfen.

In der Stadtliga A erkämpfte André Holds HSK 6 (4-4 / 16½) beim Altonaer SK dank der Siege von Swen Dunkelmann, Nestor Wolfgang Schulz (91) und Reimund Wolke einen wichtigen 4½:3½-Sieg und verbesserte sich im Mittelfeld auf den 4. Platz.

In der Bezirksliga A trafen sich vier Mannschaften im HSK Schachzentrum: Christian Zickelbeins HSK 9 (3-3 / 13½) trennte sich von seinem in Bestbesetzung angetretenen Tabellennachbarn SC Diogenes 4 unentschieden 4:4 und verteidigte so seinen 5. Platz.

Da ich den Wettkampf im Turniersaal nicht selbst begleiten konnte – ich schaffe die Treppe nicht mehr –, zitiere ich Jones, dessen Team neben unsere spielte, zur Schlussphase:

„Nach einem starken Remis von Timofej Henzler sah es mit einem 4:3 auf der Zielgeraden eigentlich nach einem knappen Sieg für uns aus. Allerdings spielte am Ende noch Nikolai Rudenko gegen Ramona Neumann, die einen Freibauern mit Macht nach vorne schob. Den konnte Nikolai zwar erobern, musset dann aber den Abtausch der Türme in Kauf nehmen. Mit drei gegen zwei Bauern und den Königen (der von Nikolai entfernt) ging es dann kurz vor der zweiten Zeitnot in die entscheidende Phase. Ramona konnte bei einem verbliebenen Bauern ein Schlüsselfeld erobern und sich schließlich durchsetzen. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sie Nikolai schlagen kann. Aber Schach ist eben auch Sport und manchmal kommt es anders, als man denkt. Damit bleibt unterm Strich dennoch ein guter Wettkampf, wenn auch nicht mit idealer Punktezahl.

Zion Malchereck hat das erste Mal die Partie als Mannschaftsführer begleitet. Das ist für das Team einfach wichtig. Jemand muss den Hut aufhaben! Es ist auch immer wieder schön zu sehen, wie unsere Jungs und Mädchen nach und nach Verantwortung übernehmen. Das hat bei uns im HSK inzwischen Tradition und macht den Verein auch irgendwie besonders.“

Jones‘ HSK 10 (6-0 / 19½) gewann mit 5½:2½  gegen den SC Schachelschweine (2:6 / 15½) und liegt aktuell hinter dem SC Königsspringer (6:2 / 20) an 2. Stelle vor dem top-gesetzten SK Marmstorf (5:1 / 14), der die 4. Runde erst am 5. April spielt. Für Jones‘ Team holten die ganzen Punkte die Youngster Simon Heins und Justus Wokel an Brett 7 und 8 sowie Michael Kurth und der Kapitän selbst (beide bisher mit 3 aus 3). Nun fiebern nicht nur die Jungen dem Auswärtsspiel in Marmstorf am 19. April entgegen… Auch zu diesem Match bieten Jones und Michael Kurth Genaueres.

Jones: „Das war eine wirklich anstrengende Partie. Ich war gut kaputt… Aber bei dem Ergebnis erholt man sich auch schnell wieder. Während der Partie hatte ich den Eindruck, dass die Schachelschweine ein richtig starker Gegner waren. Nach Iljas Niederlage, die sich aus meiner Sicht gar nicht angedeutet hatte, wusste ich, es würde ein schwieriger Abend. Im Gegensatz zu vorangegangenen Saisons sind wir jedoch auf allen Brettern gleichmäßig stark und auch stabil. Justus hat seinen Gegner nach dessen Eröffnungsfehler nach allen Regeln der Kunst zu Hackfleisch verarbeitet, was uns dann als Team wieder in ruhige Fahrwasser brachte.
Simon stand zunächst, wie so oft, nicht so prall. Dann versuchte die Gegnerin das auszunutzen. Simon gelang es dann aber, seine Geschütze in Stellung zu bringen  (…), und wickelte schließlich in ein klar gewonnenes Endspiel ab. Er bleibt einfach auch unter Druck stets extrem gefährlich. Unsere starken ersten Bretter hatten überhaupt keine Probleme gegen zwei wirklich gute Gegner. Elias spielte eine nahezu perfekte Partie, wie schon gegen Diogenes. Nur das Ende, wo der König fast in ein Mattnetz geriet und im Dauerschach mündete, passte nicht so ganz ins Bild. Auch Michi spielt aktuell Schach auf einem Niveau, das seine Gegner einfach nicht haben. Lennart Colpe, der eigentlich sehr stark ist, hatte zu gar keiner Zeit auch nur den Hauch eines Ausgleichs. Als Michi auf die Zielgrade einbog, reifte das erste Mal die Einsicht, das Team würde den Kampf wahrscheinlich gewinnen können.
Kerim stand eigentlich nie so ganz  aktiv. Aber die Figuren hielten den Laden und vor allem die Bauern ganz gut zusammen. Und als der Gegner dann ein Remis annahm, hatten wir zwar keinen Weißpunkt, aber auch keinen Minuspunkt. Insofern ein weiterer kleiner Schritt zum guten Teamergebnis. Ein wenig tragisch war Antons Partie, die als erste zu Ende ging, ohne gleich von einer Tragödie sprechen zu wollen. In einer wahrscheinlich gewonnen Stellung hat Anton vor der “Abwicklung” den Konter der schwarzen Dame etwas unterschätzt. Und der war wirklich so gewaltig, dass ich ohne genauere Berechnung sogar befürchtet hatte, die Partie könne sogar noch verloren gehen. Zum Glück habe ich mich geirrt und die offene Königsstellung hielt. Übrigens ein Beispiel dafür, dass selbst ein gefesselter Turm noch für den gegnerischen König eine große Gefahr sein kann.Die Partie werde ich mir noch mal ganz in Ruhe anschauen. Das ging alles so hurtig und erinnerte mich eher an eine Schnellschachpartie. Also ganz im Gegensatz zu meiner eigenen Partie. Frei nach dem Motto, der Kapitän verlässt als letzter das sinkende Schiff. Nur mit dem Unterschied, dass unser Schiff aktuell einfach nicht zu sinken scheint. Auch wenn sich alle Kiebitze einig waren, dass ich in ein gewonnenes Turmendspiel hätte abwickeln können, möchte ich noch einmal betonen, dass man – zumindest meiner Meinung nach – nicht in ein Turmendspiel abwickeln sollte, wenn man ein klar gewonnenes Endspiel Turm + Läufer + drei Bauern gegen Turm + Springer + einen Bauern und bei passivem gegnerischen König auf der Grundreihe hat. So gab es gar kein Gegenspiel, keine taktischen Tricks und überall drohten Materialgewinne nebst matt. Gewonnenen Turmendspielen mit drei gegen einen traue ich grundsätzlich nicht über den Weg.“
Michael Kurth: „Wir spielen – wie Jones schon angekündigt hat – eine sehr gute Saison. Die  Alten sind stabil und die Jungen brillieren. Und die Fehler Einzelner werden durch die Mannschaft ausgeglichen. Marmstorf 2 wird noch seinen Kampf dieser Runde gegen Bille 2 spielen – und sehr wahrscheinlich gewinnen. Daher werden wir nächste Runde beim Tabellenführer spielen, und es wird sich zeigen, wie gut wir sind. Können wir in Marmstorf punkten, so sind wir aufstiegsreif und spielen drum mit. Und ich denke, Marmstorf sollte mehr Angst vor uns haben als wir vor ihnen. Ich freue mich dort anzutreten. Wir sind gut. Aber – Hochmut kommt vor dem Fall – wir müssen weiter konzentriert arbeiten.“

Auch Michael Botzets HSK 23 (5:3 / 18) macht sich darauf gefasst, in der 5. Runde der Kreisklasse A am 12. April auswärts wieder auf einen (neuen) Spitzenreiter zu treffen, den Niendorfer TSV (5-1 / 15), der aktuell mit einem Spiel weniger noch auf dem 3. Platz steht. Michael schreibt über die 4. Runde an sein Team: Der Kampf gegen den SC Königsspringer (6-2 / 2½) war spannend und ist am Ende leider nur Unentschieden (4:4) ausgegangen. Die ganzen Punkte holten Felix Schiemann (an Brett 1!) und Cornelius. Immerhin je einen halben Punkt holten Severin, Tyl, Isaac und Max. Leider sind mein Felix Heil und ich (da Timur nicht spielen konnte, mussteich versuchen ihn zu ersetzen, was nicht gelungen ist) im Moment meilenweit von unserer Normalform entfernt. – Trotzdem sind wir immer noch ungeschlagen und mit 5 Mannschaftspunkten (aus 4 Kämpfen) oben dabei.“

In der Kreisklasse steigen zwei Mannschaften auf: Optimismus ist also die richtige Einstellung.

 

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