Die Enttäuschung am Samstag Abend war groß: mit 3,5:4,5 ging das Auftaktmatch der neuen Saison gegen den Aufsteiger SC Ötigheim verloren. Die Badener, ganz nah an der deutsch-französischen Grenze zwischen Karlsruhe und Baden-Baden gelegen, sind mit neun Siegen in die Bundesliga aufgestiegen und rufen auf ihrer Website zuallererst natürlich einmal das Ziel Klassenerhalt aus. Der Verein ist mit vier Teams in verschiedenen Ligen am Start und hat seit vielen Jahren eine aktive Jugendarbeit – ein Verein also, der das Oberhaus der Liga natürlich sehr bereichert – herzlich Willkommen in der Bundesliga!
Unser knappes Match hätten wir uns natürlich mit einem anderen Ausgang oder zumindest mit einem 4:4 gewünscht, aber am Ende stand den Niederlagen von Thies Heinemann und Julian Kramer nur der Sieg von Frederik Svane gegenüber. Beim Stand von 3,5:3,5 hofften wir zwischenzeitlich noch, dass Julian seine Stellung halten kann, aber seine Schwerfiguren standen einfach zu schlecht und auch der König zu luftig. Zudem hatte die weiße Stellung rein gar keine Schwäche und so hieß es am Ende leider 3,5:4,5.
Am achten Brett des Klub feierte der 18jährige Jakob Weihrauch, inzwischen FIDE-Meister, sein Bundesliga-Debut!
Am Sonntag wartete dann die Startruppe aus Baden-Baden an den Brettern, so dass eigentlich die Hauptvariante war, dass der Klub mit 0:4 Mannschaftspunkten in die Saison startet. Es entwickelte sich jedoch eine richtig spannender Wettkampf, an dessen Ende ein 4:4 steht, das sich die HSK-Spieler hart erarbeitet und verdient haben!
An einem solchen Sonntag erinnern sich die HSK-Fans und die älteren Semester unter uns an legendäre Begegnungen mit unseren Schachfreunden aus Baden-Baden. In der Saison 2006-2007 gelang dem Klub der letzte richtig große Wurf: Hinter Baden-Baden wurden wir Deutscher Vizemeister und knöpften den haushohen Favoriten damals sogar auswärts ein 4:4 ab!
Den Artikel aus unserer Zeitung “Aktuell” über diesen legendären Wettkampf gibt es hier zum Download.
An der zahlenmäßigen Überlegenheit der Baden-Badener hat sich auch im heutigen Duell in Kiel nichts geändert! Andreas Albers verfolgte und kommentierte das Match auf unseren Social-Media-Kanälen und meldete nach der ersten Wettkamphase:
“Heute, gegen den deutschen Rekordmeister Baden-Baden scheint eine Überraschung denkbar! Zwar wurde Julian Kramer von dem ehemaligen FIDE-Weltmeister Rustam Kazimdshanov auseinander genommen, aber Gabor Papp und unser „Joker“ Luis Engel drücken auf den vollen Punkt! Daumen drücken ! Und in der Tat: Gabor und Luis bringen uns mit 3-2 in Führung, Thies steht mit dem Rücken zur Wand, aber Lubomir und Frederik arbeiten an zwei Remisen, so dass ein 4-4 durchaus möglich ist, der Punkt könnte noch wichtig sein und würde natürlich auch das Meisterrennen gleich zu Beginn der Saison ordentlich in Wallung bringen.”
Frederik Svane musste beim Stand von 3:53,5 in der letzten Partie des Tages gegen Vincent Keymer noch einmal alles geben und sehr genau spielen, um die Punkteteilung zu erreichen: “Bravo Frederik (und natürlich das gesamte Team! Mit dem 4-4 gegen Baden Baden ist ein wichtiger Punkt gesichert und vor allem natürlich gleich mal der ganzen Liga gezeigt, dass wir gegen jeden gefährlich sein können!”
Dieses 4:4 gibt uns genau den richtigen Schwung, um Anfang Dezember zuversichtlich die Reise nach Deizisau anzutreten, wo die beiden nächsten Schwergewichte der Liga auf uns warten: am 02. Dezember geht es gegen den SC Viernheim und am 03. Dezember gegen die Schachfreunde Deizisau.
Alle Ergebnisse hier.
Bericht von Conrad Schormann auf Schachbundesliga.de
Bericht und Partien bei Chessbase.
Bericht von Baden-Baden mit Fotos auf Schachbundesliga.de