Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

Ein Ausflug zu unseren Nachbarinnen in Schleswig-Holstein von Martina Gerdts

Bevor die Hamburger Fraueneinzelmeisterschaft vom 30.6. bis 2.7.23 läuft, fand vom 12.5. bis 14.5.23 bereits die Offene Fraueneinzelmeisterschaft Schleswig-Holsteins statt. Das Turnier war, wie der Titel bereits sagt, offen für Spielerinnen aus anderen Bundesländern. In der Vergangenheit wurde die Frauen-Landesmeisterschaft von Hamburg auch schon öfter gemeinsam mit der von Schleswig-Holstein durchgeführt. Dieses Jahr gab es also andere Wege, um wieder mit den Schleswig-Holsteinerinnen zu spielen.

Das Feld der Spielerinnen war mit Bezug auf die Spielstärke extrem stark gefächert. Bei 14 Spielerinnen waren die Wertungszahlen zwischen knapp unter 1000 bis knapp über 2000 aufgefächert. Das sorgte auch dafür, dass einige Partien mit hohen Wertungszahl-Differenzen stattfanden. In Runde 1, wo die Unterschiede ja häufig mit am höchsten sind, wenn nach Schweizer System gespielt wird, haben jeweils die Spielerinnen mit höheren Wertungszahlen gewonnen. Ich selbst konnte erst nach der ersten Runde anreisen. Turniere, die am Freitagabend anfangen harmonieren nicht unbedingt mit Jobs, die mit Arbeit am Freitagabend verbunden sind.

Das erste Mal mit Hamburger Wappen und für den Hamburger Schachklub – Martina, wir sind froh, dass du den Weg zu uns gefunden hast! (Foto: Martina Gerdts)

Von den Hamburger Vereinen war ich tatsächlich die einzige Spielerin und habe so das Hamburger Wappen bei dem Turnier repräsentiert. Dies war für mich auch ein besonderer Umstand, da dies das erste Mal war, dass ich außerhalb Hamburgs unter Hamburger Wappen gespielt habe. Es war ein interessantes Gefühl nicht mehr mit Niedersächsischem Pferd im Wappen anzutreten. Für den Kontext: Die Namensschilder wurden mit den Wappen des Bundeslandes versehen, in dem man im Verein gemeldet war. So war auch direkt ersichtlich, welche Spielerinnen am Ende dann auch um den Titel der Meisterin von Schleswig-Holstein spielte. Neben mir waren auch Spielerinnen aus beispielsweise den Landesverbänden Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern dabei. Wer bei der Hamburger Fahrt nach Dresden dabei war, mag vielleicht beim Blick über die Teilnehmerinnenliste einen Namen wiedererkennen.

Ich fand es besonders interessant durch das Rahmenprogramm und Gespräche in den Pausen zwischen den Runden, die anderen Spielerinnen entweder wiederzusehen oder kennenzulernen. Aus HSK-Sicht lässt sich dazu sagen, dass viele der Spielerinnen aus Schleswig-Holstein auch in den verschiedenen Ligen, in denen der HSK Mannschaften gemeldet hat, antreten. Nur ungefähr eine Woche nach der FLEM hat die Mannschaft HSK  4 der Frauen, in der ich auch schon ein paar Partien spielen durfte, gegen eine Spielerin gespielt, die auch bei diesem Turnier dabei war. Dies liegt natürlich auch daran, dass bereits ab der Frauen-Landesliga, die Hamburger Mannschaften in denselben Ligen gemeldet sind, wie die Mannschaften aus Schleswig-Holstein. Die Leute, die früher oder später uns gegenübersitzen oder bereits gegenübersaßen etwas besser kennenzulernen, scheint so eine gute Möglichkeit zu sein.

Das Turnier fand in Bad Segeberg statt. Falls ihr dort noch nie wart, es ist wunderschön! Der Spielort war in der Nähe des Großen Segebergers See statt. Wenn etwas Freizeit war, konnte man so an den See oder in den Park neben dem See gehen und das gute Wetter genießen.

WCM Ornella Falke hat am Ende das Turnier mit einer etwas besseren Buchholzwertung gewonnen und hat sich so für die Deutsche Fraueneinzelmeisterschaft qualifiziert und den Titel als Landesmeisterin verteildigt. Herzlichen Glückwunsch dafür! Ornella hat vier von fünf Punkten in dem Turnier erreicht.

In Runde 3 durfte ich gegen eine Spielerin antreten, die im letzten Jahr bei der Europäischen Jugendmeisterschaft gespielt hatte. Ich habe mein Bestes gegeben, ihr ein paar Aufgaben zum Nachdenken zu stellen, aber am Ende hat sie einen verdienten Sieg vom Brett mitgenommen.

Mit 2,5 Punkten aus 4 Partien (bei 5 Runden) habe ich am Ende den achten Tabellenplatz belegt. Mit einem Start von Listenplatz 10 denke ich, dass ich Hamburg meinen Möglichkeiten entsprechend gut vertreten habe. Am Ende gab es sogar ein kleines DWZ-Plus und durch glückliche Umstände auch noch ein kleines Preisgeld.

Die Siegerehrung wurde unter anderem von Lucy Jasmin Birner durchgeführt, die uns als Frauenreferentin von Schleswig-Holstein vorgestellt wurde. Tatsächlich kannten wir uns schon, weil wir kurz vorher bei einem anderen Turnier gegeneinander gespielt hatten.

Man sieht, Frauenschach zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein ist stark miteinander vernetzt. Es hat mich sehr gefreut, dass ich bei unseren Nachbarinnen als Gästin mitspielen durfte und blicke mit Freude in eine Zukunft, wo wir uns am Brett wiedersehen werden.

An dieser Stelle vielen Dank an die Turnierleitung und alle weiteren Beteiligten, die das Turnier so möglich gemacht haben. Und vielen Dank auch an die vielen Spielerinnen, die dieses Erlebnis vor und nach den Partien so angenehm gemacht haben. Schachlich konnte ich von meinen vier Partien und auch aus den Gesprächen in den Pausen so viel mitnehmen, dass das Aufarbeiten der Züge mich noch eine ganze Weile beschäftigen wird.

Martina Gerdts

Link zur Tabelle beim Schachverband Schleswig-Holstein.

Bericht beim Schachverband Schleswig-Holstein.

Abschlusstabelle (Quelle: Schachverband Schleswig-Holstein).

 

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