Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

HMM 2024, Bezirksliga D: HSK 17 gegen HSK 16

Es ist wieder so weit! Die HMM 2024 haben begonnen und traditionell treffen in der ersten Runde mehrere HSK-Mannschaften in unterschiedlichen Klassen gleich in der 1. Runde aufeinander, so auch HSK 17 und HSK 16 in Bezirksliga D.

HSK 16 zum Start der HMM 2023: Nico Müller, Thomas Knuth, Arne Alpers, Marc Bölke, Frederik Fuhrmann, Alexander Hildebrandt, Andreas Schild und Philipp Müller! Foto: Eva Maria Zickelbein

 

Es sind zwei im DWZ-Durchschnitt ebenbürtige Mannschaften, bei denen auch die DWZ-Werte der einzelnen Bretter fast gleich sind. Es versprachen also intensive und spannende Brettduelle zu werden, deren Auswirkungen sich dann auch im Nachhinein bei der Berichtschreibung zeigten. Scheinbar waren zumindest alle HSK 16–Spieler so intensiv mit ihrer Partien befasst, dass der genaue Wettkampfverlauf zumindest bei HSK 16 nur schwer unter Aufbietung des Wissens aller Mitspieler rekonstruiert werden konnte und im heutigen Bericht keine Garantie für Exaktheit übernommen werden kann.

Sowohl HSK 17 als auch HSK 16 waren im Vorjahr aus der Kreisliga in die Bezirksliga aufgestiegen und hofften natürlich, einen guten Start in die neue Saison hinzubekommen. Bei den mit Fritz-Software analysierten 6 von 8 Partien ist mir eine Besonderheit aufgefallen, die mir so in vergangenen HMM-Jahren noch nicht bewusst war: Jeweils um den 20. Zug herum nahmen alle Partien ihre entscheidende Wendung zum Sieg oder Niederlage, denn Remisen gab es in diesem Wettkampf nicht.

Ich selbst machte den Anfang an Brett 4 mit einer Niederlage im 24. Zug, als Thomas Anger eine schöne Mattkombination einleitete, die mich zum Aufgeben zwang. Ich war nie so richtig aus der Eröffnung herausgekommen und musste mich bei der späteren Analyse fragen, was ich eigentlich meinen Grundschülern jahrzehntelang beigebracht und nun total vergessen hatte. U.a. die Eröffnungsregel, ziehe nie ohne Not eine Leichtfigur doppelt, bevor du alle Figuren entwickelt und deinen König in Sicherheit gebracht hast. Ich war wohl von Thomas’ Angriff mit Lc4 und seinem Springer über f3 auf g5 so überrascht, dass ich die einfachste Abwehr mit Sh6 nicht sah und stattdessen krampfhaft versuchte, mich ordentlich zu entwickeln, Das gelang in gesamten Partie nicht und so gewann Thomas zunehmend an Angriff mit beiden Türmen auf der  e- und der d-Linie, in der meine Dame zur Abwehr weiter stehen musste. Letztendlich übersah ich dann die Mattkombination, aber auch bei der möglichen Abwehr hätte ich auf dem Damenflügel Bauern verloren und die Partei wäre in jedem Fall verloren gewesen.

In meiner Partie hatte ich nur sporadisch Blick auf meinen Brettnachbarn, Mark Bölke, der in der Anfangsphase Turm und Bauern gegen zwei Leichtfiguren getauscht hatte. Danach konnte er aber nicht mehr so richtig seine Türme auf offenen Linien zur Geltung bringen. Als ich dann meine Partie aufgab und noch einen Blick auf das Nachbarbrett warf, hatte ich den Eindruck, dass die Leichtfiguren von Manfred Mumme das Brett beherrschten. Bald nach meiner Aufgabe hat dann auch Mark seine Partie aufgegeben, so dass wir 0:2 zurücklagen und ich bei Verlassen des Wettkampfes mit einem mulmigen Gefühl in die S-Bahn stieg.

Aber danach drehten zwei HSK-16er den Wettkampf noch in ein vorübergehendes Unentschieden. Thomas Knuth siegte gegen Karin Stoelck (genauere Angaben kann ich leider mangels fehlender Partiedokumentation nicht machen), und Alexander Hildebrandt nutzte eine Ungenauigkeit von Jürgen Koch in der Eröffnung aus und gewann einen Bauern, im weiteren Verlauf einen zweiten Bauern, und im 25. Zug gab dann Jürgen die Partie verloren.

Danach war wieder HSK 17 am Zug. In der Partie Manfred Stejskal gegen Philipp Müller war die Stellung bis zum 18. Zug ausgeglichen, als Manfred einen Versuch startete, die g-Linie mit Springer und Läufer zu öffnen, um dann mit geballter Turm- und Damen-Power unterstützt von der letzten Leichtfigur, einem weißfeldrigen Läufer, den schwarzen König in der g-Linie anzugreifen. Philipp übersah in der Stellung, dass der Linie-öffnenden Läufer besser zu tauschen sei und damit der Angriffsversuch gescheitert wäre als seinen Springer in Sicherheit zu bringen. Danach nahm das Schicksal seinen Lauf und Manfred setzte seinen Angriff gekonnt fort. Kurz vor dem 40. Zug gab Philipp die Partie verloren. Jetzt musste wieder ein HSK 16er ran, um das Unentschieden zu erreichen. Das tat Frederik Fuhrmann in seiner Partie gegen David Otero Dominguez. Bis zum 20. Zug war die Partie ausgeglichen. Dann setzte David seinen Springer unglücklich, so dass Frederik nach einem Springertausch zwei Türme in einer Läufer-Diagonale mit Materialgewinn angreifen konnte.  Den Abschluss bildete eine schöne Kombination von Frederik, in deren Verlauf ein Turmschach den Läufer mit Damenangriff freisetzte und David zur Aufgabe veranlasste.

Jetzt waren noch zwei Partien am Laufen, Brett 1 und Brett 5.

Auch an Brett 1 entschied sich der weitere Partieverlauf im 21. Zug, als Arne Alpers nach ziemlich feststehendem Königsflügel  mit b4, gefolgt von a4, das Partiegeschehen auf den Damenflügel verlegte. Und hier behielt Arne die Oberhand. Es gelang ihm seinen Turm auf die 7. Reihe (c7) zu stellen und schließlich einen Mehrbauern zu erreichen. Der Versuch von Gregor Kock, die beieinander stehenden Turm und Läufer mit seinem König anzugreifen misslang und hätte zum Turmverlust geführt, worauf Gregor die Partie aufgab. Das war das erste Mal, dass HSK 16 in diesem Wettkampf in Führung ging. Nun musste den Wettkampf die Partie Gunnar Klingenhof gegen Nico Müller entscheiden.

Auch hier hatte Nico im 21. Zug einen Bauern gewonnen und stand stetig in der Partie besser. Dennoch war die Last auf „dem letzten HSK 16 Mohikaner“ nicht zu übersehen, wie er selbst in einem kurzen Statement schreibt: „Nachdem ich dann bemerkte, dass unser Spiel ein Sieg oder Unentschieden erzielen konnte, machte ich mir Gedanken, ob ich nicht Remis anbieten sollte. Aber ich hasse ja Remis. Und außerdem dachte ich ein Remis von mir würde am Ende ja noch reichen. Ich sah bei Gunnar keine großen Siegchancen. Daher spielte ich zum Glück weiter.“ … und holte den siegbringenden 5. Punkt. Ein guter Start für HSK 16 in die HMM 2024!

 

Quelle: Hamburger Schachverband

 

Zur Bezirksliga D beim Hamburger Schachverband geht es hier.

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