Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

HMM 2024: HSK 28 gegen Altona 3

14.03.2024. Sasel V hat in den ersten beiden Runden gegen Volksdorf II und gegen uns empfindliche Niederlagen einstecken müssen. Auf ihrer Internet-Seite verkündeten sie daraufhin: “Nun sind die Top 2 der Liga geschafft, zwar mit nur 2,5 Brettpunkten Erfolg, doch in Zukunft wird sich unsere SF5 mindestens auf Augenhöhe mit den Gegnern messen können”. Altona III war ihr nächster Gegner. Altona kümmerte sich frecherweise nicht um Augenhöhen und brachte den Saselern die nächste Niederlage bei. Diese Altonaer kommen nun am heutigen Abend zu uns in die Schellingstraße:

Horst Feis spielt auch in Langzeit-Partien oftmals im Rapid-Modus. In den bisherigen Mannschafskämpfen war seine Partie zweimal die am schnellsten und einmal die am zweitschnellsten beendete Partie des Abends. Auch diesmal ist es Feis, der als erstes sein Ergebnis meldet. Mit seinem Schwarz-Sieg gegen Helmut Brutscher bringt er uns früh 1:0 in Führung.

Linus Advani eröffnet mit 1.Sf3. Durch Zugumstellung geht es aber ins Sizilianische. Der gegnerische schwarze König hat noch nicht rochiert, als Advani mit einem Turm die offene d-Linie besetzt. Advani bringt einen Läufer nach Ld6 und verhindert die kurze Rochade des gegnerischen Königs. Und der schwarze Damenflügel ist bauern-technisch schon nicht mehr so solide bestückt. Also verweilt der schwarze Monarch noch etwas im Zentrum. Das bekommt ihm aber nicht gut. Advanis Dame steht dem schwarzen König auf der halboffenen e-Linie gegenüber. Advani nutzt die Gelegenheit, um mit einem Figurenopfer die e-Linie zu öffnen und die gegnerische Hütte in Brand zu setzen. Schon ein flüchtiger Blick auf die Stellung genügt, um zu sehen, dass das übel für den schwarzen König ausgehen könnte. Und tatsächlich kann Advani die Früchte seines schönen Angriffes ernten. Schwarz verliert entscheidend Material und im 22. Zug ist es Advanis Läufer, der trocken das Matt ausspricht. Advanis Sieg gegen seinen Gegner Max Kuhl erhöht unsere Führung auf 2:0.

Jonny Skibb landet mit Schwarz in der Französischen Vorstoßvariante. Der weiße e-Bauer wird entwurzelt und kann bereits im 11. Zug von Skibb weggepflückt werden. Im 21. Zug kann Weiß allerdings einen Bauern zurückgewinnen und kurz später nimmt Skibb das frühe Remis-Angebot seines Gegners Georg Binsfeld an. 2,5 : 0,5 für uns.

Astrid von Holten ist diese Saison neu in die Mannschaft gekommen. Krankheits- und terminbedingt hat sie es vorher leider nicht bei uns ans Brett geschafft. Sie hatte zwar schon einen Einsatz als Ersatzspielerin für eine andere HSK-Mannschaft, es ist aber ihr erster Saison-Einsatz für unsere HSK 28. Wir sind froh, sie nun das erste Mal bei einem Mannschaftskampf in unseren Reihen zu haben. Mit Schwarz geht sie ins Wolgagambit. Ihr Gegner Marijan Sola nimmt das Gambit aber nicht an, und es kommen für Astrid eher ungewohnte Strukturen aufs Brett. Nach diversen Abtauschen haben beide Seiten noch Dame, Turm und jeweils sechs Bauern auf dem Brett. Vor Astrids kurz rochiertem König braut sich allerdings etwas zusammen. Die gegnerische weiße Dame steht auf Df6 und der gegnerische weiße h-Bauer schlägt auf hxg6 ein. Astrids Königsstellung gerät zusehends unter Druck. Im 32. Zug bringt der Gegner dann eine Taktik (Doppelangriff) an, bei der Astrid den Turm verliert. Ein Weiterspielen ist aussichtslos und so gibt Astrid auf. Unser Vorsprung schmilzt auf 2,5 : 1,5.

Auf Harald Meyers Brett verhaken sich die Bauernketten und es kommt zu einem Stellungskrieg mit Raumvorteil für Meyers weiße Bauern. Im 17. Zug kommt es dann zum ersten Leichtfiguren-Tausch, bei dem Meyer auch gleich einen Bauern gewinnt. Beide Könige rochieren kurz und Meyer schiebt seine Bauern am Königsflügel nach vorne. Meyer gewinnt mehr Raum und drückt auf die schwarze Stellung. Im 26. Zug muss Meyers Gegner zwei Fragezeichen hinter seinem Zug notieren. Schwarz begeht einen kapitalen Fehler. Meyer kann eine Bauerngabel anbringen, die seinem Gegner Askan Siegfried einen Turm kostet. Meyer erhöht unsere Führung mit seinem Sieg auf 3,5 : 1,5.

Ich (Jörg Spreu) komme mit Weiß ganz vernünftig aus der Eröffnung. Schwarz hat einen rückständigen Bauern auf d6, gegen den ich spielen kann. Die Stellung ist wohl ausgeglichen, aber ich fühle mich recht wohl. Im 20. Zug kann ich taktisch (Fesselung und Doppelangriff) einen Bauern gewinnen. Der rückständige schwarze d-Bauer wird zum isolierten Bauern. Meine Dame dringt in die gegnerische Stellung ein, ich verdoppele meine Türme auf der d-Linie und meine Bauern im Zentrum und am Königsflügel schreiten nach vorne. Die schwarze Lage wird immer schwieriger. Ich kann einen weiteren Bauern gewinnen. Die Damen kommen vom Brett. Jede Seite hat noch zwei Türme, einen ungleichfarbigen Läufer und sechs bzw. vier Bauern. Die verbleibenden schwarzen Figuren sind allerdings paralysiert und passiv an Verteidigungsaufgaben gebunden. Meine Bauern rücken weiter vor. Die schwarze Stellung gestaltet sich immer schwieriger. Kurz nachdem Schwarz in Folge des Drucks im 35. Zug seinen Läufer einstellt, gibt mein Gegner Thomas Schäfer auf. Ich erhöhe unsere Führung auf 4,5 : 1,5 wodurch der Mannschaftssieg gesichert ist.

Rolf Lohkamp hat bereits früh in der Eröffnung einen Bauern weniger. Schwarz hat allerdings einen isolierten Bauern und auch der schwarze Königsflügel ist noch unterentwickelt. Die Tanten kommen vom Brett und Schwarz kann seine Stellung konsolidieren. Im Endspiel mit Turm, Leichtfigur, jeweils drei Bauern am Königsflügel und schwarzer 3:2 Bauernmehrheit für Lohkamps Gegner am Damenflügel steht Lohkamp einfach mit Minusbauer im schwierigen Endspiel. Schwarz hat einen gedeckten Freibauern auf c4 und die Lage wird brenzlig. Die Türme tauschen sich und der schwarze Freibauer marschiert gen c3. Lohkamps Versuch den Bauern aufzuhalten, geht schief. Lohkamps Gegner Michael Koop kann den Leichtfiguren-Tausch forcieren und der schwarze c-Freibauer kann ungehindert gen Umwandlung marschieren. 4,5 : 2,5 für uns.

Dieter Wichmanns Partie ist die letzte laufende des Abends. Schon recht früh fehlt bei Wichmann allerdings eine Figur. Die Damen sind nicht mehr auf dem Brett und irgendeine Gegenspielmöglichkeit ist für Wichmann auch nicht in Sicht. Wichmann spielt weiter, aber die Sendboten des Untergangs rufen schon. Letztlich muss Wichmann die weiße Flagge hissen und somit steht es am Ende noch 4,5 : 3,5 für uns.

Unabhängig vom Ergebnis haben die freundlichen Gäste aus Altona zu einem gelungenen Schachabend beigetragen.

Im vierten Mannschaftskampf der vierte Sieg. Bei unseren zwei ausbleibenden Mannschaftskämpfen reicht insgesamt ein Mannschaftspunkt, um den Aufstieg zu zementieren. Und selbst bei zwei Niederlagen müsste die Konkurrenz hoch punkten, um uns noch einzuholen. Der Tag soll nicht vor dem Abend gelobt werden, aber das Liga-Orakel und die Wahrsagerin von nebenan prophezeien unseren Aufstieg.

Nach dem Mannschaftskampf war es wieder einmal Rolf Lohkamp, der zum Umtrunk in ein nahe gelegenes Restaurant rief, um auf den Mannschaftssieg, Astrids Einstand und überhaupt auf uns selbst anzustoßen. Bei Speis und Trank saßen wir zu sechst noch in feiner Atmosphäre beisammen, bevor sich dann jeder auf den Heimweg machte.

 

Leider gibt es kein Teamfoto vom Restaurant-Besuch nach dem erfolgreichen Mannschaftskampf, dafür aber die Tabelle, die Volksdorf 2 und HSK 28 einsam mit voller Punktausbeute an der Spitze sieht! In der letzten Runde wird es Ende Mai zum Showdown in Volksdorf kommen! Quelle: Hamburger Schachverband

 

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