Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

HSK 2 in der 2. Bundesliga: Bericht vom Heimspielwochenende

In den vier Runden im Herbst hat der HSK 2 drei der vier Wettkämpfe gewinnen können. Dies bot eine gute Ausgangslage für die drei Runden im Februar, in dem das Duell der Reisepartner gegen St. Pauli sowie die Doppelrunde gegen Kiel und Lübeck stattgefunden haben. Unsere Reisepartner haben sich zu unserem Angstgegner entwickelt, weshalb wir gegen sie ziemlich stark aufstellten. Leider erwischten Tom und ich einen rabenschwarzen Tag und verloren unsere Partien sehr bald. Die unglücklichen Niederlagen von Malte und Isaac bedeuteten am Ende eine 3-5 Niederlage für uns. Daher galt es, an diesem Wochenende zurückzuschlagen! 

Runde 7: HSK 2: Doppelbauer Kiel 2 

Am Freitag Abend reiste ich (IM Konstantin Peyrer) direkt vom Mitropa Cup aus Apolda nach Hamburg. Weiters spielten GM Nikolas Lubbe, IM Eline Roebers, IM Malte Colpe, FM Tom-Frederic Woelk, Isaac Garner, IM Frank Bracker und WGM Melanie Lubbe. Die Paarung ließ auf einen spannenden Kampf hoffen. Leider dauerte meine Partie nicht so lange, ich spielte eine symmetrische Stellung und hatte am Ende nichts Besseres als eine Zugwiederholung. Es tat mir weh, eine Weißpartie in einem so wichtigen Kampf herzugeben. Glücklicherweise stand Niko auf Brett 1 zu diesem Zeitpunkt schon klar besser. Seine Figuren standen aktiv und bald sollte er einen starken Freibauern auf a3 haben. Eline wickelte nach einer guten Eröffnungsphase mit Schwarz in ein Turmendspiel ab, das ich als sehr remislich einschätzte. Allerdings sollte sich bald herausstellen, dass ihr erfahrener Gegner gute Chancen auf einen Sieg hatte, es war also genaue Verteidigung notwendig. Maltes Stellung gefiel mir mit dem Läuferpaar eigentlich immer, bis sein Gegner zu aktiv wurde. Mit einem starken Springer auf d3 war die Partie sehr schwierig für Malte geworden. Bei Tom sah es schon sehr früh unangenehm aus, da all seine Figuren ziemlich passiv standen. So schlimm war es aber auch nicht, da er eine kompakte Verteidigungsformation hatte. Isaac bekam meines Eindrucks nach seine Vorbereitung aufs Brett und konnte von Anfang an Druck ausüben. Frank und Melanie gaben mir auch Anlass zu Optimismus. Mittlerweile sah das Endspiel für Eline ziemlich düster aus. Mit ihrer Passivität konnte sie nur hoffen, dass das weiße Spiel nicht für einen ganzen Punkt ausreicht. Melanie und Niko waren fast zeitgleich fertig. Melanie verlor in einem klar besseren Endspiel komplett den Faden und stellte eine Figur ein. Somit stand es 2-2 statt 3-1 für uns, da Niko seinen Vorteil erwartungsgemäß verwerten konnte. Tom war als Nächster fertig, er konnte den weißen Druck sicher abschütteln und das wichtige Remis absichern. Nun liefen noch 4 Partien, in denen Malte und Eline verteidigen mussten, während Isaac und Frank auf den ganzen Punkt hoffen konnten. Bei Eline war das Turmendspiel remis, ihr Gegner stellte dennoch große Probleme. Malte konnte die Stellung leider nicht mehr retten und somit waren wir in Rückstand. Kurz danach ließ Frank eine große Chance auf den Sieg aus, der uns zumindest den Ausgleich garantiert hätte. Sein Gegner hätte in einem Bauernendspiel einige schwierige Züge finden müssen, um die Partie noch zu halten. Isaac ließ leider seinen Gegner direkt ins Remis entwischen und somit war der Kampf verloren. Immerhin hielt Eline das schwierige Endspiel nach 6,5 Stunden (!) Kampf. An diesem Tag ist Rüdersdorf an uns vorbeigezogen, jedoch nur nach Brettpunkten. 

Hier nochmal der Wettkampf im Detail:

Quelle: Schachbund

Runde 8: Lübecker SV-HSK 2 

Am Sonntag ging es gegen die schwächste Mannschaft unserer Liga, den Lübecker SV, für uns weiter. Hier war ein Sieg verpflichtend, was uns auch gelang. Ich war wieder schnell fertig. Ich spielte eine komplizierte Theorievariante, verwechselte dann eine Zugreihenfolge und landete in einem unbequemen Endspiel. Zu allem Überfluss stellte ich dann auch noch einzügig die Partie ein, als es definitiv noch möglich war, das Remis zu halten. Ziemlich ärgerlich! Zum Glück sahen die anderen Bretter bereits sehr gut für uns aus. Niko sollte bald Material und die Partie gewinnen, Malte stand sehr aktiv, Tom und Frank hatten großen Raumvorteil und Isaac gewann bald einen Bauern. Lediglich bei Eline und Melanie schienen Überraschungen möglich. Eline hatte einen unsicheren König und Melanie einen Bauern weniger. Frank und Melanie waren als nächstes fertig, beide konnten ihre Partien gewinnen. Frank konnte seinen Raumvorteil locker verwerten, während Melanie ihre junge Gegnerin überlisten konnte. Leider passierten Tom ein Missgeschick und er hatte plötzlich eine Figur weniger. Aufgrund der Aktivität konnte er aber noch dagegenhalten und bot dann die Punkteteilung an. Diese wurde angenommen und sicherte den Sieg ab, da Eline sich gut verteidigen konnte und im Gegenangriff gewinnen konnte. Bei Malte war inzwischen nicht mehr klar, ob sein Endspiel gewinnbar ist oder nicht. Leider hielt sich sein Gegner und die Partie endete Remis. Das sicherte das 6-2 ab, nachdem Isaac seinen Mehrbauern ohne Probleme verwerten konnte. Ein wichtiger Sieg, nachdem für uns immer noch alles möglich ist. Hier der Wettkampf im Detail: 

Quelle: Schachbund

Schlechter als Platz 6 (Relegation) können wir nicht werden, aber nach oben ist definitiv noch was möglich. In 3 Wochen werden wir in Rüdersdorf zeigen, was wir draufhaben! Liebe Grüße aus Wien! 

Konstantin Peyrer

 

Anmerkung der Redaktion:

An dieser Stelle auch noch der wiederholte Dank an unseren Freund Björn Lengwenus, der uns die Räumlichkeiten seiner Schule immer wieder zu Verfügung stellt! Und natürlich an unsere fleißigen Helfer für den Aufbau! Es ist wirklich großartig, dass HSK 2 ein so tolles Team ist, die Mehrheit des Teams beteiligte sich an der Organisation des Wochenendes, beim Auf- und beim Abbau! Hier nutzen Frank Bracker, Tom Woelk, Isaac Garner und Malte Colpe schon einmal die aufgebauten Bretter am Freitag Abend für die ein oder andere Blitzpartie:

Aufbau in der Aula des ATW am Vorabend! Foto: Reinhard Ahrens

 

Und so sieht der Spielsaal dann aus, wenn zwei Wettkämpfe gespielt werden! Foto: Eva Maria Zickelbein

 

Eline Roebers hatte eine wilde Stellung gegen Ulrich Krause, in der man supergenau spielen musste! Im Hintergrund sieht man noch Malte Colpe gegen Dirk Lampe und Isaac Garner gegen Thilo Koop. Foto: Eva Maria Zickelbein

 

Melanie Lubbe spielte mit Schwarz gegen das Lübecker Talent Lisa Sickmann und gewann. Von Lisa werden wir aber sicher in den nächsten Jahren noch viel hören! Foto Eva Maria Zickelbein

 

Im Kulturhof neben der Aula gab es Analysen, Brötchen, Kaffee, Bundesliga-Schach aus Viernheim und HSK 🙂 Foto: Eva Maria Zickelbein

 

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