Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

2. Bundesliga: Abschlussbericht HSK 2 der Saison 2022/23

Nach einer enttäuschenden 3.5:4.5 Niederlage gegen St. Pauli und dem damit einhergehenden Verlust der Tabellenspitze ging es am 18. Und 19.3. in Bremen um die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Nord. Unsere Gegner waren die starke Mannschaft des Lister Turm Hannover und die vom Abstieg bedrohten Gastgeber aus Bremen. IM Georgios Souleidis setzte diesmal aus, für ihn sollte IM Dirk Sebastian einspringen. Die Stammkräfte IM Frank Bracker, IM Merijn van Delft, IM Malte Colpe, Arne Bracker, FM Tom-Frederic Wölk und Jeremy Hommer waren wie gewohnt mit von der Partie. Nachdem ich (Konstantin Peyrer) gegen St. Pauli ausgesetzt habe, war ich dieses Wochenende wieder im Einsatz. Das Ziel waren mindestens 3 Mannschaftspunkte, um die Meisterschaft abzusichern.

Runde 9: HSK Lister Turm – HSK 2
Zwei Tage vor der Begegnung mit dem Team aus Lister Turm kam die Nachricht, dass es einen Krankheitsfall in der ersten Mannschaft gab. Das führte zum Aufrücken von Dirk, womit kurzfristig jemand einspringen musste. Glücklicherweise fanden sich IM Norbert Sehner (Samstag) und Georgios (Sonntag). Norbert fuhr mit dem Auto nach Bremen, der Rest mit der Bahn. Die Anreise gestaltete sich für unsere Gruppe sehr unkompliziert, alle Spieler waren mindestens 20 Minuten vor Spielbeginn vor Ort.

Zum Wettkampf: Durch den Ausfall von Dirk spielte ich am Spitzenbrett. Die Eröffnung lief ausgesprochen gut für mich, ich hatte das Läuferpaar und eine schöne Kontrolle über die Stellung. Frank wurde an Brett 2 mit einer Idee die so schon Vincent Keymer spielte konfrontiert und hatte schon früh eine unangenehme Stellung. Merijn spielte einen interessanten Anti-Marschall, der sich eigentlich immer im Gleichgewicht befand. Malte packte gegen seinen bewährten Petrov aus und erreichte ein interessantes Endspiel, das vermutlich dynamisch ausgeglichen war. Arne spielte eine interessante Idee im Tajmanov-Sizilianer und erreichte ein leicht besseres Endspiel. Tom misslang sein Sizi und er stand schnell mit dem Rücken zur Wand. Norbert und Jeremy hatten auch wenig Glück bei ihrer Eröffnung und standen beide bedrückt. Schnell zeichnete sich eine Niederlage im Match ab, nur bei Arne und mir gab es Gewinnpotential.
Frank war als Erster fertig und sah in seiner Partie leider kein Land, seinem Gegner gelang eine sehr gute Partie. Ich hatte meinen zwischenzeitlich großen Vorteil sukzessive verspielt und musste sogar aufpassen, dass meine Partie nicht verloren geht. Ich behielt zum Glück meine Fassung und konnte ein leicht enttäuschendes Remis absichern. Arne begnügte sich mit einer Zugwiederholung in gemischter Lage. Ein Lichtblick war für uns, dass Merijn in beiderseitiger Zeitnot seinen Gegner überlisten konnte. Somit keimte wieder etwas Hoffnung auf ein 4 zu 4 auf. Jeremy war sichtlich angeschlagen, kämpfte aber trotzdem tapfer. Leider musste er sich dann aber doch ergeben. Norbert kämpfte sich in ein Endspiel mit jeweils Turm und Läufer, in dem er einen Minusbauer hatte. Jedoch wurde ihm sein exponierter König zum Verhängnis. Nachdem sowohl er als auch sein Gegner neue Damen auf dem Brett hatten war sein König mitten im gegnerischen Lager viel zu schwach und die Partie ging ebenfalls verloren. Bei Malte war inzwischen ein korrektes Remis vereinbart worden. Nun liefen noch die Partien von Merijn und Tom. Merijn ließ zwar in Zeitnot einen sofortigen Sieg aus, stand aber dennoch aufgrund der Dominanz seiner Stellung weiterhin auf Gewinn und verwertete diesen auch problemlos. Ein schöner Sieg vom Captain, wobei der Verlust des Wettkampfes schon feststand. Tom kämpfte sich stark in die Partie zurück und verpasste an einem Moment sogar den vollen Punkt. Mit dem Remis war der Entstand im Match 3 zu 5.

Hier die Ergebnisse im Detail:

Quelle: Schachbund

Runde 10: HSK 2 – SV Werder Bremen 2
Nun stand das Ende einer spannenden Saison an. Trotz der Niederlage am Vortag war die Meisterschaft bei einem Sieg sowie Schützenhilfe von Berlin gegen Rüdersdorf und St. Pauli gegen Lister Turm möglich. Georgios sprang aufgrund des Ausfalls von Dirk ein und bescherte Merijn, Arne und mir zwei Weißpartien, während Frank, Malte und Tom zwei Partien mit den schwarzen Steinen bestritten. Jeremy spielte beide Partien auf Brett 8 und hatte demnach einen Farbwechsel. Das Match begann sehr vielversprechend, Arne und Merijn remisierten ohne Probleme gegen die nominell etwas stärkere Gegnerschaft. Tom befreite sich nach anfänglichen Schwierigkeiten und hatte eine gute Stellung am Brett. Jeremy und ich konnten mit Weiß Druck aufbauen. Malte spielte wieder Petrov und erreichte eine vielversprechende Stellung. Nur bei Georgios und Frank sah es nicht so gut aus, wobei auch sie gegen sehr starke Gegner spielten. Mir gelang es, meine Stellung Schritt für Schritt zu verbessern, bis ich schließlich eine Gewinnstellungen erreichen konnte. Anders als am Vortag verwertete ich die Partie auch und es stand 1:0 für unsere Mannschaft. Jeremy erhöhte fast zeitgleich auf 2:0. Er hatte einen guten Springer gegen schlechten Läufer, woraus er in einem Spiel auf den gegnerischen König Kapital schlagen konnte. Mit 7 aus 9 ist er unser Topscorer der Saison. Und das, obwohl er angeschlagen war, Gratulation! Frank wurde positionell überspielt und verlor die Partie leider. Kopf hoch, Frank! Malte behielt in komplexer Lage einen kühlen Kopf und verteidigte souverän gegen ein gegnerisches Qualitätsopfer. Nachdem taktisch eine weitere Figur gewonnen wurde, gab sein Gegner auf und wir gewannen das Match. Die Niederlage von Georgios gegen einen betont solide agierenden GM spielte somit keine Rolle mehr. Für Bremen bedeutet dies Zittern und hoffen, dass die Schachfreunde Berlin aus der 1. Liga absteigen, womit ihre zweite Mannschaft neben Norderstedt und König Tegel als dritte Mannschaft absteigen würde. HSK Lister Turm konnten wir dank eines 4:4 von St. Pauli noch überholen, jedoch gewann Rüdersdorf knapp mit 4.5:3.5 gegen Berlin und sicherte sich somit den Aufstieg.

Hier unser Wettkampf im Detail:

Quelle: Schachbund

Für mich war es eine erfreulich schöne Saison. Wir waren eine weitere Saison nah am Titel dran und das als eine der nominell schwächeren Mannschaften! Hervorheben muss ich die Auftritte von Jeremy mit 7 aus 9 und Malte mit 6.5 aus 9. Auch Merijn, der seit dieser Saison Mannschaftsführer war, erzielte starke 3.5 aus 5. Ich freue mich schon auf eine weitere erfolgreiche Saison mit dieser Mannschaft.

Liebe Grüße aus Wien
Konstantin Peyrer

 

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