Unter der bewährten Leitung von Wolfgang Block und Gerhard Meiwald fand das Turnier mit 20 Vierermannschaften im Hotel „ARA“ statt. Es sollten 7 Runden nach Schweitzer System gespielt werden. In der Setzliste fanden wir uns erwartungsgemäß nur auf Platz 20 wieder. Das war keine Überraschung, denn keiner aus unserer Mannschaft hatte eine ELO-Zahl größer als 2000.
Gerne hätte unser Hamburger Seniorenwart Robert Law stärkere Senioren aufgestellt, aber trotz intensiver Bemühungen hatte er bis Mitte August für die Altersklasse 50+ nur Hauke Reddmann und für die 65+ auch nur zwei Kandidaten gefunden. Das war bestimmt deprimierend und vielleicht auch ein Grund, dass Robert nun von seinem Amt als Seniorenwart zurückgetreten ist. Wir aktiven Senioren hätten uns allerdings von Robert auch einen Versuch gewünscht, trotz Corona einen Spielort und Spieltermin für die jährliche HH SEM zu finden. Schleswig Holstein hat es letztes Jahr in Büsum geschafft und wird es ab 30. September wieder in Büsum mit ca. 150 Teilnehmern durchziehen.
Anfang August erreichte mich (Theo Gollasch, HSK v.1830) von Robert die Anfrage, ob ich evtl. bereit wäre für 50+ oder 65+ in Ingolstadt anzutreten. Der Hamburger Schachverband würde jedem Teilnehmer für das 7 Tage Turnier einen Zuschuss von 200 € zahlen.
Ich wusste von diesen Wettkämpfen und hatte in den letzten 20 Jahren auf Teilnahme verzichtet, obwohl mich mein Freund Christoph Engelbert immer wieder angesprochen hat. Nach Christophs überraschendem Tod ist die Bereitschaft zur Teilnahme auch bei anderen Schachfreunden (z.B. von Concordia) offensichtlich fast auf Null gesunken.
Letztlich konnte ich Robert bei der Anwerbung helfen und er konnte eine 65+ Mannschaft melden: Theo Gollasch (1987/1904), Wolf Gerigk (2011/1871), Kurt Krotofil (1909/1803), Reimund Wolke (1871/1774). Theo, Wolf und Reimund (HSK), Kurt von Niendorf.
Das Turnier verlief gut organisiert und hatte am Ende (in unserer Altersgruppe 65+) den gleichen Sieger wie beim letzten Turnier, nämlich Berlin. Herzlichen Glückwunsch! Die Siegermannschaft hatte 11 : 3 Punkte und wir auf Platz 20 (nicht unerwartet) 1 : 13 P.
Für mich selber wurde das Turnier (an Brett 1) zu einem persönlichen Drama.
Nach einem guten Schwarzremis in der 1. Runde gegen einen der bekanntesten deutschen noch aktiven Senioren (Willy Rosen/Nordrhein – Westfalen II/ 88 Jahre), hatte ich in den Runden 2 bis 5 nicht nur nach 30 Zügen die bessere Stellung (Fritz 11 bis zu + 5,91), sondern in den Runden 3 bis 5 mindestens einen Bauern mehr. Das hatte ich mir viel schwieriger vorgestellt. Letztlich kam es aber nur in Runde 2 zum Remis und aus den 3 nächsten Gewinnstellungen holte ich unglaubliche 0 Punkte. Nur in der 6. Runde hatte ich früh etwas Nachteil.
Meinen Mannschaftskollegen ging es unterschiedlich: Wolf holte 2,5 P und hätte ohne 2 grobe Patzer vielleicht sogar 3,5 P erreichen können. Kurt war häufig schon früh in der Defensive und konnte nur einmal durch einen schönen Konter einen Punkt mitnehmen. Reimund hat sehr solide gespielt und mit 3,5 P unser bestes Ergebnis geholt.
Für mich bleiben ein paar fast schlaflose Nächte in Erinnerung und das Wiedersehen mit vielen Senioren, die ich von den Deutschen Meisterschaften her schon gut kenne.
An Robert Law herzlichen Dank für die Mühen jetzt und in den letzten Jahren !