Letzte Runde für uns in der Bezirksliga C: Wir dürfen zu Bille 2 reisen ins Bürgerhaus Westibül. Da werden Erinnerungen wach an frühere Anfahrten, wo die Bahn zwischen Berliner Tor und Bergedorf durch Busersatzverkehr dargestellt wurde und einige deutlich zu spät kamen. Heute klappt alles gut, wir sind zu Rundenbeginn vollständig und der Wettkampf beginnt. Die bisherige Saison verlief für uns viel besser als für Bille. Wir haben schon 6 Punkt, Bille immer noch 0. Aber in unserer Spielklasse hat das nicht allzu viel zu sagen. Und so beginnt der Wettkampf auch. Schon nach einer Stunde schreitet die schwarze Dame von Hans Peter Erb am siebten Brett erhobenen Hauptes auf das Feld e3. Christian Tegethoffs König befindet sich auf f2, Fluchtfelder gibt es keine mehr. Dieser Punkt geht an Bille. Nur eine halbe Stunde später verliert auch John Christensen am zweiten Brett gegen Jens Strampfer. John hat sicher schon viel bessere Partien für uns gespielt, heute lief es schlecht. Nach 90 Minuten liegen wir also 0:2 zurück. Vielleicht erwischt es uns heute doch?
An allen anderen Brettern sieht es aber recht ordentlich aus. Und tatsächlich gewinnt an Brett 8 Peter Grotrian gegen Georg Gaab. Peter sagt später, er habe die goldenen Schachregeln aus unserer WhatsApp-Gruppe (Prusikin, Feuer frei!) befolgt und es hat voll geklappt. Das freut mich sehr. Nur wenige Minuten später ist auch die Partie am fünften Brett zwischen Jörn Hannemann und Elvin Bachschisade zu Elvins Gunsten entschieden. Elvin spielt immer gleich, irgendwann steht das Brett voll in Flammen, er blickt noch durch, sonst niemand. So auch heute, Elvins Königsangriff entscheidet für uns. Elvin hat alle fünf gespielten Partien gewonnen und seine DWZ um 98 Punkte verbessert, nächstes Jahr spielt er an Brett 3. Der Wettkampf steht nun 2:2.
In dieser Phase zeigt sich, dass wir wirklich ein gutes Team sind. Dreimal Remis und ein Sieg, das genügt jetzt zum Gewinn des Mannschaftskampfes. Während ich noch so darüber nachsinne, beendet David Goldmann am ersten Brett seine Partie gegen Franz Indinger mit Remis. Ich (Armin Meibauer) stehe vielleicht ein bisschen aktiver, sehe aber immer nur Risiken für meine Züge also biete ich am dritten Brett meinem Gegner Martin Müller-Glewe Remis an. Er nimmt an. Nach knapp 3 Stunden steht es also 3:3, die Partie von Frank Neldner an Brett 6 entwickelt sich sehr erfreulich, er hat drei Bauern mehr im Damenendspiel und seine Dame ist viel aktiver als die von Dagmar Knobel. Und tatsächlich wenige Minuten später ist dieser Punkt eingefahren. Wir führen zum ersten Mal in diesem Wettkampf.
Nur noch Sebastian Kurch spielt am vierten Brett gegen Helge Biermann. Sebastians Stellung erinnert an die Kampfaufstellung römischer Truppenverbände gegen ein kleines gallisches Dorf. Gott sei Dank heißt sein Gegner weder Asterix noch Obelix und so gelingt es ihm nicht in die schwarze Stellung einzudringen. Es gibt nur noch Türme und Sebastian stopft alle möglich Einbruchslöcher. Eigentlich geht nichts mehr. Da einigt man sich auf das ersehnte Remis. Wir haben tatsächlich gewonnen.
4 ½ : 3 ½ , unser dritte Sieg in dieser Saison bei nur einer Niederlage und zwei Unentschieden, dies wird am Ende den dritten Platz bedeuten, gesetzt waren wir auf Platz 5. Wir sind total begeistert!
Unsere Hauptscorer waren David Goldmann 5 aus 6 (DWZ +70), Christian Wolf 4 ½ aus 5 (DWZ +75) und Elvin Bachschisade 5 aus 5 (DWZ +98), aber allein hätten sie natürlich auch nichts reißen können. Der Erfolg ist unser grandioses Team mit dem besten Captain, den wir uns vorstellen können. Danke, Sebastian, für die tolle Führung unseres Teams. Wenn die siebte Runde, in der wir spielfrei sind, vorbei ist und alles definitiv feststeht, werden wir sicher noch einen gemütlich Ausklang beim Griechen zelebrieren.
Armin Meibauer