Freitagabend war es so weit, die neue Saison konnte beginnen. Wir freuten uns sehr auf spannende Partien gegen die HSK Kids. Alles begann pünktlich.
Ich (Armin Meibauer) spielte am dritten Brett gegen Olaf Ahrens. Zu Beginn steht Olaf sehr aktiv, dann jedoch macht er am Damenflügel alles dicht, woraufhin nur noch ich am Königsflügel angreife. Meine lange Rochade schien sicher, was man von seiner kurzen Rochade nicht sagen konnte. Motiviert von den vielen jungen Menschen um mich herum, greife ich wie vor 50 Jahren kompromisslos an. Als Olaf keine Chancen mehr für sich sah, gab er auf. Es war 21 Uhr und wir führten 1:0.
Kurz vor dem Ende der Partie an Brett 3: Schwarz hat soeben einen Springer auf e5
geschlagen, um sich zu entlasten. Wie sollte Weiß am besten antworten?
In der nächsten halben Stunde dann die nächsten Entscheidungen. Zunächst Remis am vierten Brett zwischen Jonathan Luis Busch und Christian Wolf. Lange stand Christian gedrückter, am Ende ein gerechtes Remis. Dann zwei Siege an den Spitzenbrettern. Fast gleichzeitig gewannen Simon Wellnitz an Brett 2 mit Schwarz gegen Kaiwen Wang und an Brett 1 Florian Kugler gegen Aras Kutlar. Die Partien verliefen irgendwie im Gleichschritt, beide gelangten sukzessive in Vorteil und gewannen sicher im Endspiel dank des Materialvorsprungs. Wir hatten 3,5 Punkte an den ersten vier Brettern gemacht. Das sah nach einer klaren Angelegenheit aus, war es aber nicht. Überall standen die Kids ganz ordentlich, sodass ich mich fragte, ob es wohl reichen würde.
Die Zeit schritt voran und die jungen Kämpfer wurden müder. Das war unser Glück, und so gewann um 22.15 Uhr Frank Neldner am achten Brett gegen Leopold Peters, der in eine Springergabel lief und damit ein sehr Remis verdächtiges Endspiel verlor: Der Läufer war futsch und der Punkt auch.
An den Brettern fünf und sieben hatten auch wir Schüler sitzen, aber doch ein paar Jahre ältere. Davyd Derhay gewann zunächst eine Qualität gegen Ben Konstantin Dührkohp und griff dann beherzt an, was zum erhofften Gewinn führte. Eine sehr schöne Angriffspartie spielte auch Ivan Ahryzkov gegen Nua Fettan. Ivans Ziel war der erfolgreiche Mattangriff, dem ordnete er alles unter. Der Plan ging auf.
In dieser Stellung spiele Ivan angriffslustig: 18. Lxh6…
… und seine Rechnung ging auf. Leider fand Nua mit Schwarz nicht die richtige Fortsetzung;
und kurz darauf wich der König bereits ersten Schachgeboten aus. Wie setzt Weiß fort?
Der Schlusspunkt der Partie. Diese ist für Schwarz nicht mehr zu retten; der weiße Angriff
ist zu mächtig. Nua versuchte noch: 26… Dxe5 und gab nach 27. Dxg6+ folgerichtig auf.
Jetzt spielte nur noch Sebastian Kurch am sechsten Brett gegen Alexander Winklmann. Tatsächlich stand Sebastian schon lange schlechter. Alexander konnte befreit aufspielen und tat das auch. Das Endspiel ging klar an ihn. Der Punkt war voll verdient.
Den Wettkampf hatten wir nun klar mit 6,5:1,5 Punkten gewonnen. Die Partien waren viel enger als das Ergebnis. HSK 11 wird sich weiter steigern, und wir werden weiter mit Zuversicht um den Klassenerhalt kämpfen.
Armin Meibauer (Text), Christian Wolf (Diagramme)