Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

HMM 2025, Kreisliga D, HSK 23 obenauf – „ganz neue Perspektive“?!

Ja, was ist denn hier los? In den letzten Spielzeiten taten wir uns gerade zum Saisonstart meist recht schwer und nun scheint es einfach für uns zu laufen und das erfreulicherweise bisher auch ohne eine einzige Verstärkung von der „Reserve-Bank“! Unter Käptn Karpe steht die gesamte Crew bereit und hätte in der 3. Runde auch locker zu neunt antreten können, aber der Reihe nach – Andi Albers (A.) und Sebastian Karpe (S.) berichten:

Andraes: Neben einigen personellen Veränderungen im Kader drehten sich die Gedanken zu Beginn der Spielzeit vor allem um die neu beschlossene Bedenkzeit-Verkürzung in der Kreisliga. Da wir einige „Kandidaten“ in unseren Reihen haben, die gerne mal „tief reinschauen“ und ihre Gedanken mehr oder weniger subtil schweifen lassen, gab es durchaus Sorgenfalten auf der einen oder anderen Stirn ob der „geklauten“ halben Stunde. Es lassen sich mit Sicherheit endlos viele Pro- und Kontra-Argumente auflisten, am Ende ist es so beschlossen worden und alle Betroffenen müssen sich damit arrangieren, basta!

Sebastian: Die Aufstellung des Teams für diese Saison gestaltete sich in diesem Jahr vergleichsweise einfach. Man könnte auch sagen, das Team ist im Kern stabil. Mit Nils Altenburg als Unterstützung in der Mannschaftsführung und der Aufnahme von Henrik Schröder sind die Veränderungen schnell aufgelistet. Anders als zum Teil in den Vorjahren bedurfte es keiner langen Überlegungs- und Abstimmungsrunden mit Christian Zickelbein, der auch in diesem Jahr wieder regen Anteil an den Geschehnissen nimmt. Wie in den vergangen Jahren auch, sind wir wieder strikt nach DWZ aufgestellt, was mich für diese Saison an Brett 7 setzt, auch wenn das eine oder andere Team-Mitglied meinte, ich solle doch weiter vorn spielen.

Meine Umfrage im Team, ob wir lieber im Osten oder Westen der Stadt spielen wollen, stieß weitgehend auf Gleichgültigkeit. Am Ende wurde es nach einem Ausflug in die Kreisliga B die Rückkehr in die Kreisliga D mit verschiedenen alten Bekannten. Wie es bislang scheint, keine schlechte Entscheidung. Die Nachricht von der Bedenkzeitverkürzung erreichte mich kurz vor der ersten Runde und führte auch bei mir persönlich nicht unbedingt zu Freudensprüngen.

Runde 1 – Derby-Sieg gegen HSK 24

Wir kennen uns, wir schätzen uns, aber gerade die HSK-internen Duelle zu Beginn haben ja doch auch immer ihren eigenen Reiz, weil schon der Wille da ist, die interne „Hackordnung“ klarzustellen. In einem engen Match waren wir allerdings zu fast jeder Zeit ganz guter Dinge, und die 4,5 Brettpunkte waren gefühlt eher das Minimum, das zu holen war. Für die mentale Unterstützung konnten wir uns über den Besuch unserer früheren Teamkameradin und Mannschaftsführerin Katja S. freuen, solche Überraschungen pushen ja immer noch mal extra 🙂

Henrik, der seine erste „echte“ Turnierpartie bei uns spielte hielt lange Zeit gut mit und wir hofften ein wenig auf „konditionelle“ Überlegenheit, aber Rolf Lohkamp ließ sich trotz einiger ausgelegter Fallstricke nicht die Butter (Punkte) vom Brot (Brett) nehmen. Teamchef Sebastian ging hingegen mit gutem Vorbild voran, blockte die überfallartigen Angriff von Harald Meyer relativ locker weg, wackelte an einer Stelle ein wenig in der Vorteilsverwertung, aber insgesamt war dieser Sieg nie wirklich gefährdet. An meinem Brett entwickelte sich eine muntere Partie und wie es so häufig ist, wenn man den Ball lang genug in der Luft hält (beziehungsweise die Figuren auf dem Brett), irgendwann unterlaufen dem Favoriten weniger Fehler und taktisch ist plötzlich was zu gewinnen.

Unser Topscorer der letzten Saison Metu macht einfach weiter wie bisher: optimistisch nach vorne spielen, gutes Zeitmanagement und immer ein paar Tricks einbauen, aber an Brett 5 ist das natürlich etwas schwerer als am letzten Brett und Dieter Wichmann verteidigte sich gewohnt solide, so dass hier der Punkt ebenso geteilt wurde, wie im Duell zwischen Nils und Jörg Spreu an Brett 2 und nach einigen Verteidigungs-Klimmzeugen auch Volker gegen Horst Feis. 3,5 – 2,5 Zwischenstand. (so habe ich es zumindest wahrgenommen, evtl stimmt die eine oder andere chronologische Reihenfolge nicht.

Die beiden letzten Stellungen von Arend (großer Vorteil) und Boris (in etwas ebenso großer Nachteil) schienen ebenfalls so gut wie entschieden, allerdings kann in der Kreisliga gerade zu fortgeschrittener Stunde natürlich immer noch was passieren und so sind die Punkte erst verteilt, wenn wirklich alle Uhren still stehen. Zu unserer Freude passierte allerdings nichts spielentscheidendes mehr und so konnte Sebastian unseren angeblich ersten Saisonauftaktsieg seit Existenz dieses Teams vermelden!

Sebastian: Da muss ich widersprechen! Auch in der letzten Saison gelang uns ein Auftaktsieg – auswärts gegen Blankenese und ähnlich knapp mit 4,5:3,5. Den Siegtreffer steuerte seinerzeit unser Edelhelfer Michael Schenk bei. Ihn konnten wir zu unserem Auftakt-Match ebenfalls begrüßen. Dieses Mal allerdings „nur“ als interessierten Zuschauer. Abgesehen davon stimmt die Beobachtung allerdings. In den vergangenen Spielzeiten gehörten aufmunternde Sprüche wie „Ein gutes Haus beginnt man im Keller!“ durchaus zum Fazit der ersten Runden, und meist ging es in der Saison viel zu lange um bzw. gegen den Abstieg.

Zurück zum Kampf: Ich war schon kurz vor halb sieben im Klub und fand schon einen vollständig vorbereiteten Spielsaal vor – vielen Dank an Jörg Spreu, den Mannschaftsführer unseres Gegners und früheren Mitstreiter im Team. Insgesamt also trotz aller Konkurrenz ein sehr freundschaftliches Umfeld für unseren ersten Kampf. Wie so oft, ist es mir nur sehr eingeschränkt möglich, während des Kampfes einmal zu schauen, wie es an den anderen Brettern so steht. Dies ist in diesem Jahr noch verkompliziert durch die schon erwähnte fehlende halbe Stunde. Am Ende kann ich einen knappen Sieg vermelden – sowohl über die Verbandsseite als auch per WhatsApp an den Team-Chat und Christian Zickelbein.

Runde 2 im fernen Großhansdorf

Andreas: „Ich begrüße unsere Gäste, wünsche tolle Partien und einen schönen Abend, wer jetzt am Ende gewinnt, ist mir ehrlich gesagt gar nicht so wichtig“ war die freundliche, faire und dennoch etwas „omenhafte“ Begrüßung des gastgebenden Teamchefs Wolfgang Wilke.

Nominell fast 100 Punkte schwächer eingeschätzt, waren unsere Erwartungen zu Beginn nicht unendlich hoch, aber auch in dieser Außenseiter-Rolle kann man sich ja erstmal gemütlich einrichten.

Insgesamt schien mir relativ wenig „Biss“ bei den Gastgebern vorhanden, was in Bezug auf die oben erwähnte Ansprache ins Bild zu passen schien. Während sich bei Rolf und mir relativ bald ein positiver Partieverlauf andeutete, wurden Sebastian und Volker trotz deutlicher DWZ-Nachteile einigermaßen problemlos ins Remis entlassen und als dann Henrik nach der „ersten Partie“ nun in Runde 2 seinen „ersten Sieg“ in einer echten Turnierpartie feiern konnte, war das Match dann doch überraschend problemlos entschieden. Metu erhöhte in einer typischen Rauferei mit unserem Freund Volker Gast und so fielen die Niederlagen von Boris und Arend (nach langer starker Verteidigung) nicht so sehr ins Gewicht. 5-3 ohne irgendwelche Schwierigkeiten und das gegen das Topteam der Liga, alle Achtung.

Sebastian: Mit dem sprichwörtlichen „vom Feeling her guten Gefühl“ machte ich mich auf den Weg ins ferne Großhansdorf. Dank Navi war die Anreise problemlos. Allerdings gestaltete sich das Auffinden des Spiellokals dann etwas herausfordernder als gedacht. Kurz vor sieben waren wir fast vollzählig. Die verbliebenen Mitstreiter wurden mit Fotos über WhatsApp eingewiesen. Der Gegner hatte seine erste Runde hoch gewonnen. Trotzdem blieb das Gefühl, „Heute könnte was gehen.“. Nach Beendigung der Partien war noch Zeit, diese gemeinsam mit Andi zu analysieren. Seine Bereitschaft und sein schachliches Verständnis sind immer wirklich tolle Zutaten für einen gelungenen Kampf-Abend. Sonst ist mir noch meine Rückreise in Erinnerung, entschloss ich mich doch, die A1 „außen rum“ zu nehmen. Allen Navi-Warnungen zum Trotz stellte ich mich dann Höhe IKEA Moorfleet für eine gute Viertelstunde in den Stau und war trotz Bedenkzeitverkürzung erst nach Mitternacht zu Hause.

Runde 3 Nachbarschafts-Duell gegen Barmbek 5

Andreas: Ein guter Teamchef spürt, wann wer auch mal auf die Bank muss und da ich durch einigen Stress während der Woche nicht wirklich um einen Einsatz bettelte, entschloss Sebastian sich nach bereits quasi gesichertem Klassenerhalt zu einem gepflegten „Ohne 1, spiel 2“ und erlaubte mir eine Verschnaufpause. Nils übernimmt das Spitzenbrett und verteidigte dieses mit einem sicheren Remis souverän.

Der Kapitän selbst hatte sich anscheinend an Rolf in Runde 2 ein Vorbild genommen und brachte mit einem Kurzsieg das ganze Match in die richtigen Fahrwasser, mit Führung spielt es sich halt etwas leichter. Zum Ausgleich musste Henrik seinem Gegner gratulieren, irgendwas war in der Eröffnung schief gelaufen; passiert, so werden Erfahrungen gesammelt. Als ich gegen 21 Uhr zum ersten Mal den Spielsaal betrat, fiel mein erster Blick auf einen Kopfschüttelnden Rolf, dessen Brett bereits wieder aufgebaut war, sein Gegner berichtete den eigenen Kollegen von einem „lucky Punch“ und das trifft es auch ganz gut, denn Rolf hatte mit Schwarz eine tolle Positionspartie gespielt, einige Bauern eingesammelt und war dann in einem einzigen unaufmerksamen Moment doch auf der Grundreihe mattgesetzt worden „Ich hätte mir in die Hand beißen können“ war Rolf selbst eine Stunde später immer noch untröstlich. Den Gedankengang verstehe ich gut, aber diese stark geführten Partien zeigen vor allem, wie stark Rolf eigentlich ist, lediglich die Kondition ist nicht immer der beste Freund… zum Glück holt das Team dann manchmal die Kohlen aus dem Feuer. Metu mit einem weiteren Sieg (2,5/3 und damit gemeinsam mit Sebastian Topscorer bisher) und Boris mit einem Remis sorgten für weitere Punkte. In einer wilden Partie griffen Bernd (in seiner ersten Partie für uns in diesem Jahr) und seine Gegnerin sich bzw. die gegnerischen Könige an, mir war die ganze Sache überhaupt nicht klar, da wurden auf einmal die Züge wiederholt und Remis vereinbart, was uns im Match deutlich mehr geholfen hat als den Barmbekern.Denn Arend hatte nach einem kleinen taktischen Aussetzer ausgangs der Eröffnung kräftiges Gegenspiel für den verlorenen Bauern aufgezogen, alle Figuren aktiviert und machte sich an die Arbeit, den gegnerischen König zu erlegen. Wie schon in einigen Partien unseres Teams in den Runden zuvor wurde in der Analyse danach immer wieder ins Feld geführt „Ja, aber ich hatte auch nur noch xy Minuten auf meiner Uhr“, „Du glaubst nicht, was ich schon alles noch eingestellt haben“ und ähnliches, ich bin noch nicht ganz dahinter gekommen, was gegen dieses „angeknackste“ Selbstbewusstsein getan werden kann, vermutlich helfen nur weitere Erfolgserlebnisse und zumindest diese Partie zum 4,5 – 3,5 Sieg hat Arend sicher nach Hause und uns damit an die Tabellen-Spitze gebracht.

„Der letzte Zug entscheidet das Match! Arend Bothe lässt gegen Barmbek nichts anbrennen, sehr zur Freude von Nils Altenburg, Rolf Bollmann und dem Teamchef Sebastian Karpe!“ Foto: Andreas Albers

Sebastian: Zweites Heimspiel, zweiter Heimsieg. So ging es aus. Angefangen hat es aber ganz anders. Eingekehrter Winter und ein überhaupt nicht vorbereiteter Spielsaal empfingen mich wiederum kurz vor halb sieben. Beim Aufbauen aller acht Bretter kam ich ganz schön auf Temperatur. Rechtzeitig fünf vor sieben stand alles bereit. Auch das Team war fast vollständig eingetrudelt. Los ging’s. Besonders gefreut hat es mich, dass wir auch in der dritten Runde vollständig aus eigener Kraft antreten konnten. Das stärkt den Teamgeist und damit sind wir gefühlt stärker als die Summe unserer DWZ. Da auch ansonsten in der Staffel vieles für uns läuft, ist der Abstieg schon längst kein Thema mehr. Vielmehr können wir unbeschwert aufspielen. Weiter geht es in wenigen Tagen im ebenfalls fernen Volksdorf. Sofern nicht noch eine Grippe zuschlägt, steht auch hier die Aufstellung aus eigener Kraft.

Tabelle nach der 3. Runde in der Kreisliga D:

Quelle: Hamburger Schachverband

 

Und das ist echtes Teamfeeling: gemeinsamer Quizabend im Down Under von HSK 23:

„Gemütliches Kreisliga-Trainingslager im „Downunder“ beim gemeinsamen Pubquiz: von links nach rechts: Arend Bothe, Andi Albers, „Jokerin“ Lysann L., Kapitän Sebastian Karpe, Volker Krause und Nils Altenburg! Foto: Andreas Albers

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