Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

Knapper Sieg für HSK 12

Endlich ist es wieder möglich. Es ist Freitag, der 20.Januar 2023, und der Turniersaal im HSK Schachentrum ist voll. An allen Tischen wird gespielt. Pünktlich um 19 Uhr gibt Bessie Abram die Spiele frei, die Uhren werden gestartet. Einige Spieler kommen ein bisschen zu spät, es ist alles so wie immer, von Corona nichts mehr zu spüren. Wie schön!

Wir spielen heute an den Tischen vorne neben dem Balkon: HSK 12 – HSK 13. Beide Teams sind gleichermaßen mit Ersatzspielern versorgt, da eigene Spieler ersetzt werden müssen. So kommt es am 8. Brett zu dem HSK 17 internen Duell zwischen Nils Spiller (heute für HSK 12) und Mohammad Hossein Fasahat (heute für HSK 13), sicher ein bisschen kurios. Nils riskiert viel, zu viel, Mohammad Hossein gewinnt, HSK 13 führt 1:0.

Nach zwei Stunden bemerke ich, Armin Meibauer, heute am 2. Brett gegen Klaus von Bargen, wie ich immer unkonzentrierter werde. Die letzten Züge sind schon immer fragwürdiger geworden. Zwar habe ich einen Turm gegen Läufer und einen Bauern, aber mein König steht gefährdet, alle schwarzen Schwerfiguren greifen ihn an und der Läufer auf e4 verhindert irgendwie erkennbares Gegenspiel. Andererseits langfristig, wenn ich alles überstehe, ist das Endspiel vielleicht doch von Vorteil für mich. Ich biete Remis, Klaus guckt sich die anderen Bretter an und willigt in meinen Vorschlag ein. Hinterher berichtet er, dass er seine Brille vergessen habe und deswegen gar nicht genau sehen konnte, wie es auf dem Brett stehe. Dafür hast du aber sehr ordentlich gespielt, Remis ist wohl gerecht.

Kurze Zeit später gewinnt Elvin Bachschisade am 5. Brett gegen Carsten Wiegand. Für die Zuschauer war das eine furchtbare Schlacht. Ich dachte immer, Elvin würde verlieren. Beide griffen den gegnerischen König mit allen Mitteln an. Nun war es aber Elvin, der zuerst mattsetzen konnte, und das zählt halt. “So spiele ich immer” meinte Elvin hinterher. Da kommt ja noch einiges auf uns zu. Nach zwei Stunden also 1½:1½, es ist weiter spannend. Dann erscheint Manfred Stejskal im Turniersaal, bitte um Entschuldigung für die Unterbrechung, der Fahrer des Fahrzeugs HH-…. (aus Gründen der Diskretion wird die weitere Nummer hier nicht genannt) möge sein Fahrzeug bitte entfernen, es behindere erheblich. Allgemeines Gelächter, der Fahrer war wohl allgemein bekannt.

Um 22.40 Uhr dann die Meldung von Tim Borgstädt, er hat am siebten Brett gegen Nina Stappenbeck verloren. Tim hat frühzeitig eine Figur verloren und mit zunehmendem Endspiel war die Lage immer aussichtsloser. Für den erneuten Ausgleich sorgte beinahe gleichzeitig David Goldmann am ersten Brett gegen Alexander Fomenkov. David hat wieder eine ganz hervorragende Partie gespielt. Trotz des für seine Verhältnisse äußerst kontrollierten Aufbaus konnte Alexander sich nicht wirklich befreien, Davids Figuren spielten einfach harmonischer zusammen. Davids Springer auf e4 nutzte die Schwächen der weißen Stellung aus, und so gewann David. Nach gut drei Stunden also 2½:2½. Auf beiden Seiten wird weiter gehofft.

In der Schlussphase fallen dann die Entscheidungen zugunsten von HSK 12. Zunächst gewinnt Christian Wolf am dritten Brett gegen Andreas Kölblin. Christian kam hier sicher sein Einsatz in Potsdam in der Vorrunde zur Deutschen Amateur Meisterschaft zugute. Hatte er da doch viel Praxis erworben. Die konnte er jetzt gut einbringen, Andreas hatte zunehmend Zeitprobleme und geriet im Endspiel dann in Nachteil. Zum ersten Mal heute Abend gehen wir in Führung. Nun ist die Phase erreicht, in der Christian Tegethoff zu Höchstform aufläuft. Gegen Björn Beilfuß am sechsten Brett hat er nur noch Sekunden auf der Uhr, aber er findet den gewinnbringenden Angriffsweg. Björn muss sich geschlagen. geben. Der Wettkampf ist entschieden. Es spielen nur noch am vierten Brett Sebastian Kurch gegen Stefan Wallasch. Sebastian wollte die ganze Zeit gewinnen und manchmal geht es dann genau andersherum, seine Züge wurden ungenau und Stefan gewann die Oberhand und schließlich die Partie.

Wir waren am Ende überglücklich und sind mit einem schönen 4½:3½ Sieg in diese Saison gestartet. Ziel bleibt der Klassenerhalt, in diesem Sinne freuen wir uns schon auf den 10.2. wenn es bei Altona/Finkenwerder weiter geht.

Armin Meibauer

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