Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

Sensationeller Sieg gegen den deutschen Meister!

Am 15. und 16. März richteten wir unser Heimwochenende in der Frauenbundesliga aus. Mit unserem Reisepartner TuRa Harksheide empfingen wir die Teams aus Schwäbisch Hall und Deizisau.

Am Samstag stand der Kampf gegen den SK Schwäbisch Hall auf dem Programm. Der amtierende deutsche Meister hatte in der 6. Runde gegen den SC Bad Königshofen verloren, wodurch die Titelverteidigung in weite Ferne rückte. Wir starteten als klarer Außenseiter, zumal wir nur mit fünf Spielerinnen antreten konnten. Ich konzentrierte mich in den ersten zwei Stunden auf organisatorische Aufgaben und gönnte mir erst danach einen intensiven Blick auf die Partien.

Leicht erstaunt stellte ich fest, dass wir an vielen Brettern Vorteile hatten. Ist da wirklich eine Überraschung möglich? Eline Roebers spielte die gesamte Woche ein Turnier in Polen und flog erst am Samstag aus Breslau ein. Sie war zwar ordentlich müde gemäß eigener Aussage, doch das hielt sie nicht davon ab, ihre Siegesserie in der FBL für uns fortzusetzen. Bella Khotenashvili lieferte ihr an Brett zwei einen offenen Kampf, doch die 36-jährige Georgierin konnte ihr Figurenopfer letztendlich nicht rechtfertigen. Diese Partie habe ich am Samstag Abend auf meinen YouTube-Kanal analysiert.

Zwar verlor Judith Fuchs ihre Partie gegen Ekaterina Atalik, doch Antonia Ziegenfuß und Coco Lepu Zhou setzten ihre Gegnerinnen gehörig unter Druck. Cocos Gegnerin, Marina Gajcin, sah nach der Zeitkontrolle keine bessere Lösung, als in ein schlechtes Damenendspiel zu transformieren. Coco hatte einen gefährlichen Freibauern auf der b-Linie, der ihr den Sieg brachte.

Antonia sorgte für einen weiteren vollen Punkt. Sie spielte auf ihre typische Art und Weise sehr dynamisch und setzte sich nach und nach mit ihren taktischen Drohungen gegen Marsel Efroimski durch. Nach diesem dritten vollen Punkt musste Monika Socko am Spitzenbrett nur noch das bessere Endspiel nicht verlieren. Das war ein Klacks und letztendlich stand ein sensationeller 3,5:2,5 Sieg auf dem Papier!

Das Ergebnis feierten wir bei unserem Stammgriechen, bevor es gut genährt ins Bett ging.

Die Ergebnisse der 7. Runde

Am Sonntag morgen ging es um 9 Uhr gegen Deizisau weiter. Dieses Mal starteten wir dank Ileana Rogozenco komplett mit sechs Spielerinnen. Für sie war es ein sehr kurzer Auftritt, denn ihre Gegnerin, Mara Jelica, bot ihr schon nach acht Zügen remis an, was Ileana annahm. Das Schwarzremis war völlig in Ordnung aus meiner Sicht. Ab 10 Uhr startete ich eine Livekommentierung auf meinem Twitch-Kanal und im Gegensatz zum Samstag schwante mir Böses, denn an ALLEN Brettern standen wir nach der Eröffnung schlecht bis fürchterlich.

Eline hatte mit Schwarz gegen Jovana Rapport eine eher fragwürdige Variante in der Sizilianischen Verteidigung gewählt, doch die Ehefrau des Weltklassespielers Richard Rapport spielte sehr, sehr langsam. Das wurde ihr zum Verhängnis, denn die Stellung kippte im Mittelspiel und Eline gewann sehr souverän auch ihre zweite Partie an diesem Wochenende.

Antonia hatte in der Eröffnung mit Weiß einen Bauern ersatzlos geopfert. Diesem materiellen Nachteil lief sie die ganze Partie hinterher. Ihre Gegnerin Evgeniya Doluhanova spielte zum Glück ungenau und transformierte nur in ein Turmendspiel, das Antonia dank starker Technik und nach langem Kampf remis hielt.

Antonia Ziegenfuß

Weniger Glück hatte Judith. Sie überließ ihrer Gegnerin, Natalia Straub, deutlich mehr Raum im Mittelspiel und konnte sich aus der Igelstellung nie befreien. In Zeitnot hätte die Partie kippen können, doch leider fand unsere Spielerin eine schöne Wendung nicht und musste die Segel streichen. Damit stand es 2:2, doch die restlichen Partien verhießen nichts Gutes.

Coco kämpfte mit dem Rücken zur Wand gegen Katarzyna Dwilewicz. Die 25-jährige polnische WFM hatte gleich drei Freibauern am Königsflügel gegen nur einen weißen am Damenflügel, der von einem starken weißen Läufer und einem aktiven König unterstützt wurde. Eigentlich eine klare Sache, doch Dwilewicz ließ sich zu sehr beeindrucken und bog mehrmals falsch ab. Am Ende konnte Coco fast studienartig mit einem Turm gegen Springer und zwei Bauern das Remis forcieren. Wahnsinn! Danach hielt Monika das etwas schlechtere Endspiel gegen Hanna Marie Klek remis und sicherte uns einen Punkt in diesem Kampf.

Coco Lepu Zhou

Die Ergebnisse der 8. Runde

Die Saison endet mit der zentralen Endrunde vom 25. bis 27. April in Deggendorf. Es stehen noch die Duelle gegen TuRa Harksheide, Rodewisch und SC Bad Königshofen auf dem Programm. Die zentrale Endrunde findet zusammen mit der Schachbundesliga statt und wir freuen uns sehr auf dieses Event.

Alle Informationen über die Frauenbundesliga auf der Webseite des Deutschen Schachbunds
Fotos Hamburger SK auf flickr
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