Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

3. DSOL: 4. Runde (1)

DSOL: Gemischter Start in die 4. Runde

Gleich vier HSK Teams starteten am 8. März in die 4. Runde der 3. DSOL, die für uns wiederum ganz ohne technische Probleme verlief. Schwieriger wurde es an den Brettern: Neben nur zwei Siegen gab es auch zwei Niederlagen.

 

In der 2. Liga, Gruppe B musste Lennart Meylings HSK I im Heimspiel gegen die USG Chemnitz I mit 1½:2½ die erste Niederlage hinnehmen.

Wir verloren beide Schwarzpartien. Robert Engel musste in seinem Sizilianer schon früh Qualität und zwei Bauern geben und war trotz aller Versuche, noch ein Gegenspiel zu entwickeln, letztlich chancenlos. Andrés-Mauricio Reyes-Mantilla stand nach der Englischen Eröffnung gut, verlor aber bei einem Springervorstoß einen Bauern. Sein Remisangebot im 27. Zug lehnte sein Gegner ab, opferte dann aber einen Läufer für zwei Bauern, sodass Andrés noch einmal Ausgleich hätte erreichen können, aber leider übersah er beim Versuch, die Damen zu tauschen, einen Doppelangriff, der zu einem Damenendspiel mit drei Minusbauern führe. 0:2

Damit stand die Niederlage fest, denn Huo, Da hatte gegen die Berliner Mauer im Spanier nichts erreicht; schließlich gab’s ein Remis im Endspiel mit ungleichen Läufer. – Trotz ungleicher Läufer gewann Lennart Meyling sein Turm-Läufer-Endspiel dank eines Mehrbauern, den er in einem Schwerfigurenendspiel aufgrund des Figurenspiels und der besseren Bauernstruktur erobert hatte, und schoss das Ehrentor zum 1½:2½.

Schon morgen steht das nächste vorgezogene Match auf dem Programm, dann ohne Robert und Lennart, unterwegs zu einem Turnier in Italien.

 

1½:2½ hieß es auch in der 6. Liga, Gruppe B zwischen Michael Schenks HSK VI und dem SV Wermelskirchen II, doch das Match verlief deutlich spannender. Lange war jedes Ergebnis möglich. Julian Braun hatte sich am 2. Brett gut spanisch verteidigt und stand leicht besser, als ihm sein Gegner alle weitere Arbeit abnahm, indem er einzügig die Dame einstellte. Am Spitzenbrett hatte Elias Lu als Weißer schon im 5. Zug der Philidor-Verteidigung die Damen getauscht, ohne aber was aus seinem Entwicklungs-vorsprung zu machen. So konnte er froh sein, dass sein Gegner ihm im 36. Zug in klar besserer Stellung mit Spielmöglichkeiten nur für Schwarz Remis anbot, das er sofort annahm: 1½ : ½.

Am 3. Brett erprobte Leon Haertel Caro-Kann, schloss aber den Damenflügel ab, statt ums Zentrum zu kämpfen, und ließ auch seinen König in der Mitte. Trotzdem stand Leon nach 21 Zügen auf Gewinn, als sein Gegner mit Lb3? eine Figur einstellte und ihm auch noch  die c- Linie öffnete. Leon gelang gegen den andauernden weißen Angriff sogar eine Königswanderung nach b8, sodass er sich verteidigen konnte und sogar die seine Figuren Lc8 und Sa7 einengenden Bauern auf a4 und b5 hätte gewinnen können, aber leider übersah er in noch ausgeglichener Stellung ein Doppelschach im 39. Zug, das einen Turm kostete. Sein  Remisangebot kam nun zu spät. Nach 66 Zügen hatten die Gegner ausgeglichen – 1½:1½.

Noch aber hofften wir, denn Mannschaftskapitän Michael Schenk war beim ersten Einsatz für sein junges Team mit einem Mehrbauern aus der Eröffnung gekommen. Auch als er sich gezwungen sah, eine Figur für zwei Bauern zu opfern, um eine unangenehme Fesselung zu verhindern, hatte er weiterhin mit zunächst drei, dann vier verbundenen Freibauern für die Figur das bessere Endspiel, ja eine Gewinnstellung – besonders als der Schwarze mit 28…Lb6-d4 die tödliche Fesselung 29.Th1-d1 ermöglichte. Michael übersah leider diese Chance zunächst, ergriff sie jedoch einen Zug später, hätte dann aber noch ein Figurenopfer bringen müssen, um zwei Figuren zu gewinnen und weiter mit den Freibauern inzwischen auf h4-g5-f6 auf Gewinn zu stehen. Mit wenig Zeit war diese Stellung besonders für Weiß sehr schwer zu spielen, eine Zeit lang war noch auf ein Remis zu hoffen, aber Schwarz gewann schließlich die drei Freibauern und mit seinem letzten Bauern dank einer Mehrfigur auch die Partie: 1½:2½. Trotz der Niederlage aber behauptet sich HSK VI (8:2 / 12) dank der schon am 8. Februar vorausgespielten 5. Runde knapp ganz vorn und wird auch als Spitzenreiter in die 6. Runde gehen!

 

Alexander Pfaffenrots HSK III gewann in der 5. Liga, Gruppe D auswärts beim SK Rinteln II knapp, aber verdient mit 2½:1½.

Die Führung erzielte Siyuan Lu als Schwarzer in einer sizilianischen Partie. In der Eröffnung baute er sich die bessere Stellung auf; Weiß bot im 15. Zug einen Damentausch an, um dem bevorstehenden Angriff die Spitze zu nehmen. Siyuan dachte gründlich nach und nahm das Angebot an, gewann er doch auf diese Weise dem Be5 bei weiterhin guter Stellung. Im Springer-Läufer-Endspiel hatte Siyuan auch die aktiveren Figuren und gewann souverän. Auch Gerd Joppe hatte als Weißer in seinem Damengambit nach der Eröffnung deutlichen Vorteil: Er beherrschte mit allen schweren Figuren die c-Linie und Schwarz hatte kaum eine Chance, den gefesselten Lc7 auf Dauer verteidigen. Mit 20…Lc7xg3 versuchte er’s mit Gewalt und gab dabei den Tc8 auf, wenig später die ganze Partie: 2-0

Am 1. Brett spielte Elias Mandelkow als Weißer eine lange offene Partie gegen Sizilianisch, in der jeden Ergebnis möglich schien. Nach der Eröffnung stand Elias leicht besser, aber mit dem passiven Rückzug 18.Se1 gab er Schwarz die Chance, mit Da5 um die c-Linie zu kämpfen. In den sich ergebenden Verwicklungen verpasste Elias die doch gesuchte Chance, eine Figur zu gewinnen. Stattdessen verlor er einen Bauern und hatte bald auch Probleme mit der Grundreihe, die Schwarz aber nicht ausnutzte. Nach dem Damentausch entstand ein Endspiel weißer Springer gegen schwarzen Läufer bei gleichen Bauern auf beiden Flügeln. Der Läufer hätte aber den Springer nach seinem Rückgewinn des Bauern mit Lb3 auf b7 einsperren können. Da Schwarz diese Chance nicht nutzte, konnte Elias um das Remis kämpfen, das er auch erreicht zu haben schien, als er nach dem Abtausch der Bauern auf dem Königsflügel das Feld a1 erreicht hatte, von dem ihn Schwarz nicht hätte vertreiben können: Er hatte den falschen Läufer. Leider verließ er’s freiwillig und der Ba4 konnte sich verwandeln. 1:2

Gut, dass unser Kapitän Alexander Pfaffenrot es wie in der letzten Runde machte. Als Schwarzer hatte er gegen das Londoner System Ausgleich erreicht und durch aktives Spiel in ein Springerendspiel mit gleichen Bauern abgewickelt, in dem Gewinnversuche für beide Gegner gefährlich gewesen wären. Mit seinem Remis sicherte Alexander zum zweiten Mal den Mannschaftsieg, sodass HSK III (6:2 / 9) mit einem halben Punkt Rückstand auf den Spitzenreiter SC Weiße Dame Borbeck weiterhin den 2. Platz hält und hoffen darf, vorn mitzuspielen.

 

Den zweiten Sieg des Tages erspielte Sebastian Kurchs HSK V in der 6. Liga, Gruppe C mit 3:1 bei den Schachfreunden Birkenfeld II.

Frank Neldner hatte als Schwarzer am 3. Brett leichtes Spiel, weil sein Gegner im 8.Zug eine Figur einstellte und auch noch einen Doppelangriff über sich ergehen lassen musste. 1:0 nach 15 Zügen. – An allen anderen Brettern ging’s härter zu. Daviti Maisuradze und Christian Tegethoff am 1. und 4. Brett gingen scharf auf die Caro-Kann Verteidigung ihrer Gegner los, und am 2. Brett versuchte sich John Christopher Christensen in seinem Sizilianer mit entgegen-gesetzten Rochaden aggressiv zu verteidigen. Hie war wie oft in seinen Partien die Hölle los, aber der weiße Bauernsturm schien schneller. Insofern war es gut, dass Christian mit seinem scharfen 3.f3 gegen Caro-Kann und einem eher fraglichen Bauernopfer Erfolg zu haben schien. Zunächst schlug er mit dem Springer auf f7 ein, ein paar Züge später mit dem Turm und wickelte in ein klar besseres Endspiel mit Turm, Springer und Läufer gegen 2 Türme und jeweils 6 Bauern ab, das er langsam, aber sicher gewann, sodass zumindest das Unentschieden gesichert sein sollte. Denn Daviti hatte mit seinem Qualitätsopfer im 14. Zug nichts erreicht, seine Gegnerin stand sicher, gewann noch einen zentralen Bauern und stand auf Gewinn. Daviti kämpfte sich noch ins Turmendspiel, aber schließlich war nichts mehr zu machen. Inzwischen aber hatte „John the Legend“ am 2. Brett seinen Gegner mit 31… Db2# matt gesetzt, nachdem der Weiße selbst übersehen hatte, dass er mit 31.Dxg7# hätte matt setzen können: Der Lf6 schützte zwar die eigene Dame auf b2, gefesselt aber durch den Tf1 schützte er aber das Mattfeld g7 nicht mehr. 2:0 und wenig später gewann Christian an Brett 4, Daviti konnte in Ruhe verlieren.

Mit dem 3:1-Sieg hat Sebastian Kurchs HSK V (7:1 / 11½) das Spitzenduell gewonnen und die Führung in der 6. Liga, Gruppe C mit einem Mannschaftspunkt vor den Schachfreunden Birkenfeld II (6:2 / 10) übernommen.

 

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