Am Finaltag gewannen die drei Hamburger Teams noch zwei Titel. Johann Sanders HSK 2 schaffte es nicht, aber wir gönnen natürlich auch den Freunden vom SKJE ihre mit 3:1 gegen die SG Leipzig errungene Meisterschaft sogar der 2. Liga! Zum Sieg trug durch ein Remis am 2. Brett auch Paul Meyer-Dunker bei, der Präsident des Berliner Schachverbandes, der sich auf diese Weise zu seinen Hamburger Wurzeln beim SKJE bekannte. Herzliche Glückwünsche an den SKJE, der im nächsten Jahr in der 1. Liga starten darf. Dort gewannen heute die Schachfreunde Deizisau mit 4:0 gegen den tapferen SK Rinteln; vier Großmeister waren im Einsatz, Dmitrij Kollars am Spitzenbrett.
Auch der 2. Platz in der 3. Liga ist ein Erfolg
In der 3. Liga ging Johann Sanders HSK II als Außenseiter ins Finale gegen die Schachunion Ebersberg-Grafing und musste sich nach großem Kampf mit 1:3 geschlagen geben. Die oberbayrische Mannschaft, zu Hause „Unterm First“ auf dem Klosterbauhof in Ebersberg, spielte stark auf und gewann verdient. Am 4. Brett hatte Valentin Genov Probleme mit dem Morra-Gambit und stand nach dem Opfer Sxf7! unter großem Druck. In den beiden Weißpartien ging es uns besser, doch Roman Kurley schloss auf vollem Brett Frieden. Vermutlich traute er seinen eigenen Angriffsversuchen nicht ganz, und auch Jean-Louis Sander musste sich in einem spannenden Doppelturmendspiel mit Remis zufriedengeben. Valentin konnte sich vom größten Druck befreien, aber seine Stellung blieb trotz einer Mehrfigur mit dem König in der Mitte schwer zu spielen, und so konnte sich der Weiße mit einer Kombination ein gewonnenes Endspiel mit Turm gegen Läufer sichern. Und auch Johann Sanders Versuch, den weißen Angriffsdruck gegen seine lange Rochade mit einem Turmopfer für zwei Zentrumsbauern abzuschütteln, misslang: Die Niederlage war nicht abzuwenden. Unsere Glückwünsche gehen nach Oberbayern, unser Dank an IM Evgueni Chevelevitch, der unser Team begleitet hat!
Deutscher Meister in der 5. Liga
Olaf Ahrens HSK IV trat im Finale tatsächlich als „reine“ Jugendmannschaft gegen den SC Wittstock an und legte los, als seien sie sich ihres Zieles ganz sicher. Schon nach einer halben Stunde legte Bennit Tietz am 4. Brett das 1:0 vor, nachdem er aus der Eröffnung heraus die Damen getauscht und mit einer Fesselung eine Figur gewonnen hatte.
An den ersten beiden Brettern hatten David Goldmann (als Weißer) und Zion Malchereck (als Schwarzer) früh einen Bauern gewonnen, aber beide unterschätzten ihren Entwicklungsrückstand. David musste den Bauern bald zurückgeben, aber sein Gegner hatte auch nach dem Damentausch das aktivere Figurenspiel, sodass David froh sein durfte, dass sein Remisangebot in 26. Zug angenommen wurde. GM Sebastian Siebrecht meinte, Schwarz hätte weiter spielen sollen. Zion erkannte nicht die Gefahr, in der sein König schwebte, exponierte seinen Springer auf c4, sodass Weiß mit dem Doppelangriff Dd3 auf den König (Dxh7#) und den Sc4 eine Figur gewann. Zion versuchte dann durch schnelles Spiel die geringe Zeit, die sein Gegner noch hatte, auszunutzen, aber der spielte souverän weiter und drohte zwölf Züge später ein undeckbares Matt auf g7.
Beim Stand von 1½:1½ musste das schwierige Endspiel von Andrés Mauricio Reyes-Mantilla (mit Schwarz) am 3. Brett entscheiden. Ein Remis hätte uns nicht gereicht, die Berliner Wertung wäre zugunsten der Brandenburger ausgefallen. Also lehnte Andrés ein Remisangebot im 27. Zug ab, und schon vier Züge später verdarb der Weiße seine ausgeglichene Stellung, indem er Andrés ein Qualitätsopfer erlaubte, das zum Abtausch eines Turmes und der schwarzen Läufers gegen den (zentralen) weißen Springer führte, sodass Andrés die besseren Figuren hatte: einen aktiven Turm und vor allem einen dem weißen Läufer überlegenen Springer sowie den aktiveren König. Obwohl er nur noch auf seinem Inkrement spielte, zwang Andrés seinen Gegner im 57. Zug zur Aufgabe, und das Team hatte 2½:1½ gewonnen!
Olaf Ahrens kann stolz auf eine gute Mannschaftsleistung sein: Ohne Niederlage bei nur zwei Unentschieden wurde die Vorrunde gewonnen und insgesamt wurden acht Siege erspielt. Und doch muss ein Spieler hervorgehoben werden: Andrés war mit 9 aus 9 der Top-Scorer des Teams und spielte auch die besten Partien – er hat im letzten Jahr viel gelernt! Schade, dass er als Hamburger U18-Meister nicht zur Deutschen Meisterschaft fahren kann.