Lichess Bundesliga
Wann, wenn jetzt nicht nach diesem Erfolg, soll ich endlich wieder einmal über die Quarantäne Bundesliga schreiben, die seit kurzem offiziell Lichess-Bundesliga heißt und inzwischen nicht mehr zwei Stunden, sondern nur noch 100 Minuten dauert. Der Spielrhythmus Donnerstag – Sonntag, jeweils ab 20 Uhr, ist gleich geblieben, aber für uns hat sich einiges geändert, seit nach meinem Beitrag am 7. September zwölf Turniere lang geschwiegen habe. Damals habe ich den Wiederaufstieg im dritten Anlauf in der 55. Auflage gefeiert (nach dem dritten Abstieg aus der 1. Liga in der 52. Auflage) und den sicheren Klassenerhalt in den nächsten beiden Turnieren gleich mit. Dann aber verschlug mir offenbar der vierte Abstieg am 10. September die Sprache, wenn nicht doch eher meine allgemeine Überlastung als heimlicher Schachwart und noch immer offizieller Koordinator unserer Schulschachgruppen verantwortlich war. Wir haben inzwischen die Spitzenposition in Ewigen Tabelle an The House Discord Server verloren und sind zwei weitere Male abgestiegen (am 8. und 15. Oktober in der 66. und 68. Auflage), nachdem wir uns vorher zweimal nur sehr knapp mit drei mageren Pünktchen Vorsprung auf den 7. Platz gerettet hatten. Immerhin ist uns die letzten drei Male der sofortige Wiederaufstieg gelungen, am Sonntag, 18. Oktober, sogar als Erstem vor den Schachfreunden Deizisau! Und das muss gefeiert werden!
In den letzten sechs Wochen haben zwei Teams die Quarantäne Bundesliga beherrscht, gegen die kein anderes Team etwas ausrichten konnte bzw. kann. Zum ersten Mal am 10. September gewann „Chesslandia Select“ die Meisterschaft, oft mit weit mehr als 100 Punkten Vorsprung. Nach dem siebten Titel am 4. Oktober zog sich das ausschließlich aus Titelträgern bestehende Team aus der Liga zurück und überließ dem ukrainischen „ZOO“ das Feld. Zoo hatte einmal die Siegesserie von Cheslandia Select unterbrechen können und hat die letzten vier Turniere seit dem 8. Oktober gewonnen, meist unangefochten. Andere Top-Teams sind auch einmal abgestiegen; in der letzten Runde hat es sogar den Spitzenreiter der Ewigen Tabelle, The House Discord Server mit 14 (!) Titeln in 49 Turnieren, erwischt.
Ob wir unsererseits noch einmal an unsere sechs Meisterschaften – zuletzt in der 45. Auflage Ende Juli – anknüpfen können, oder ob wir uns eher darauf einstellen müssen, um den Klassenerhalt in der sehr international gewordenen Lichess Bundesliga kämpfen müssen?
Unser erfolgreiches Team
Wenn wir auch in der 1. Liga wieder vorn mitspielen wollen, brauchen wir nicht nur ein großes Team mit einer durchgehend guten Mannschaftsleistung, wie es jetzt mit immerhin 26 Spielern den souveränen Wiederaufstieg geschafft hat, sondern am besten auch ein paar herausragende Spieler wie Rasmus Svane, der mit 65 Punkten aus 21 Partien mit einer Performance von 2655 zum wiederholten Mal bester Einzelspieler war – vor den Deizisauern Matthias Blübaum (54/20) und Dmitrij Kollars (45/17), der am Sonntag auch schon das Jonathan Carlstedts Bremer Gedenkturnier für Claus-Dieter Meyer gewonnen hatte. Für die Schachfreunde Dezisau spielten u.a. auch Gata Kamsky (41/15), Georg Meier (30/12) und Vincent Keymer (24/9), doch hatten sie zu wenige Partien, um ihr Team ganz nach vorn zu bringen. Unser Norbert Sehner (42/17) landete im Gesamtklassement als Fünfter sogar noch vor Gata Kamsky, und Michael Faika (23/15) brachte das Kunststück fertig, mit seinem wilden Angriffsspiel Vincent Keymer zu schlagen! Stark waren auch wieder unsere FBL-Spielerinnen, die WGM Filiz Osmanodja (36/20) und Judith Fuchs (22/12). Die beste Performance nach Rasmus hatte Thies Heinemann (31/14) mit 2635. Gut in Form war auch wieder Julian Grötzbach (33/18); sein Bruder Daniel spielte in Groningen mit dem noch frischen Bachelor in der Tasche nur acht Partien, aber ich hoffe, er wird auch von Rotterdam aus, wo er sein Studium bis zum Master fortsetzt, weiter erfolgreich gemeinsam mit Andi Albers für unser Team agitieren! Gleichauf in der Mannschaftswertung waren wie fast immer der junge Iraner Souren Bozorgi (29/16) und IM Malte Colpe (29/14), aber auch unser Gastmitglied Michael Raddatz (23/15) vom Niendorfer SV schaffte es wieder einmal unter die zehn für das Klassement gewerteten Spieler. Auch wenn die anderen 16 Spielerinnen und Spieler hier nicht genannt sind, vergessen sind sie nicht, und wir brauchen sie alle für den sportlichen Erfolg, aber auch für die Stimmung und das Mannschaftsgefühl! Und Daniel Grötzbach hält sie alle in seiner „Ewigen Tabelle“ seiner Mannschaftskameraden fest!
Natürlich hoffen wir wieder auf ein großes und starkes Team in der 70. Auflage am Donnerstag, 22. Oktober, um 20 Uhr – loggt Euch gern ein paar Minuten früher ein, damit wir gleich stark beginnen können – bisher sind wir erst zu dritt… ChZ