Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

HSK 20: Ein knappes Ergebnis

Diesmal haben wir gegen unsere Brudermannschaft HSK 19 gespielt. Nach einer ersten kurzen Runde habe ich zufrieden festgestellt, dass wir recht gut ins Spiel gekommen sind. Das Material war ausgeglichen und die Stellungen boten nach meiner Einschätzung gute Möglichkeiten.

Für eine kurze Irritation sorgte das Brett von Mathias. Sein König stand im Schach auf einer Diagonale mit seiner ungedeckten Dame, so dass diese verloren zu sein schien. Allerdings sah es so aus, dass ein ebenfalls bedrohter Läufer das Schach hätte abwehren können. Das Brett war jedoch mit dieser Stellung verwaist. Die Spieler tauchten auch nicht mehr auf. Vielleicht war die Stellung aber nicht die letzte Partiestellung. Mathias hatte jedenfalls verloren.

Stani und ich selber haben Remis gespielt. Mein Gegner hatte mit c4 eröffnet. Ich hatte für meinen Geschmack zu schnell 2 Bauern verloren und kam bei einem druckvollen Spiel meines Gegners nicht zur Rochade. Ich hatte ein mulmiges Gefühl. Allerdings hatte der Angriff eine Schwäche. Er war im Wesentlichen getragen von der Dame und einem Springer. Die übrigen Figuren standen unbeteiligt im Stall und der König war ebenfalls nicht rochiert. Nach einer dann doch gelungenen eigenen Rochade bin ich über Fesselungen und einem durch die fehlenden Bauern großzügig bemessenen Raum zu einem starken Gegenangriff gekommen. Die Möglichkeiten der Stellung habe ich jedoch leider nicht voll ausgenutzt und etwas später in ein angebotenes Remis eingewilligt.

Olli hat eine spanische Partie mit d3 gespielt. Rückblickend in einem Interview hat er kommentiert, dass er alle taktischen Situationen hat parieren können, aber ohne Vorteil geblieben ist. Nach einem Damentausch blieben zwei Türme und Springer gegen zwei Türme und Läufer übrig. Nachdem er sich über den chancenreichen Stand an den anderen Brettern vergewissert hatte, hat er sich schließlich mit seinem Gegner auch auf ein Remis geeinigt.

Wilhelm hat sich erfolgreich französisch verteidigt. Mit einer Reihe von Fesselungen und Doppelangriffen hat er sich den Vorteil von zwei Mehrbauern geholt. Nach einem erzwungenen Damentausch hatte Wilhelm die bessere Stellung und sich schließlich durchgesetzt.

Klaus hatte den h-Bauern des Gegners geknackt und sich so Angriffsmöglichkeiten geschaffen. Leider ist die Partie aber dann gekippt. Nachdem Klaus einen Figurenverlust hinnehmen musste, ist die Partie schnell verloren gewesen. Es stand 2½ : 3½ gegen uns.

Jetzt kam es auf Vladimir und Nikolai an. Vladimir wurde von einem Freibauern auf c3, der durch weitere Bauern auf b4 und a5 gestützt wurde, gequält. Dazu kam noch ein schwacher d-Bauer. Dem Druck auf diesen Bauern hielt Vladimir nicht stand, zumal ein Turm zur Verteidigung von einem Springer abgeklemmt war. Der Durchbruch an dieser Stelle besiegelte die Partie.

Die Partie von Nikolai konnte die Niederlage nun nur noch abmildern. Nikolai hatte mit Bauern, Springer, Turm… bei fehlendem h-Bauern der gegnerischen Königsstellung einen enormen Druck aufgebaut. Zudem waren König und Verteidigungsfiguren stark eingeengt. Der Vorstoß f7 beendete die Partie mit dem Gewinn für Nikolai. Für mich war die Partie wieder ein unglaublich interessantes Lehrstück. Es war spannend, sich in die Partie zu vertiefen und die taktischen „Geheimnisse“ langsam zu lüften bzw. vorgeführt zu bekommen.

HSK 20 hat die dritte Runde mit 3½ : 4½ nur knapp verloren. Wir sind daher auch weiterhin guten Mutes und freuen uns auf die nächsten Runden der HMM 2020.

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