Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

Bundesliga in Dresden: Unentschieden gegen Berlin, Niederlage gegen Dresden

Das Bundesliga-Wochenende in Dresden mit der dritten und vierten Runde der diesjährigen Saison verlief nicht ganz nach unseren Hamburger Wünschen. Am Samstag erreichten wir gegen die Schachfreunde Berlin immerhin ein 4:4, der Wettkampf am Sonntag gegen USV TU Dresden ging mit 3:5 verloren.

Wunderschöner Spielort in Dresden: das Lingnerschloss, eines der drei Elbschlösser in Dresden. Foto: Reinhard Ahrens
Ein faszinierender Blick von der Schlossterrasse auf Dresden. Foto: Reinhard Ahrens
Blick in den Turniersaal. Foto: Reinhard Ahrens

3. Runde: SF Berlin – HSK 4:4

Auf dem Papier waren wir Hamburger hauchdünner Elo-Favorit, doch kündigte sich die Niederlage von Jonas Lampert in einem Spanier als Schwarzer gegen IM Tor Fredrik Kaasen schon relativ früh an und GM Gabor Papp verschmähte nach einem schönen Figurenopfer als Weißer in einem Italiener die Zugwiederholung und verlor gegen GM Martin Krämer. Die Svane-Brüder Rasmus und Frederik kamen als Schwarze gegen GM Jacek Tomczak und GM Marco Baldauf leider nicht über Remisen hinaus, versuchten aber natürlich lange, sich einen Vorteil zu erarbeiten. Auch bei den beiden Weiß-Remisen von Sipke Ernst gegen GM Felix Blohberger und Lubomir Ftacnik gegen IM Emil Schmiedeck wurde lange gekämpft. Besonders bei Lubomir machten wir uns zwischendurch Hoffnungen, da er einen Hauch von Angriff hatte, doch Emil Schmiedeck verteidigte sich umsichtig und hatte eigentlich auch immer genug Gegenspiel.

Wie gut, dass Nils Grandelius am Spitzenbrett und Thies Heinmann am achten Brett die Niederlagen ausgleichen konnten und somit das 4:4 sicherten!

Thies Heinemann spielte gegen den jungen österreichischen FM Marc Morgunov (Jahrgang 2005) und schon im neunten Zug wurden in einem Sizilianer die Damen getauscht. Später gewann Thies einen Bauern, weitere Figuren wurden getauscht und dann zeigte Thies, wie wichtig neben Material das aktive Spiel ist. Im Original-Ton: ” Das Spiel auf Matt bringt mehr als das Spiel auf Bauernumwandlung.”

In dieser Stellung spielte Thies als Schwarzer 41….Td3 (und klammerte nich etwas am Bauern f6). Wenig später läuft der schwarze König über b5 und c4 in die gegnerische Stellung und der weiße König zappelt bald im Mattnetz! Quelle: chess24
Marc Morgunov gegen Thies Heinemann. Foto: Reinhard Ahrens

Und das Beste in diesem Wettkampf zum Schluss, obwohl nicht ganz chronologisch, denn im Wettkampfverlauf kämpfte Thies bis zum Schluss, um das 4:4 zu sichern: Am Spitzenbrett spielte Nils Grandelius gegen Jan-Christian Schröder eine sehr lehrreiche spanische Partie und lässt die HSK-Mitglieder in seiner Analyse sowohl an seinen Gedanken zur Vorbereitung als auch an der Post-Mortem-Analyse mit seinen Team-Kollegen teilhaben! Ganz herzlichen Dank an Nils für seine instruktive Analyse!

GM Nils Grandelius gegen GM Jan-Christian Schröder zum Nachspielen und Genießen!

Quelle: Chessbase
Nils Grandelius gegen Jan-Christian Schröder. Foto: Reinhard Ahrens

Die Ergebnisse zusammengefasst:

Das 4:4 zwischen SF Berlin und dem HSK in der dritten Runde der Schachbundesliga 2022. Quelle: Deutscher Schachbund

 

4. Runde: Dresden – HSK 5:3

Teamchef Reinhard Ahrens berichtet, dass in dem Wettkampf gegen Dresden leider nie eine wirkliche Chance bestanden hat, einen oder gar zwei Mannschaftspunkte die Elbe runterschippern zu lassen.

Für GM Gabor Papp lief das Wochenende extrem bitter: Schon am Samstag opferte er mutig eine Figur, überzog dann aber die Stellung und ging im Gegenangriff unter. Und auch am Sonntag mit Schwarz gegen GM Grzegorz Gajewski steckte er als Schwarzer eine Figur in den Königsangriff, der dann aber leider doch nicht durchschlug. Eine ausführliche Analyse ist noch nicht gelaufen, es war aber unfassbar spannend. Nächstes Mal läuft es bestimmt wieder besser, Gabor!

Frederik Svane opferte gegen Peter Michalik im 19. Zug eine Qualität für einen Bauern, bekam aber meinem Eindruck nach nie richtig Gegenspiel. Die zweite Niederlage an diesem Tag, die leider nicht ausgeglichen werden konnte. Zwischendurch machten wir uns in der Live-Übertragung Hoffnungen auf einen ganzen Punkt von Jonas Lampert gegen GM Jens-Uwe Maiwald, aber leider konnte sich Jonas in einer wilden und unheimlich komplizierten Stellung nicht durchsetzen. Auch Sipke Ernst erarbeitete sich zumindest einen kleine Vorteil gegen IM Roven Vogel, aber leider reichte der im 29. gewonnene Bauer nicht zum Sieg.

Die Einzelergebnisse der 4. Runde. Quelle: Schachbund

Das Team rangiert damit nach vier Runden mit drei Punkten auf dem 8. Platz, der sich komfortabler anhört, als er ist. Es folgt jetzt eine lange Winterpause, die zur Vorbereitung auf das Heimspiel Anfang Februar in Hamburg genutzt werden kann! Ein langes Wochenende mit drei Wettkämpfen wartet auf die Hamburger Kiebitze: Am Freitag 03.02.23 gegen unseren Reisepartner Kiel (16 Uhr), am Samstag 04.02.23 gegen den Münchener SC (14 Uhr) und am Sonntag 05.02.23 um 10 Uhr gegen SV Deggendorf. Wir spielen in der Eliteschule des Deutschen Sports am Alten Teichweg und suchen noch Helfer für den Auf- und Abbau sowie Unterstützung für die Durchführung vor Ort. Meldet euch gern bei mir :-)!

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