Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

Auswärtssieg für HSK 17 bei Weiße Dame 3

Der Freitag begann schon mit einer Hiobsbotschaft: Unser erstes Brett lag mit Fieber im Bett – nicht alles, was sich reimt, ist also gut! Ohnehin schon nicht mit voller Teampower, von unserer Stammmannschaft hatten “nur” Azadeh, Marcel, Ferdinand, Luca und ich für den Abend zugesagt, nun also auch noch ohne Nils. Zunächst mal gute Besserung! Jetzt hieß es Ruhe bewahren und weiteren Ersatz finden: Zum Glück erhörte Marko Radivojevic meinen Hilferuf und erklärte sich bereit, die eigentlich geplante Feierlichkeit rechtzeitig zum Mannschaftskampf zu verlassen und uns an Brett 4 zu unterstützen.

Um 18:45 Uhr wollten wir uns alle im Turniersaal des Emilie-Wüstenfeld-Gymnasiums in Eimsbüttel treffen. Zum Glück waren wir zu viert und somit startklar, da erreichte mich der erste Hilferuf! Azadeh hatte sich auf der Anreise ab Schlump total verfranst und konnte es trotz Befragen von Passanten (wohl alles keine Schachspieler*innen) nicht mehr pünktlich schaffen. Zum Glück traf aber Marko rechtzeitig ein und auch Luca irrte schon über den Schulhof, den richtigen Eingang suchend. Kurzentschlossen versuchte ich, trotz bereits laufender Uhr Azadeh „einzufangen“, was mir um viertel nach sieben auch gelang. So begannen wir beide mit etwas Zeitrückstand. Um kurz vor halb acht trudelte dann auch unser Ersatzmann Jascha Köhnen für das achte Brett ein. – Wir waren komplett!

Bereits kurz nach 20 Uhr vermeldete Marko mit einem Springer-Läufer-Dame-Angriff auf den rochierten König nach nur 13 Zügen den ersten Brettpunkt für uns. Bei mir lief es mit Weiß leider nicht so gut, da mein Gegner nach Damengambit meinen König mit Springer und Dame flankiert durch f- und h-Bauern auf das Feld h1 zwang und dort schließlich sogar Matt setzen konnte. Zwar hatte noch ich meine Türme zur Verteidigung heranziehen könne, die dann aber dem unglücklichen König die Felder nahmen … Immerhin hatte ich damit Zeit und Gelegenheit, Eindrücke für diesen Bericht zu sammeln.

Inzwischen war es kurz nach neun und die anderen Partien plätscherten so dahin. Unser Ersatzspieler Jascha hatte im Laufe der Partie eine Qualität erobert. Über lange Diagonale und Linien traktierte er jetzt das nur noch aus Springer, Turm und Läufer bestehende Abwehrbollwerk, eroberte so nach und nach weitere Leichtfiguren bis seine Überlegenheit mit einem Läufer mehr und dem Turm den Gegner zur Aufgabe zwang – 1:2 für uns!

Es wurde später am Abend und Luca kämpfte entschlossen in einem Turm-Endspiel mit zwei bzw. drei Bauern, doch der Gegner konnte geschickt abtauschen, die Türme vom Brett bringen und letztlich einen der beiden Randbauern verwerten. Luca blieb nur die Aufgabe! Um kurz nach 22 Uhr mit 2:2 also Ausgleich für die Gegner von der Weißen Dame 3! Schon kurz darauf jedoch punktete unser dritter Ersatz Michael Schenk am 7ten Brett, nachdem er zwar die bessere Stellung beinahe verpatzt hätte, der Gegner dann aber im großer Zeitnot den letzten Fehler machte. Die 2:3-Führung hielt dann bis kurz vor elf, als Azadeh, leider inzwischen auch in zeitlicher Bedrängnis, mehr und mehr die Ruhe verlor und den 3:3-Ausgleich erlauben musste. Der Kampf war wieder offen und an den Brettern 2 & 3 wurde noch gespielt.

Erfreulicherweise konnte Ferdinand Seum den knappen Vorsprung wieder herstellen: Er und sein Gegner hatten im Mittelspiel gegenseitig Drohungen mit Springer und Läufer, jeweils unterstützt von den Schwerfiguren, aufgestellt, wobei Ferdinand den Überblick behielt und einen leichten Vorteil herausspielen konnte. Dies genügte, weil sein Gegner unter fünf Minuten Bedenkzeit fiel … dass der Mannschaftsführer von Weiße Dame 3 die Züge mitschrieb, konnte den gegnerischen Verlust zum 3:4 nicht verhindern!

Jetzt musste doch bei Marcel an Brett 2 mit einer Bauernmehrheit am Damenflügel etwas drin sein?! Es wurde wild abgetauscht, so dass beiden neben Bauern jeweils nur noch der schwarzfeldrige Läufer als Aktivposten verblieb. Marcel hatte den Bauernvorteil jedoch ins Endspiel bewahren können. Nun hieß es mit zwei Freibauern am Damenflügel gegen einen Freibauern am Königsflügel, welche von beiden Seiten jeweils mit einem Läufer flankiert nach vorne getrieben wurden. Immerhin stand Marcel deutlich besser in der Zeit, konnte aber nicht verhindern, dass der Gegner im 57ten Zug den Bauern mit Ausgleich zurückgewinnen konnte. Trotzdem, dass im Zug 60 angebotene Remis konnte Marcel beruhigt annehmen, denn auch der halbe Punkt reichte uns zum Mannschaftssieg mit 4.5 Punkten!

(Malte Schacht)

Neueste Beiträge