Zum Abschied noch ein Titel
Das private Brecht-Gymnasium Hamburg gewann als Favorit die Deutsche Schulschach-Onlinemeisterschaft in der WK II. Doch anders als 2019, als unsere Jungs überlegen vor dem Georg-Cantor-Gymnasium Halle gewannen, war es diesmal eine knappe Angelegenheit. Robert Engel schreibt: „Wir haben uns zum Sieg gezittert.“ Nach dem ersten Tag mit drei Siegen gelang am zweiten Tag nur noch ein Sieg. Nach drei Unentschieden ergab sich ein Gleichstand an der Spitze wieder mit dem Georg-Cantor-Gymnasium Halle (11:3 MP 52 Bh 19 BP), und erst die bessere Zweitwertung entschied zugunsten der Brecht-Schule (11:3 MP 58 Bh 18 BP).
Der Sieg fiel u.a. auch deshalb so knapp aus, weil Luis Engel eine Partie nach seiner und Ole Poecks Analyse eher gegen Stockfish als gegen seinen Gegner verlor. Der Protest führte zwar dazu, dass das Max-Planck-Gymnasium aus der Tabelle genommen wurde, doch die Einzelergebnisse blieben bestehen. Eine salomonische Entscheidung? Oder nicht doch eher ein Beleg für die Schwierigkeit, der Cheating-Gefahr in Online-Turniere, insbesondere mit etwas längerer Bedenkzeit, wirksam zu begegnen?
Nur Huo, Da bleibt der Brecht-Schule erhalten: Robert, Luis, Lennart und Leon werden nach dem Abi 2020 ein Studium aufnehmen. Vielleicht kann er unseren Trainern – aktuell Helge Colpe, Bernhard Jürgens und Ben Wito Kowalski – helfen, in der Schule wieder eine starke Mannschaft zu aufzubauen.
Talente gibt’s schon in der Grundschule genug, aber über unsere drei Kurse dort müssten die Spieler an das Turnierprogramm herangeführt werden. Der Lösungsweg könnte eine Schachgruppe nach dem Vereinsmodell sein…
Weitere Ergebnisse in der deutschen Schulschach-Onlinemeisterschaft
Die WK III gewann das Heinrich-Hertz-Gymnasium aus Berlin vor dem Grimmelshausen Gymnasium aus Gelnhausen und der Wilhelm Rabe Schule aus Lüneburg.
Dieses Turnier war ein Beleg für das Wagnis der DSJ, die DSSM online auszutragen – nach dem Schweizer System und mit unterschiedlichen digitalen Voraussetzungen in den insgesamt 102 beteiligten Schulen. Am ersten Spieltag lief in der WK III fast nichts, sodass Turnier abgebrochen und verlegt werden musste. Dabei wurde es auf fünf Runden verkürzt, recht wenig für ein Schweizer System mit 19 Mannschaften.
Das Gymnasium Buckhorn belegte mit 6:4 /11 den 7. Platz, womit Trainer und Betreuer Ole Poeck nicht zufrieden war.
In der WK IV gewann das Käthe-Kollwitz-Gymnasium aus Berlin souverän vor dem Gy Oberursel aus Hessen und dem Gy Schillerschule aus Hannover.
Die Hamburger Vertreter, das Johanneum (5:5 / 10) und das Helmut-Schmidt-Gymnasium (4:6 / 8½) belegten den 11. bzw. 15. Platz unter 23 Teilnehmern.
Das Team der Pestalozzischule aus Kaiserslautern führte das Feld am Ende deutlich mit 21,5:6,5 Brettpunkten an und wurde verdient Deutscher Meister in der WK Grundschulen vor der Dreieins-Grundschule aus Berlin-Pankow mit 19 BP und der Adolf-Gänshirt-Grundschule Eichstetten (18,5 BP).
Die beiden Hamburger Vertreter belegte unter 24 Teilnehmern fast gleichauf die Plätze 6+7. Im Team von Gerhard Bissingers Grundschule Windmühlenweg (19 BP, 9:5 MP) überzeugte Kaiwen Wang am Spitzenbrett mit 5 aus 7. Knapp dahinter die Grundschule In der Alten Forst mit Dr. Hendrik Hauschild als Coach mit 18 ½ BP, 9:5 MP.
Die WK M gewinnt souverän das Käthe-Kollwitz-Gymnasium aus Berlin mit 14:0-Mannschaftspunkten (!). Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit etwas Abstand das Georg-Cantor-Gymnasium aus Halle und das EGE Annaberg-Buchholz. Die Harburger Schule Dempwolffstraße (6:8 / 12½) belegte den 10. Platz unter 14 Teams.
In der WK H+R waren noch acht Teams dabei. Zwei bayerische Schulen belegten die ersten beiden Plätze. Hamburg war nicht vertreten – schade, die Reformschule Winterhude hätte mit. Zion, Denzell, Romeo & Co gute Chancen gehabt, aber ich habe leider nicht für ihre Meldung gesorgt.
Überragend Berlin mit drei Titeln und zwei Bronze-Medaillen, allein die Käthe-Kollwitz-Schule (mit Schach als Schulfach) gewann zweimal Gold und einmal Bronze.