Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

DSOL nach fünf Wochen

Für Robert Engels SK I ging es in der 1. Liga, Gruppe C um die Verteidigung der Spitzenposition. Robert hatte vor dem Gegner SV Werder Bremen II gewarnt, und in der Tat spielte die bisher ohne Sieg gebliebene starke Mannschaft stark auf; Jonny Carlstedt, der das Match live kommentierte (https://www.twitch.tv/werdertigers), witterte sogar eine Sensation, die Bremer gingen dank eines früheren HSK Spielers in Führung: Dr. Irmin Meyer, in den 50er und 60er an der Heinrich-Hertz-Schule in einer Klasse mit unserem verstorbenen Vorsitzenden Hans-Joachim Müller und Mitglied der SG Heinrich Hertz, schlug den favorisierten Jakob Weihrauch, nachdem Jakob in der Eröffnung eine Figur verloren hatte. Zwar gab er nicht auf, sondern verwickelte das Spiel, opferte sogar noch eine Qualität und kreierte so auch Angriffschancen gegen den weißen König, aber Irmin hatte immer die bessere Antwort und gewann im Mattangriff. Den Ausgleich erzielte Da Huo (Elo 1870) in einer scharfen Partie gegen David Wachinger (2116), dem Jonathan am ehesten einen Erfolg zugetraut hatte. Dramatisch war auch die Partie von Isaac Garner (2101) gegen David Kardoeus (2141), in denen beide Könige scharf angegriffen wurden. Isaac kam zuerst, musste sich aber mit einem Dauerschach begnügen, weil er keine Zeit für einen stillen Zug hatte. Die Entscheidung musste also am 1. Brett fallen, wo Luis Engel (2552) mit Schwarz gegen den früheren Bundesliga-Spieler Stephan Buchal (2242) spielte. Luis machte Druck, eröffnete aber Gegenchancen und musste sehr genau spielen, um alle Drohungen zu parieren, die Stephan trotz großer Zeitnot immer wieder aufs Brett brachte. Luis lehnte in der scharfen Stellung ein Remisangebot ab, doch schließlich musste er einen Turm für eine Freibauern geben – wie wenig später auch Stephan, sodass nach 61. Zügen nur noch die beiden Könige auf dem Brett standen: ein sagenhaftes Match mit einem gerechten Ausgang!

Mit dem 2:2 bleibt HSK I (7:3 / 12) Erster, aber TuRa Harksheide II (6:2 / 10)  steht relativ besser und könnte mit einem Spiel mehr aus eigener Kraft die Gruppe gewinnen. HSK I hat am Freitag, 7.8., beim aktuell Dritten SK Lauffen (5:3 / 9) schon sein letztes Spiel und sollte sich mit einem Auswärtssieg (mindestens) als Zweiter für das Viertelfinale der 1. Liga qualifizieren.

 

Frank Palms HSK II (3:5 / 7½) war in der 1. Liga, Gruppe B spielfrei und steht nach dem ersten Sieg im Hamburger Derby gegen den SC Diogenes an 5. Stelle – mit der Chance, sich in den beiden ausstehenden Auswärtsspielen noch zu verbessern. Am Montag, 3.8. geht’s zum Hamelner SV, und am Mi, 12.8., sind wir beim aktuell Dritten SC ML Kastellaun I (6:2 / 11) zu Gast, der die Online-Szene auf intelligente Weise nutzt, um Mitglieder an sich zu binden.  Diesen Hinweis verdanke ich Conrad Schormanns Perlen vom Bodensee.

 

Johann Sanders HSK III (9:1 / 14) eröffnete die Woche in der 3. Liga, Gruppe A mit einem 2½:1½-Sieg im Spitzenduell gegen den SV Dresden-Striesen I und festigte so seine Position an der Spitze. Florian Kugler (3½ aus 4) entschuldigte sich, dass er zum ersten Mal nicht über ein Remis hinauskam, aber „King Zlatan“ Arthur Krüger (3 aus 4) mit einem sicheren Endspielsieg und Jean Louis Sander (2 aus 2) mit einer Glanzpartie gegen einen um mehr als 100 Elo-Punkte stärkeren Gegner stellten die Weichen auf Sieg, sodass Johann Sanders vergeblicher langer Kampf um ein Remis keine Tragödie war – der Mannschaftsführer hatte wieder einmal Anlass, sich über seine Jungs zu freuen.

Am Donnerstag. 3.8., spielt HSK III beim ASV Grün-Weiß Wismar, und in der letzten Runde am Donnerstag, 13.8., geht’s zum aktuellen Zweiten SC Fulda (8:2 / 11). Dann kommt es vermutlich zum Kampf um Platz 1 und die Chance, möglicherweise im Viertelfinale einen günstigeren Gegner zu bekommen. Dann wird Johann sein Team wieder mit einer kurzen knackigen Mail zum Mitspielen einladen, so z.B. „Schärft schon mal Eure Klauen und Reißzähne!“

 

Auch Eva Maria Zickelbeins HSK IV (9:1 / 13½) gewann in der 4. Liga, Gruppe C sein Match gegen den SK Gerolzhofen und verbesserte sich sogar auf den 1. Platz, weil nun auch der Lauenburger SV (9:1 / 12) sein erstes Unterschieden abgeben musste, und zwar gegen den Dritten SC Alzenau I (6:4 ( 11 ½ ), den wir in der 4. Runde knapp geschlagen hatten. Unser 3:1-Sieg war jedoch nicht so klar, wie das Ergebnis klingt, denn Elias Mandelkow hatte am Spitzenbrett einen vergifteten Bauern geschlagen und dabei einen Springer eingestellt, und Klaus Diekmann verzettelte sich in einer guten Stellung gegen seinen schwächeren Gegner. Immerhin war auf Siyuan Lu und Annica Garny Verlass. Siyuan hatte für einiges Spiel einen Bauern geopfert und hielt seinen Druck auch nach dem Abtausch einiger Figuren aufrecht, sodass er den Bauern beim Übergang ins Endspiel zurückgewann und dann überzeugend mit den aktiveren Figuren gewann. Annica gewann bei ihrem ersten Einsatz überzeugend, sammelte erst ein paar Bauern ein und kam dann dem Versuch des Gegners, zu einem Dauerschach zu kommen, mit einer tödlichen Fesslung zuvor. Klaus verlor tatsächlich, vermutlich auch genervt von einigen technischen Problemen („disconnect“), aber Elias hatte unsere Hoffnung, dass er seinen Gegner vielleicht doch „betrügen“ könnte, längst erfüllt und sogar als Erster gewonnen: Weiß hatte sein eigenes (mögliches) Angriffsspiel nicht entwickelt und sogar zugelassen, dass Elias die g-Linie gegen den König öffnen konnte. Während sich sein König sicher verstecken konnte, hatte der weiße König keine Chance, den Schwerfiguren zu entkommen.

Weiter geht’s mit zwei Auswärtsspielen: am Freitag, 7.8., beim SC Bühlertal und am Donnerstag, 13.8., vermutlich im Spitzenduell um den 1. Platz beim Lauenburger SV.

 

Sebastian Kurchs HSK V (3:7 / 9) gehört leider zu unseren Verlierern am  5. Spieltag. Beim 1:3 gegen TuRa Harksheide III gewann nur unser dänischer Youngster John Christopher Christensen.

Am Montag, 3.8., geht das Turnier für unser Team, das zurzeit Fünfter ist, mit einem Auswärtsspiel beim aktuellen Spitzenreiter SV Horst-Emscher II (8:0 / 14) schon zu Ende. Ich bin gespannt, welche Konsequenzen Sebastian Kurch als vorbildlicher Teamchef aus dem sicher auch ihn und sein Team enttäuschenden Verlauf zieht. Ich rechne eigentlich damit, dass dieses Online-Angebot des DSB nach den Finalkämpfen trotz der allmählichen und sehr vorsichtigen Rückkehr in  den normalen Spielbetrieb bestehen bleibt.

 

Auch die klare Niederlage eines unserer Top-Teams am 5. Spieltag war eine Überraschung für mich. Gegen die vorher wenig erfolgreichen SF Windach (4:6 / 10) verlor HSK VI (7:3 / 11) als Spitzenreiter der 6. Liga, Gruppe D mit ½:3½. Tatsächlich waren die Gäste, abgesehen vom 4. Brett, nominell besser besetzt als unser Bergstedt Dreamteam, das aber gar nicht ins Match fand. Das Debakel begann mit einer Niederlage am 1. Brett, wo Linus Müller im 19. Zug ein Läuferopfer annahm, weil er das zwingende dreizügige Mattmanöver übersah. Bei der Ablehnung des Opfers wäre die Stellung weiter ausgeglichen gewesen. Etwa zur selben Zeit übersah Mark Bölke einen Doppelangriff und verlor eine Figur. Nico Müller verlor im Kampf um das  Zentrum nach einem taktischen Versehen einen Bauern und musste den Figuren des Gegners die zentralen Positionen überlassen, was dieser bald zu entscheidendem Materialgewinn nutzte. Nur Andreas Schild entkam aus einem kritischen Mittelspiel in ein Endspiel, das er Remis halten konnte.

Die hohe Niederlage warf HSK VI auf den 3. Platz zurück. Die Barnimer SF  (8:2 / 13½) übernahm die Spitze, aber auch der SK Abensberg (7:3 / 11) zog noch vorbei auf den 2. Platz. Noch aber ist nichts verloren, denn die beiden nun führenden Mannschaften müssen in den nächsten beiden Heimspielen noch in den Turnierraum von HSK 6: jeweils freitags am 7.8. und 14.8. sind zunächst die Barnimer SF und dann der SK Abensberg unser Gast. Die Qualifikation ist also aus eigener Kraft noch möglich: Auf, Ihr Männer!

 

Joris Raschkes HSK VII (7:1 / 10) in der 6. Liga, Gruppe B war am 5. Spieltag spielfrei. Die junge Mannschaft trifft in der nächsten Runde im Heimspiel am Freitag, 7.8., auf den aktuellen Zweiten, den SK Rinteln 2 (6:2 / 10½). In diesem offenen Match könnte die Vorentscheidung zwischen den beiden führenden Mannschaften fallen. In der letzten Runde haben wir am Freitag, 14.8., ein weiteres Heimspiel gegen den SC Eschborn (4:4 / 8).

 

Michael Schenks HSK VIII (3:5 / 5½) kam in der 7. Liga, Gruppe D gegen den überlegenen Spitzenreiter Ratzeburger SC (8:2 / 13½) mit 0:4 unter die Räder. Michael gibt konsequent den jungen Spielern in seinem Kader die Chance, Erfahrungen zu sammeln, doch bisher  haben sie kaum den Versuch gemacht, den Spielstärkeunterschied zu ihren Gegnern dadurch auszugleichen, dass sie länger nachdenken. Dabei könnten sie sich an Charlotte Huber, ihrem Spitzenbrett, ein gutes Beispiel nehmen, selbst wenn Charlotte in diesem Match ihre erste Partie verlor. Ich hoffe, dass sich HSK VIII in den letzten beiden Auswärtsspielen gegen den FC Ladenorf am Donnerstag, 6.8.. und am Di, 11..8., gegen den SK Kelheim 3 wieder steigern kann. Viel Erfolg!

 

Gerald Deckers HSK IX (4:6 / 9) spielte 2:2 gegen den SV Königsjäger SW und ist nun Fünfter, hatte aber gute Chancen, das zweite Match zu gewinnen. Nils Altenburg und Hauke Blix gewannen an Brett 1 und 2 sehr überzeugend, und auch Wolfgang Springer und Harald Meyer hätten durchaus punkten können. Wolfgang verlor zwar die Qualität, aber gegen die geschlossene Bauernstruktur hätten die weißen Türme kaum etwas unternehmen könnte, doch Wolfgang hatte zweimal Probleme mit der Maus. Und Harald gewann die Qualität für einen Bauern  und hatte sogar Gewinnchancen, aber er versäumte leider, seine Türme aktiv einzusetzen,  und so konnte sein Gegner die Partie mit aktiveren Figuren drehen.

HSK IX ist in der nächsten Runde spielfrei und hat sein letztes Match am Mittwoch, 12.8, auswärts bei den SF Lennep.

 

Eva Maria Zickelbeins HSK 10 (7:3 / 12½) verteidigte mit einem 3:1-Sieg beim Stadtilmer SV den 2. Platz hinter der überragenden SG Porz 3 (9:1 /15) und vor der SC Heuchelheim (7:1 / 10½). Das Match war keine leichte Aufgabe. Theodor Köhler stellte aufgrund zu schnellen Spiels früh eine Figur ein, und Tristan Lohmann spielte gegen einen mehr als 400 DWZ-Punkte stärkeren Gegner, dachte lange nach, aber baute sich zu passiv auf, sodass sich der Sieg seines Gegners bald abzeichnete, auch wenn er bis ins Endspiel arbeiten musste. Auch Julian Braun bereitete uns zeitweilig Sorgen, weil er sogar zwei Figuren opferte und nach unserem Eindruck zu nicht genug Angriff kam. Aber er gewann als Erster, und Eva Maria gratulierte ihm zu seiner „beherzten Angriffspartie“, als er sich am frühen Abend noch einmal an den Strand von Rügen verabschiedete.  Elias spielte gegen einen ebenbürtigen Gegner eine starke Partie, die lange ausgeglichen war. Im Hinblick aber auf die noch lange kritische Partie von Theodor musste er auf Gewinn spielen. Er tat es auch noch, als Theodor seine Partie gedreht hatte: Gregor nutze seine volle Bedenkzeit, um einen Bauernsturm gegen die schwarze Rochade mit allen schweren Figuren zu unterstützen. Als es ihm gegen einen zu passiv spielenden Gegner gelungen war, Linien gegen den König zu öffnen, zeichnete sich ab, dass Elias mit einem Remis das Match für uns entscheiden könnten. Er spielte aber weiter und gewann sein Turmendspiel zum 3:1. Übrigens kam Julian zur Schlussphase noch einmal zurück in den Turniersaal – das beweist den Zusammenhalt des Teams!

Am Freitag, 7.8., hat HSK 10 sein letztes  Match gegen die SF Heidesheim. Ein Sieg, der allerdings erst erspielt werden muss, könnte für die Qualifikation reichen, obwohl der Dritte SC Heuchelheim relativ besser steht als unser Team und noch zwei Spiele hat, das letzte aber am Do, 13.8., gegen die SG Porz 3… Erst nach diesem Match werden wir wissen, ob wir’s geschafft haben.

 

Das Viertelfinale wird in der Woche vom 24. bis 28. August gespielt. Das Halbfinale und das Finale werden freitags zusammengefasst  und sollen am 4. und 11. September, also auch freitags, zentral ausgetragen, vielleicht auch live kommentiert werden. Ich hoffe, dass ab Mitte September oder Anfang Oktober das bisherige Liga-System DSOL eine Fortsetzung findet – trotz des hohen Arbeitsaufwandes bei seiner Begleitung durch die Turnierleiter des DSB und der Programmierer von ChessBase. Auch der HSK wird einige der inzwischen entwickelten Online-Aktivitäten auch nach der Rückkehr zum vermutlich noch länger etwas eingeschränkten Spielbetrieb im HSK Schachzentrum beibehalten.

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