Am 24. Mai startete die Qualifikation für den FIDE World Cup, die als hybrides Knockout-Turnier gespielt wird: die Spieler versammeln sich in ihren Ländern an einem zentralen Ort (die deutschen Teilnehmer spielen in Magdeburg) und spielen dann online über die Plattform Tornelo das Knockout-Turnier. Es werden jeweils zwei Turnierpartien mit vertauschen Farben gespielt und beim Stand von 1:1 werden zwei Blitzpartien gespielt. Steht es dann 2:2 folgt eine Armageddon-Patie (5 Minuten für Weiß gegen 4 für Schwarz, dem ein Remis reicht).
Aus HSK-Sicht können wir uns über das Weiterkommen von Rasmus Svane freuen, der in der ersten Runde 1,5:0,5 gegen IM Nataliya Buks aus der Ukraine gewann.
Seinem Bruder Frederik Svane, der unsere erste Mannschaft im nächsten Jahr verstärken wird, gelang eine richtige Sensation: Gegen Weltklasse-GM Alexander Moiseenko (ELO 2620), ebenfalls aus der Ukraine, verlor er zwar die erste Turnierpartie, konnte dann aber ausgleichen und dann gleich die erste Blitzpartie für sich entscheiden! In der zweiten Partie gelang ihm dann ein Remis, so dass die Brüder gemeinsam in Runde 2 stehen (Mittwoch, 26. Mai ab 14 Uhr geht es weiter).
Empfohlen sei hier an dieser Stelle auch noch das lesenswerte Interview von Conrad Schormann mit den Brüdern auf Perlen vom Bodensee
Und eine zweite Sensation (“sagenhaft” whatsapped der Ehrenvorsitzende) gelang unserem Neuzugang für die Frauenbundesliga, der 14jährigen Eline Roebers, die im November Schnellschachweltmeisterin U14 geworden ist: Sie spielte gegen den griechischen Großmeister Athanasios Mastrovasilis (2521): Genau wie Frederik verlor sie die erste Partie, konnte dann aber ausgleichen. Ebenso in den Blitzpartien, so dass eine Armageddon-Partie folgen musste: hier bekam Eline Roebers Weiß und eine Minute mehr und musste also gewinnen. Und in einer italienischen Hauptvariante spielte sie ihren um ein paar hundert Elopunkte schwereren Gegner so dermaßen an die Wand, dass uns wirklich nur noch zu sagen bleibt: sagenhaft, Eline! Herzlichen Glückwunsch!
Eline spielt mit den anderen niederländischen Spielern im Sportzentrum Papendal bei Arnhem, in dem sich sonst Olympiateilnehmer auf ihre Wettkämpfe vorbereiten. Für das Coaching ist IM Merijn van Delft zuständig, die Technik hat der bekannte Schachfotograf Lennart Ootes übernommen.
Hier eine Stellung aus der alles entscheidenden Armageddon-Partie, Eline Roebers (2066) – Athanasios Mastrovasilis (2521):
Die Ergebnisse und weitere Details zum Qualifikationsturnier können hier abgerufen werden: ECU
Auch Chessbase berichtet natürlich regelmäßg: Chessbase
Die Ergebnisse bei Chess-Results.
Chess24 und Tornelo übertragen die Partien live (bei Tornelo sollte man sich einen kostenlosen Account anlegen).
Eva Maria Zickelbein