Nils Spiller berichtet:
An einem schon fast sommerlichen Freitag traf sich unser Team in voller Stärke und empfing den Tabellenersten Diogenes 4, der
ebenfalls in starker Besetzung antrat. Die Stimmung im Saal war heiter wie das Wetter, doch wir wussten, dass ein Sieg, der unsere gute Situation im Tabellenmittelfeld stärken würde , hart umkämpft seien würde.
Während im Erdgeschoss des HSK Vereinshauses einige Schachfreunde die Übertragung des Fußball Derbies St.Pauli – HSV genossen, starteten die Uhren im Turniersaal. Brett zwei von Diogenes blieb unbesetzt, so dass wir auf einen sicheren Brettpunkt hoffen konnten. Während die Uhr des Nichtangetretenen ablief, bauten sichdie Stellungen an den anderen Brettern auf:
An Brett 1 ergab sich eine schnelle Eröffnung in der Scheveningen-Sizilianer Variante, die den Diogenesen (Weiß) zu
einem verfrühten Vorstoß am Königsflügel verlocken konnte. Die dadurch entstandenen Schwachstellen ließen den schwarzfeldrigen Läufer durch den Königsflügel flitzen, wie die ebenfalls dunkel gekleideten Gäste im Volksparkstadion durch die Reihen des HSV flitzten. Aber eine Taktik ermöglichte den Springergewinn des Weißen – André Krüger von Diogenes gab sofort auf, so dass der Spielstand mit 1:0 und der Aussicht auf ein kampfloses 2:0 noch vor 20 Uhr gut aussah.
Während sich die Stellungen entwickelten und der Abend auf 21 Uhr zutrudelte, ergab sich eine hitzige Schlacht um die geschwächte b1-h7 Diagonale auf Brett 3. Der Spieler des SC Diogenes, Bohong Li, konnte durch viel Druck mit seinem Läuferpaar gegen das Springer-Läufer-Duo unseren Artur Lerm zur Aufgabe bringen.
Auch wenn das Volksparkstadion längst leer war, hier ging es weiter hoch her: 2:1 für den HSK, aber wir waren noch nicht satt!
Kurze Zeit später kam ein weiterer Einschlag, an Brett 7 war aus einem klassischen Sizilianer ein dynamisches Endspiel
mit allen Schwerfiguren auf dem Brett entstanden. Gerrit Freitag hatte zwar zwei verbundene Freibauern auf Damenflügel für sich erringen können, aber Malte Schacht hatte eine Bauernmehrheit im Zentrum durchsetzen können, trotz Minus-Bauern. Leider konnte der Spieler im Anzug schließlich das Zentrum aufbrechen. Malte versuchte einen letzten Trick, aber der Diogenese blieb cool und errang den zweiten Punkt zum Ausgleich; 2:2!
Jetzt hieß es durchbeißen, alle hängten sich nochmal in die Bretter rein und nach weiteren 30 Minuten remisiert Luca Vollandt an Brett 8. Dass der Kampfwille noch brannte, zeigte sich dann weitere 30 Minuten später erneut, als sich Azadeh Lotfifar in einem Turmendspiel mit Minusbauern behauptete. Ihr Kontrahent Klaus Dräger hatte bereits ein Remis abgelehnt und versuchte den vollen Punkt einzustreichen. Er drang mit seinem Turm auf die weiße Grundreihe ein, jedoch war Azadehs Schwerfigur ebenfalls bestens platziert und konnte die eigenen wichtigen Bauern verteildigen und gleichzeitig die gegnerische 4er Bauernkette an dessen Basis angreifen. Die Könige rannten zu den wichtigen Bauern am Königsflügel, aber Azadehs Armee war zu schnell und nach einem Turmtausch gestand der Diogonese seinen Verlust ein.
Wir waren also einen Punkt vorne,, 3.5:2.5, und zwei Bretter wurden noch bespielt. Um 22:45 knallte es zum erneuten Ausgleich auf Brett 5. In einer scharfen Partie mit ungleich-seitigen Rochaden musste sich Marcel Elhart gegen Jason Parindra geschlagen geben.
Die letzte Partie sollte also die Entscheidung bringen. Aus der Englischen Eröffnung war in der Partie von Ferdinand Seum gegen Ramona Neumann eine Stellung ähnlich zu einem Botvinnik System entstanden, in der lange Zeit keine einzige Figur getauscht wurde. Beide Spieler bereiteten sich gut vor, um loszuschlagen. Ferdinand behielt die Überhand und konnte mit den Türmen einen starken Durchbruch auf dem Königsflügel erzwingen, den seine Gegnerin um 23:15 zur Aufgabe zwang.
Endstand 4.5:3.5 , gg wp!
Nils Spiller
Anmerkung der Redaktion:
HSK 17 robbt sich damit mit 6 Mannschaftspunkten an den Führenden Digoenes 4 heran, wobei die Diogenesen einen Wettkampf mehr absolviert haben. Auch SKJE 5 hat 6 Mannschaftspunkte und spielt noch gegen Diogenes. HSK 17 muss noch gegne SKJE 5 und NTSV 2 ran und den Aufstieg in die Bezirksliga in eigener Hand! Teamchef Malte Schacht schafft es, seine Mannschaft immer wieder zu motivieren und eine gute Stimmung zu schaffen, ein tolles Vorbild (und jetzt motiviert er auch noch das Spitzenbrett, Artikel zu schreiben, so wünscht es sich die Redaktion :-))