Am vierten Spieltag waren drei HSK Teams im Einsatz und konnten drei Siege feiern!
In der 6. Liga, Gruppe B war Michael Schenks HSK 6 bei der USG Chemnitz II zu Gast, einem ebenbürtigen Gegner. Wir hatten außer drei U12-Spielern ein neues Mitglied aufgeboten, und Philipp Cramer sorgte schon nach einer halben Stunde für das 1:0. Nachdem sein Gegner schon im 5. Zug die Qualität eingestellt hatte, brachte Philipp die Partie sicher nach Hause. Alle anderen Partien waren lange ausgeglichen. Leon Haertel erreichte als Schwarzer ein offenes Endspiel mit Läufer gegen Springer und je sechs Bauern, aber er spielte – gewöhnt an den Rhythmus der DSJ-Grundschulturniere auf Lichess – zu schnell und verpasste die Chance, mit einem Läuferopfer eine Bauernkette zu sprengen und ggf. einen Freibauern zu erhalten. Statt dessen verlor er einen Bauern und schließlich die Partie zum 1:1. Am Spitzenbrett ergab sich für Elias Lu ein ausgeglichenes Läufer-Endspiel, das selbst nach Elias‘ Verlust eines vorgerückten Bauen für den Gegner nicht zu gewinnen war: 1½:1½. Die Entscheidung musste also am 2. Brett fallen, an dem Julian Braun in einem Turmendspiel dank der aktiveren Figuren und der besseren Bauernstruktur erst einen, dann einen zweiten Bauern gewann und so souverän den Mannschaftssieg sicherte: 2½:1½, sodass sich sein Kapitän Michael Schenk „fast“ an Karsten Müller erinnert fühlte.
In der 6. Liga, Gruppe D lieferten sich Nico Müllers HSK VII und der TSF Welzheim I aus Baden-Württemberg ein kämpferisches und turbulentes Match, das in einer freundschaftlichen gemeinsamen Analyse unter der Regie von Jürgen Bildat (fast) seinen Höhepunkt fand. Fast jedes Ergebnis wäre möglich gewesen, aber Jürgen klärte im Gespräch mit den Spielern, warum unsere Bergstedter schließlich 2½:1½ gewonnen hatten.
Frederik sorgte am 3. Brett als Schwarzer für das 1:0, indem er einen Springer für drei Bauern opferte, um das Zentrum seines Gegners zu zerstören. Als die weiße Dame auf b7 im Trüben fischte, gewann Frederik einen Springer, der sich für eine Rückzugsmöglichkeit seiner Dame opfern musste. Danach ließ Fredrik nichts mehr anbrennen und gewann souverän. – Am Spitzenbrett plante Mark Bölkes Gegner als Schwarzer ein Damenopfer mit anschließendem Familienschach, doch hätte er selbst in diese Grube fallen sollen, denn Mark konnte seinerseits seine Dame gegen den Springer opfern und ein Familienschach geben. Er verpasste die Chance, griff aber immerhin den Springer mit einem Bauern an, sodass Schwarz mit seinem Opfer nur einen Bauern gewann. Das entstandene Damenendspiel blieb trotz des schwarzen Mehrbauern unentschieden, weil Schwarz eine konkrete Chance ausließ, die Damen zu tauschen und einen Freibauern unaufhaltsam laufen zu lassen – 1½:½. – In den beiden ausstehenden Partien hatte Nico Müller als Schwarzer die Qualität weniger, aber als Kompensation einen Freibauern. Weiß spielte mit Dame und Turm auf der 7. Reihe auf Matt und ließ eine zweite Dame zu, die Nico sofort opfern musste, um mit Dame und Springer ein Dauerschach erzwingen oder das Mattfeld f7 mit Df2 decken zu können. Nun hätte Weiß sich mit einem Dauerschach begnügen müssen, statt selbst noch einmal Matt zu drohen. Danach kam er nicht mehr zum Zug, sondern Dame und Springer jagten den weißen König zu Tode. – Das war auch gut so, denn Linus Müller nahm in einer chancenreichen Angriffsstellung der spanischen Partie das Angebot, die Damen zu tauschen an und verlor ein wenig den Faden und schließlich in beiderseitiger Zeitnot nach einem Bauern auch noch eine Figur und gab auf. Die Niederlage am 4. Brett tat nicht mehr weh: Mit 2½:1½ blieben die zwei Punkte im Kasten.
Und hier der Bericht des Kapitäns Nico Müller:
„Die erste Runde DSOL ist vorbei. Wir haben ein 2,5 : 1,5 gegen den TSV Welzheim geschafft! Das war eine tolle Leistung und sehr spannend!
Die Spiele waren bis auf Frederiks Partie sehr schwankend.
Mark hat am Spitzenbrett gegen einen schweren Gegner ein gutes Remis geholt.
Zwischendrin war sogar noch mehr drin – eine Figur gleich am Anfang – , doch am Ende übersah sein Gegner eine Gewinnstellung.
Ich spielte an Brett 2 eine schon verloren geglaubte Partie noch zu Ende und gewann. Mein Gegner hat am Ende die Übersicht verloren und kam mit seinem Mattangriff einen Zug zu spät.
Frederik spielte nach langer Zeit mal wieder eine Partie, die wirklich sehr ordentlich zum vollen Punkt geführt wurde.
An Brett 4 hat uns Linus ausgeholfen. Er wollte ursprünglich die DSOL nicht mitspielen.
Da uns ein Mitspieler fehlte, ist er eingesprungen und spielte eine klasse Eröffnung und stand deutlich stärker als sein Gegner. Nach dem Abtausch der Figuren kam sein Gegner bei beidseitigem Zeitnotspiel besser ins Spiel und holte dann auch den ganzen Punkt für unsere Gegner aus Welzheim.
Nach der Partie luden uns unsere Gegner in ihr Teammeeting ein. Es war herrlich, nun die Gegner zu sehen und mit ihnen die Partie zu analysieren. Schon während der Partie tauschten sich Billy und Åke mit Zuschauern teilweise auf unserem Discord Server aus. (Danke euch beiden!) Unsere Gegner waren ganz angetan von dem Eröffnungswissen und freuten sich über die Tipps.
Es war ein sehr schöner Abend.“
Meine „Mannschaft der Runde“ ist Ute Holinkas HSK 10, die in der 10. Liga, Gruppe D bei Utes Premiere als Mannschaftsführerin – als Spielerin war sie schon in der 2. DSOL dabei – gegen den ESV Rot-Weiß Göttingen IV einen 4:0-Sieg feierte. Unsere neuen Mitglieder Marcel Elhart und Ferdinand Seum gewannen sehr sicher und legten ein 2:0 vor. Ferdinands Gegnerin gab schon im 4. Zug ohne Kompensation eine Figur und übersah im 17. Zug, als sie versuchte ihren minimalen Entwicklungsvorsprung zu nutzen, einen Abzugsangriff, der noch einen Turm kostete. – Marcel spielte eine gute Partie, die bis ins Endspiel mit Turm und Springer und gleichen Bauern ausgeglichen blieb. Doch im 23. Zug lief der gegnerische König in eine Gabel, die die Qualität kostete. Beim Versuch, mit König und Springer einen rückständigen Bauern anzugreifen, knüpfte sich Schwarz ein hübsches Mattnetz in der Mitte des Brettes, das sich Marcel natürlich nicht entgehen ließ. – Joel Korf gewann am Spitzenbrett als Schwarzer in einer italienischen Partie nach dem geschickten Abtausch zweier Figuren zwei Bauern, stieß dann mit seinem zentralen Freibauern vor, drang mit einem Turm auf der 2. Reihe ein und setzte nach der Unterverwandlung des Freibauern in einen Schach bietenden Springer mit beiden Türmen auf der 2. Reihe matt. – Wie Joel spielte auch sein Bruder Roman Korf am 2. Brett als Weißer sein abgelehntes Damengambit langsam und hochkonzentriert. Bis zum 30. Zug war die Partie offen, doch dann setzte der Schwarze alles auf die Karte seines Freibauern auf c3 und vernachlässigte die Verteidigung seines rückständigen Bauern e6, den Roman mit Schach und Doppelangriff auf den schwarzen Turm schlagen konnte. Wenig später war Schwarz matt – und das 4:0 gegen ein Team von jungen Erwachsenen noch ohne DWZ stand fest. Dieser Hinweis soll die Leistung unserer Mannschaft nicht einschränken. Außer unseren beiden Jugendlichen an den Spitzenbrettern waren vermutlich alle Teilnehmer am Match in Corona-Zeiten ihren Vereinen beigetreten und hatten bisher keine Gelegenheiten, eine DWZ zu erspielen.
Ausblick
In der nächsten eigentlich spielfreien Woche haben wir zwei Wettkämpfe.
Am Montag, 7. Februar, holt Olaf Ahrens‘ HSK IV das Auswärtsspiel der 1. Runde in der 5. Liga, Gruppe C beim SC Tigerli PP Aachen nach.
Am Dienstag, 8. Februar, spielt Michael Schenks HSK VI schon im Voraus das Heimspiel der 5. Runde gegen den SC Erbendorf.
Ähnliche Verlegungen könnten wegen der HJEM vom 12. bis 20. März und wegen der 3. Runde der HMM im März für weitere HSK Teams notwendig werden: HSK 1, 2, 3, 4 und 7.