Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

Frauenbundesliga: HSK mit Superwochenende in Solingen

Am 20. und 21. Januar standen für den Hamburger SK die Kämpfe gegen den SK Schwäbisch Hall und die SF Deizisau auf dem Programm. Das waren richtungsweisende Duelle gegen zwei Topteams. Kämpfen wir weiter um einen der Spitzenplätze oder rutschen wir in Richtung Mittelfeld ab? Diese Fragen wurden zweifelsfrei geklärt.

Am Samstag ging es gegen den deutschen Meister aus Schwäbisch Hall. Nominell spielten wir mit ordentlich Nachteil und an den ersten vier Brettern gegen das georgische Nationalteam. Sonja Bluhm feierte ihren ersten Einsatz für den HSK, der ging aber ordentlich schief. Sie spielte deutlich zu forsch und entblößte ihren König im Zentrum. Das war schon Hypothek genug, bevor sie kurzzügig eine Figur einstellte und recht früh die Niederlage quittierte.

Trotz dieses Nackenschlags keimte viel Hoffnung auf, da unsere Spielerinnen insbesondere an den vorderen Brettern einen Sahnetag erwischten. Monika Socko hatte gegen Bela Khotenashvili nie Probleme mit Schwarz und schaffte es in einem besseren Endspiel zu landen, in dem sie mit einem entfernten Freibauern und der besseren Leichtfigur den Sieg sicherstellte.

Monika Socko
Monika Socko

Zsoka Gaal machte es ihr nach. Aus der Eröffnung kam sie gegen Nino Batsiashvili gemäß eigenen Worten nicht gut heraus, doch im Mittelspiel zeigte sie taktische Stärke und nutzte die Schwächen im gegnerischen Lager gekonnt aus, bevor sie im Endspiel den Sack locker zumachte.

Zsoka Gaal
Zsoka Gaal

Eine tolle Partie spielte auch Sarah Papp mit Schwarz gegen die höher gehandelte Meri Arabidze. Sie gab im Mittelspiel die Qualität, besaß aber einen Läufer und irgendwann zwei Bauern gegen den Turm. Sie aktivierte gekonnt ihren König und nutzte die schludrige Spielweise ihrer Gegnerin im Endspiel, um mit starken Freibauern den vollen Punkt zu ergattern.

Sarah Papp
Sarah Papp

Zwischenzeitlich hatte Melanie Lubbe leider die Segel gegen Lela Javakhishvili streichen müssen. Wir führten 3:2 und eine große Überraschung war in Reichweite. Antonia Ziegenfuß verteidigte gegen Katharina Ricken ein schwieriges aber haltbares Endspiel mit Turm, ungleichfarbigen Läufern und einen Bauern weniger. Alle anderen Partien waren beendet und so konzentrierten sich viele Augen auf dieses Brett. Es war nach über fünf Stunden mehr ein Spiel nach dem Motto “Versuch und Irrtum” als planvolles Agieren, das sich zog und zog. Letztendlich hatte Ricken das bessere Ende für sich und wir verpassten nur sehr knapp den Sieg gegen Schwäbisch Hall.

Nichtsdestotrotz waren wir alle natürlich zufrieden ob der Teamleistung und gönnten uns am Samstag Abend wie immer beim Teamessen ein kulinarisches Highlight mit orientalischem Flair in Solingen.

Ein kulinarisches Highlight am Samstag Abend mit dem Team ist Pflicht!
Ein kulinarisches Highlight am Samstag Abend ist Pflicht!

Am Sonntag ging es gegen Deizisau. Dieses Mal waren wir leicht favorisiert, doch es sollte nie Spannung aufkommen. Wir bestätigten den starken Eindruck vom Samstag mit einem nie gefährdeten 5:1! Monika gewann recht schnell gegen Hann Marie Klek. Soweit ich mich erinnere, machte es ihr danach Melanie nach, die das übertriebene Opferspiel von Vera Nebolsina ad absurdum führte.

Melanie Lubbe
Melanie Lubbe

Einen kleinen Schreckmoment verpasst mir Antonia. Sie spielte wie so häufig mit offenem Visier, ließ aber einen zu starken weißen Springer auf d6 zu. Ihre Gegnerin Mara Jelica eroberte im Endspiel einen Bauern und war schon auf der sicheren Siegerstraße, bevor sie ein bekanntes Mattmotiv zuließ. Ich ging ans Brett und dachte, dass Antonia verloren hätte. Bei der gemeinsamen Analyse fiel ich aus allen Wolken, als sie mir den wahren Endstand mitteilte.

Antonia Ziegenfuß
Antonia Ziegenfuß

Nach diesem Sieg war klar, dass wir auch den Kampf gewinnen werden, denn wir standen einfach zu gut. Zsoka zeigte ihr gute Form auch gegen Jovana Rapport. Sie installierte einen starken schwarzen Springer auf f4, der dem weißfeldrigen Läufer ihrer Gegnerin haushoch überlegen war. Danach spielte sie auf beiden Flügeln, eroberte einen wichtigen Bauern und eine Qualität. Am Ende lief ein Freibauer unaufhaltsam zur Dame.

Ihren ersten Sieg im HSK-Trikot feierte Sonja Bluhm. Nach ihrer Niederlage am Samstag war sie sichtlich angefressen und biss sich voll in die Partie rein. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie mal vom Brett aufstand. Stattdessen konzentrierte sie sich voll auf die Stellung und das zahlte sich aus. Auch wenn die Gegnerin eine seltene Variante spielte, die Sonja nicht kannte. Es war egal. Mit normalen Zügen überstand sie die Eröffnung und im Mittelspiel war es Angelika Valkova, die sehr viel Zeit verbrauchte. Sonja konservierte einen Mehrbauern, den sie bis ins Turmendspiel verteidigte und schlussendlich sicher gewann.

Sonja Bluhm
Sonja Bluhm

Nach all diesen Siegen fiel es für das Team nicht ins Gewicht, dass Sarah ihre super Vorbereitung und eine vermeintliche Gewinnstellung gegen Elena Köpke trotz Zeitnot ihrer Gegnerin verzockte.

Mit 11:1 Punkten liegen wir in der Tabelle auf dem dritten Platz hinter Baden-Baden und Schwäbisch Hall. Am 23. und 24. März geht es nach Karlsruhe. Dort spielen wir gegen die Gastgeberinnen und den großen Favoriten auf den Titel Baden-Baden. Mal schauen, ob wir nicht für eine weitere Überraschung sorgen können wie am letzten Wochenende!

Wir danken unserem Sponsor Springer Bio-Backwerk. Ohne diese finanzielle Unterstützung könnten wir schwerlich so weit oben mitspielen!

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