Rien ne va plus
Unmittelbar nach der Abreise des Hamburger Schachjugendbundes aus Schönhagen wurde die Ferienanlage der Hamburger Sportjugend an der Ostsee geschlossen: Die Hamburger Jugendeinzelmeisterschaften waren bis auf weiteres das letzte Schachturnier, in dem sich die 102 Teilnehmer am Brett begegneten.
Geschlossen werden auch die Schulen, zunächst bis Ende März, dann bis Ostern, vermutlich noch länger. Geschlossen wird auch das HSK-Schachzentrum zunächst bis Ende April. Alle Turniere werden abgesagt, auch unser Osteropen. Der Hamburger Schachverband setzt zunächst die 5. Runde der HMM im März aus, dann auch die 6.-7. Runde im April. Wie und ob es weitergeht, ist ungewiss. Auch die Termine der HJMM und der Jugend-Bundesliga sind abgesetzt, vielleicht fällt die ganze Saison für die U12 aus, die der älteren Mannschaften wird vielleicht nicht fortgesetzt. Schließlich fallen auch die letzten Runden der Bundesligen, der Oberligen und der Landesliga Hamburg dem Coronavirus zum Opfer – wie und ob es weitergeht, ist ungewiss.
Was tun? Ab ins Netz!
Fast 700 Mitglieder des Klubs, zu Hause im HSK Schachzentrum oder in Schulschachgruppen oder -kursen, waren von einem Tag auf den anderen ohne Programm: keine Mannschaftskämpfe, keine Turniere, kein Training.
Schnell entwickelten sich zwei Initiativen: Unsere Top-Trainer Dirk Sebastian, Georgios Souleidis und Ole Poeck verlegten ihre vier Leistungsgruppen mit den Kadern unserer langfristig für die DVMM geplanten Jugendmannschaften ins Internet, und Michael Kotyk, einer unserer JBL-Spieler, begründete ein HSK Team bei https://lichess.org und stieß damit eine Entwicklung an, die Andi Albers und Eva Maria Zickelbein als wechselnde „Gruppenleiter“ strukturierten, damit viele Mitglieder und Freunde vielfältige Angebote optimal nutzen konnten.
Die Verlagerung unserer Angebote ins Netz war für die Trainer und Organisatoren eine aufwendige Angelegenheit. Insbesondere für die jüngeren Kader mussten erst die Voraussetzungen geschaffen werden, damit sie in einer Gruppe online mit ihrem Trainer arbeiten konnten: Einige Eltern mussten für das Projekt gewonnen werden, der eine oder andere Laptop fehlte, die Kommunikation per Skype musste eingeübt werden. Ole Poeck, unser Leistungssportbeauftragter, teilte sogar seine große Gruppe, damit effektiver Austausch möglich wurde.
Ein so intensives Training ist mit anderen Gruppen im Klub und auch in den Schulen bisher nicht möglich. Ihren Mitgliedern und vielen Erwachsenen ist zunächst unser offeneres Angebot von https://lichess.org zu empfehlen. Auch hier ist Ole Poeck bereit, die Interessenten in die Nutzung des Servers einzuführen. Nach drei Wochen hat unser „Team Hamburger SK“ 207 Mitglieder, und wir sind sicher, dass es aufgrund der attraktiven Angebote und der Möglichkeit, miteinander zu chatten, noch wachsen wird.
Wir werden rückblickend versuchen, unsere bisherigen Angebote im Netz darzustellen und regelmäßig Ausblicke auf ihre möglichen Ergänzungen, an denen z.T. noch gearbeitet wird, zu geben. ChZ