In seinem Aufruf auf unserer Facebook-Seite zur 38. Auflage gab Andi Albers ein Ziel aus: „Zweimal Silber in der letzten Woche, nun wird es mal wieder Zeit für eine andere Medaillenfarbe!“ Als zusätzliche Motivation versprach er, dass der HSK die Nr. 1 der Ewigen Tabelle werde – was tatsächlich locker gelang, da der bisherige Spitzenreiter Bierstube MUC zurzeit der 3. Liga in der 3. Liga erst um den Wiederaufstieg kämpfen muss. Als Medaillenfarbe schwebte ihm sicher Gold vor, also der 5. Titel für den HSK, doch den holte sich The House Discord Server (643) nach einem packenden Zweikampf mit dem SK Ladenburg (637) nach einigen Führungswechseln. Erst in den letzten Minuten setzte sich die „chat platform for chess and variants“, angetreten mit 61 ihrer fast 1200 Mitglieder, gegen den badischen Verbandsligisten durch, der sich in seinem „virtuellen Vereinsheim“ international, insbesondere durch russische Spieler sehr verstärkt hat.
Der Hamburger SK (592) schien nach sehr schwierigen Start in der zweiten Stunde doch noch in den Kampf um die Medaillen eingreifen zu können, war ein paar Minuten lang sogar Zweiter, aber dann legte The House Discord Server mit einigen „Berserkern“ einen starken Endspurt hin, und schließlich mussten wir im Zweikampf um Bronze auch noch den Aufsteiger Yerevan Chess Federation (610) ziehen lassen. So blieb uns der 4. Platz, unser Durchschnittsrang bei 25 Teilnahmen.
Absteigen mussten außer Balkan United (527) und den gerade erst aufgestiegenen Killers and Lovers of Chess (464) auch unsere Freunde vom SV Wattenscheid (531), obwohl sie mit Alexander Morozevic spielten, der mit einer Performance von 2877 bei nur zwei Niederlagen – eine gegen Nils Grandelius – 16 von 18 Partien gewann. Vielleicht war ein Faktor, dass sie nur mit 15 Spielern antraten – zu wenig, wenn zwölf „Leaders“ in die Mannschaftswertung kommen. Schade auch um ihre Teamchefin, die „Funkmaus“, die den Chat auf angenehme Weise belebt, aber ihre Abschiedsworte lassen hoffen: „Tschüss erste Liga, bis Donnerstag in einer Woche!“
Als Aufsteiger begrüßen wir wieder unsere Freunde vom SV Mülheim Nord und den HSK Lister Turm aus Hannover, der wie wir die Quarantäne Bundesliga schon viermal gewonnen hat und auf Rang 4 der Ewigen Tabelle steht, sowie das russische Team ВШМ.
Unser Team
In der 38. Auflage waren besonders unsere holländischen Freunde ein großer Rückhalt. Zum ersten Mal war IM Casper Schoppen 66/30 (2640) dabei: Mit einer Berserkrate von 97% war der 18-Jährige unser Top-Scorer. Im März 2020 hatte er mit 6½ aus 9 vor Dmitrij Kollars das GM-Turnier beim 4. New Brains Chess Event gewonnen und seine letzte GM-Norm erspielt. GM Twan Burg 55/20 (2614) trug genauso viele Punkte wie IM Nico Zwirs 55/35 (2433) bei, nur Nicos Bruder Jasper Zwirs kam mit 31/27 knapp nicht in die Mannschaftswertung. Wie immer hatten unsere Großmeister großen Anteil am Erfolg: Nils Grandelius 38/27 (2685) beeindruckte über seine Punktausbeute hinaus wieder mit seinem kommunikativen Livestream. Rasmus Svane 58/29 (2670), unser Top-Scorer über alle Turniere, und Thies Heinemann 45/26 (2472), seit einigen Wochen regelmäßig dabei, holten ebenfalls viele wichtige Punkte. Stark auch wieder Derek Gaede 44/26 (2474), Helge Colpe 44/30 (2262) und IM Malte Colpe 43/21 (2279). Felix Meißner steuerte 42/31 Punkte (2451) bei; knapp hinter ihm unser bester JBL-Spieler an diesem Tag Michael Kotyk 42/284 (2348). Mit WGM Sarah Papp 40/20 (2430) war auch wieder eine FBL-Spielerin unter den zwölf Leaders. WGM Judith Fuchs 34/19 (2315) schaffte es nicht ganz; noch knapper verfehlte IM Brandon Clarke 38/13 mit der drittbesten Performance (2669) unseres Kaders die Mannschaftswertung. Geholfen aber haben alle 32 Spieler unseres Kaders, die gepunktet haben – einige hätten ein paar Partien mehr gebraucht. Die Beispiele des Meisters (61 Aktive) und des SV Wattenscheid (15 Aktive) zeigen, wie wichtig ein großer Kader ist
Alles Gute, Dmitrij! – Unserer Mannschaft am 2. Juli fehlte Dmitrij Kollars, der nun die Aufstiegspläne seines neuen Vereins, der Schachfreunde Deizisau, unterstützen soll. Wir danken Dmitrij, dass er uns einige Male sehr geholfen hat, und freuen uns, ihn bald mit seinem Top-Verein in der 1. Liga wiederzusehen. Am Donnerstag stiegen die Schachfreunde Deizisau in die 4. Liga auf – wenn alles planmäßig läuft, sind sie in 14 Tagen in der 1. Liga angekommen.
Next date: 5. Juli – Hoffentlich sind wir dann auch noch dabei! Selbstverständlich ist das nicht, denn es geht immer um alles oder nichts, und wir müssen von Spieltag zu Spieltag immer erst den Klassenerhalt sichern, um vielleicht dann auch nach Medaillen greifen zu können. Weiter geht’s mit der 39. Auflage am Sonntag, 5. Juli, dann wieder mit der „langsameren“ Bedenkzeit von 3+2 – und hoffentlich einem großen und starken HSK Team…