Vor 40 Jahren, am 23. Dezember 1985, fand im Interconti Hotel (wurde 2014 abgerissen, an Ort und Stelle steht nun das Fontenay von Klaus-Michael Kühne) ein sehr besonderer Wettkampf statt: ein Uhrensimultan des jungen Weltmeisters Garri Kasparow gegen das Bundesliga-Team des HSK!

Viele Klubmitglieder des HSK steigen wöchentlich die Treppe in den Turniersaal hoch und fragen sich vielleicht, warum Kasparow bei uns an der Wand hängt! Hier kommt nun die ausführliche und spannende Auflösung, ein toller Artikel von Stefan Löffler in der FAZ und bei den Perlen vom Bodensee, der gestern erschien:
Auf dem Foto sieht man Garri Kasparow vor dem Brett des damals 17jährigen Schüler Matthias Wahls, links neben ihm Helmut Reefschläger. Der Mathematiker Dr. Helmut Reefschläger spielte von 1992 bis 1995 insgesamt 157 für unser Bundeliga-Team und mache 80,5 Punkte. Der Internationale Meister war im Klub er als wortgewandter und schlagfertiger Kommentator bekannt und hatte eine zeitlang eine Trainingsgruppe die „Dr. Helmuts Sprechstunde“ hieß und er hatte viele Jahre eine Kolumne „Stimmt das?“ in der Hörzu. Er starb 2015 in Folge eines zweiten Herzanfalls.
Rechts von Matthias Wahls sitzt Rainer Grünberg, der zum ersten Team in der einteiligen Bundesliga des HSK im Jahr 1980 gehörte. Bis 1987 spielte er 97 Partien und machte 49,5 Punkte. Danach konzentrierte er sich auf seine Karriere als Sportreporter beim Hamburger Abendblatt. Jetzt zieht er sich aber langsam aus dem Journalismus zurück und wird auch wieder am Brett aktiv – im nächsten Jahr gemeinsam mit Evi Zickelbein in HSK 12!
Der HSK war ja damals unter das Dach des HSV geschlüpft als HSK im HSV. Dank der finanziellen Mittel des HSV konnte der Klub sich die Großmeister Robert Hübner, Murray Chandler und John Nunn leisten, die die 80er Jahre im HSK entscheidend mitprägten und viele jugendliche Spieler inspirierten, die ihre Nachfolge antraten. Die bekanntesten unter ihnen Matthias Wahls und Karsten Müller.
1987/88 ging es mit dem HSV fußballerisch bergab und uns Schachspielern, den Volleyballern und den Handballern die Unterstützung. Wir Schachspieler, die dank der Weitsicht unseres ehemaligen Vorsitzenden Kersten Sputh als HSK im HSV unabhängig geblieben waren, traten wieder aus dem HSV aus – was aber den ehemaligen HSV-Präsidenten Dr. Wolfgang Klein nicht daran hinderte, uns privat noch viele Jahre lang zu unterstützen.
Aus dem Jahr 1988 ist ein Heft aus dem schachlichen Abstiegs- und wirtschaftlichem Überlebenskampf überliefert, das die wichtigsten Persönlichkeiten aus dem Team der 80er Jahre vorstellt. Es kann hier gedownloadet werden. „Die Mannschaft, die den Weltmeister schlug!“